Michael J. Fox – Parkinson im Horoskop

05.06.2021

Die Deutung der medizinischen Aspekte im indischen Horoskop des Schauspielers Michael J. Fox entstand kurz bevor ich die Arbeit des vedischen Astrologen Ernst Wilhelm neu kennen lernte, der seit Jahren mit dem tropischen Tierkreis und einem auf das Galaktische Zentrum bezogenen Ayanamsha arbeitet. Anlässlich des 60. Geburtstag des Schauspielers, der inzwischen seit mehr als drei Jahrzehnten an Morbus Parkinson leidet, möchte ich diese Deutung um den Blick auf den tropischen Zodiak erweitern.


Michael J. Fox – tropischer Zodiak

Fox wurde in den 1980er Jahren bekannt durch verschiedene Serien und vor allem durch seine Rolle des „Marty McFly“ in der Trilogie „Zurück in die Zukunft“. In seinen Filmen schien er seine Körpergröße von nur 1,62 cm durch flotte Sprüche und schnelle Beweglichkeit zu kompensieren. Vor allem fiel an ihm sein stets jugendliches Aussehen mit strahlenden Lächeln auf. Für seinen beruflichen Erfolg hatte er hart gekämpft und dabei sicher einige Durststrecken durchgestanden (Atmakaraka Saturn). 

Rashi D1, Trimshamsha D30, Vimshottari Dasha

Die positive Ausstrahlung und Wortgewandtheit des Schauspielers ist in erster Linie dem großen Wohltäter Jupiter im Lagna im Zeichen Wassermann zu verdanken, der das 2. Und 11. Bhava regiert. Der Lagnesh (AC-Herrscher) Saturn liegt nebenan im 12. Bhava im Steinbock stark im eigenen Zeichen und erklärt die Hartnäckigkeit und Ausdauer in der Verfolgung seiner beruflichen Ziele. Das 12. Bhava wirft jedoch einen dunklen Schatten auf den starken Lagna, denn diese Kombination deutet gleichzeitig auf eine Schwächung des Geborenen hin mit der Gefahr von Verlust und Krankheit. Der Geborene könnte eines Tages gezwungen sein, sich und sein Leben ohnmächtig dem Wirken einer höheren Macht zu überlassen.

Saturn gibt dem Wassermann-Geborenen als Herrscher des 1. und 12. Hauses eine Tendenz zum Verlust des Selbst, die großartig sein kann, wenn eine Neigung zum Spirituellen besteht, die es dem Betreffenden erlaubt, spirituelles Losgelöstsein und Verzicht zu entwickeln. Im andern Fall kann dies eine weitgehende Vergeudung der eigenen Person bedeuten. Als Herrscher über das Haus des Verlustes und als Planet des Verlustes, schafft Saturn Verlust im Leben des Wassermann-Geborenen als Ergebnis der eigenen Lässigkeit oder möglicherweise des Verzichts. Als Lagna-Herrscher ist Saturn ein temporärer Wohltäter, wenn er auch als verzögernder Faktor dem Betreffenden beim Finden seiner Erfüllung Verzögerungen verursacht, bis dieser eine gesunde Selbstachtung entwickelt hat. Als natürlicher Übeltäter wird Saturn einiges an Verlust und Trennung bedingen, für die der Wassermann-Geborene selbst verantwortlich ist, sei es wegen des Wunsches nach Verzicht oder Unklugheit und Mangel an Selbstvertrauen.[1]

Jupiter und Saturn sind rückläufig und strahlten am Nachthimmel mit besonders ausgeprägter Leuchtkraft. Befeuert wurde die starke Anlage durch den natürlichen wie temporären Übeltäter Mars gegenüber im 7. Bhava. Gemeinsam dominieren diese Planeten die Zeichenachse Löwe-Wassermann, die für die USA und ihren „american way of life“ von grundlegender Bedeutung ist und das nationale Selbstverständnis wesentlich prägt. Diese Parallele unterstreicht den großen Erfolg des Schauspielers, der dieses amerikanische Selbstverständnis in die Welt tragen konnte. Die Zeichenachse Wassermann/Löwe auf der Begegnungsachse zeigt allerdings auch ein mitunter maskenhaftes Rollenverhalten an, gepaart mit der Angst, sein wahres Gesicht zu zeigen. Der Schein wird dann wichtiger als echte Authentizität.

Zum sympathischen und die Umwelt gewinnenden Auftreten tragen außerdem der Mond auf dem zweiten Grad des tropischen Zeichens Stier in maximaler Erhöhung in Konjunktion mit Venus im eigenen Domizil bei, die gemeinsam im 4. Bhava eine optimistische und lebensbejahende Grundhaltung ermöglichen. Als gleichzeitige Herrscherin des 9. Bhava wird Venus zum Rajayogakaraka und bildet ein machtvolles Maha Purusha ‚Malavya‘ Yoga. Mit der 2. Campanus-Hausspitze im Zeichen Stier profitiert das erfolgreiche Kommunikationsverhalten von dieser starken Würde.

Parkinson

Zentrales Nervensystem – Majja Dhatu – Mars

Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems (→ Mars), bei der vor allem Bewegungsabläufe – willkürliche und unwillkürliche – gestört sind. Charakteristisch ist ein fortschreitender Verlust an Dopamin haltigen Nervenzellen vorwiegend in der Substantia nigra (schwarze Substanz), aber auch in anderen Teilen des Hirnstamms (→ Mars). Die Basalganglien oder Basalkerne (→ Sonne) sind unterhalb der Großhirnrinde (→ Mond) gelegene Kerngebiete, die vor allem für die Steuerung funktioneller Aspekte der Motorik verantwortlich sind. Die Substantia nigra, die zu den Kerngebieten der Basalganglien gehört und wegen des hohen Gehaltes an Eisen und Melanin in ihren Zellen dunkel gefärbt ist, bildet den Botenstoff Dopamin, eine Vorläufersubstanz der Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Fehlt das Dopamin oder tritt ein Dopaminmangel auf, kommt es zur Parkinson-typischen Verlangsamung aller Bewegungen bzw. zu Bewegungsarmut bis hin zu Bewegungslosigkeit. Zittern und Muskelsteifheit ist eine weitere Erscheinung des Dopaminmangels.

Im Rashi D1 liegt der Lagna im Wassermann. Das 6. Bhava liegt im Krebs mit Merkur, den Wilhelm innerhalb des von Mars regierten zentralen Nervensystem dem Thalamus zuordnet, und der auf das Parkinson-Geschehen ebenfalls einen wesentlichen Einfluss nimmt. Als Herrscher des 8. Bhava steht Merkur darüber hinaus in Verbindung zu chronischen Krankheitsprozessen.

Im Trimshamsha D30 liegt der Lagna im Waage-Trimshamsha, das durch die Anwesenheit von drei Planeten incl. der Mondknoten geschwächt wird. Vor allem die Sonne, die im zentralen Nervensystem über die Basalganglien herrscht, ist im Zeichen ihres Falls und durch die Gegenwart weiterer drei Übeltäter extrem beeinträchtigt.

Mond Maha Dasha

Erste Krankheitszeichen manifestierten sich im Jahr 1990 im Mond Maha Dasha und Rahu Bhukti (Antar Dasha). Die Beteiligung des Mondes erklärt sich durch seine Position im Skorpion Trimshamsha, in dem er im Fall besonders geschwächt stehend auf das Nervensystem bezogen ist. Im Rashi D1 regiert der Mond das 6. Bhava mit Merkur darin. Dass Fox für das restliche Mond Maha Dasha die Krankheit zunächst mehrere Jahre lang durch gezieltes Schauspielern verbergen konnte, ist vermutlich mit der starken Position des Mondes im Rashi D1 zu erklären. Im März 1997 (Mond/Venus-Dasha) unterzog er sich einer Gehirnoperation, die das Zittern temporär einschränken konnte.

Mars Maha Dasha

Mit Beginn des Mars Maha Dasha konnte der Schauspieler jedoch die sich verstärkenden Symptome nicht mehr überspielen oder gar unterdrücken und bekannte am 7. Dezember 1998 im Rahu Antar Dasha (Bhukti), an Parkinson erkrankt zu sein. Seither sind die Parkinson-Symptome so ausgeprägt, dass Fox nicht mehr als Schauspieler arbeiten kann. Er engagiert sich für die Erforschung der Parkinson-Krankheit und nutzt seine Berühmtheit und persönliche Betroffenheit, um speziell auf dieses Krankheitsbild und allgemein auf die Lage von Menschen mit körperlichen Behinderungen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Ausblick

Ein Blick auf den weiteren Verlauf der Vimshottari Dasha zeigt, dass die Krankheit Michael J. Fox für den Rest des Lebens begleiten wird, denn es folgen nur noch Maha Dasha-Phasen der krankheitsbezogenen Planeten: von 1998 bis 2005 ein Mars Maha Dasha, das konkret Einfluss auf das zentrale Nervensystem nimmt. Es schließt sich ein 18 Jahre dauerndes Rahu Maha Dasha an. Rahu befindet sich im Rashi D1 im Zeichen Jungfrau und 8. Bhava der Krisen, Herausforderungen und chronischen Krankheiten. Im Waage-Trimshamsha verstärkt Rahu die ausgeprägte Schwäche des Lagnas. Ob das im Sommer 2023 beginnende Jupiter Maha Dasha eine Erleichterung zu bringen vermag bleibt fraglich, denn im Waage-Trimshamsha erfährt er eine maximale Verletzung durch die Krūra Graha Sonne, Mars und die Mondknoten.

[1] Ernst Wilhelm: Vault of the Heavens


11. Jun 2011 – 09:38:49

Michael J. Fox – siderischer Zodiak

Der Schauspieler Michael J. Fox (09.06.1961, 00.15 Uhr, Edmonton/Kanada) ist früh an Morbus Parkinson erkrankt. Er wurde in den 1980er Jahren bekannt durch verschiedene Serien und vor allem durch seine Rolle des „Marty McFly“ in der Trilogie „Zurück in die Zukunft“. In seinen Filmen macht er den Eindruck, als kompensiere er seine Körpergröße von nur 1,62 cm durch ein flottes Mundwerk und schnelle Beweglichkeit. Vor allem fällt an ihm sein stets jugendliches Aussehen mit einem strahlenden Lächeln auf, weshalb er auch „baby face“ genannt wird. Er hat für seinen beruflichen Erfolg hart gearbeitet und gekämpft und dabei einige Durststrecken durchgestanden.

Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der vor allem Bewegungsabläufe – willkürliche und unwillkürliche – gestört sind. Sie betrifft überwiegend ältere Menschen, meist zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr. Männer sind etwa anderthalb Mal häufiger betroffen als Frauen. Charakteristisch ist ein fortschreitender Verlust an dopaminhaltigen Nervenzellen vorwiegend in der Substantia nigra (schwarze Substanz), aber auch in anderen Teilen des Hirnstamms. Die Substantia nigra ist eine Region im Mittelhirn, die wegen des hohen Eisen- und Melaningehaltes ihrer Zellen dunkel gefärbt ist. Diese Nervenzellen bilden den Botenstoff Dopamin, eine Vorläufersubstanz der Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Fehlt das Dopamin oder tritt ein Dopaminmangel auf, kommt es zur Parkinson-typischen Verlangsamung aller Bewegungen bzw. zu Bewegungsarmut bis hin zu Bewegungslosigkeit. Zittern und die Muskelsteifheit der Parkinson-Patienten ist eine weitere Erscheinung des Dopaminmangels.

Die Krankheit betrifft das Gehirn. Dem Gehirn ordnet die vedische Astrologie das Zeichen Widder zu und analog das 1. Haus sowie den Herrscher des Zeichens Widder, Mars. Darüber hinaus werden neurologische Erkrankungen, speziell Lähmungen, im Ayurveda dem Vata Dosha und astrologisch dem Planeten Saturn zugeordnet. Weitere Vata-Faktoren sind die Luftzeichen, insbesondere Wassermann, der dunkle Mond und der nördliche Mondknoten Rahu.

Indisches Horoskop (siderisch)

Indisches Horoskop (siderisch)

Die ersten Krankheitszeichen manifestierten sich bei Michael J. Fox 1990. Ende der 1990er Jahre werden die Symptome so stark, dass er sie nach außen nicht mehr verbergen kann. Er gibt seine Krankheit öffentlich bekannt und unterzieht sich einer Gehirnoperation, die das Zittern temporär einschränkt. Heute sind die Parkinson-Symptome so ausgeprägt, das Fox nicht mehr als Schauspieler tätig sein kann. Er engagiert sich für die Erforschung der Parkinson-Krankheit und nutzt seine Berühmtheit und persönliche Betroffenheit, um auf dieses Krankheitsbild und auf körperlich Behinderte in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Er sieht in seiner Erkrankung auch humorvolle Aspekte. Das Zittern seiner Hände, ein typisches Parkinson-Symptom, erlaube ihm jetzt, einen Margarita-Cocktail in nur fünf Sekunden zu mixen.

Der abnehmende Mond ist in Fox‘ Rashi sehr dunkel, somit ein natürlicher Übeltäter und Vermittler des Vata Dosha. Im Widder betont er die Kopfregion und somit das Gehirn. Rahu wirft einen Aspekt auf das Zeichen Widder mit Mond und Venus darin. Der Lagna befindet sich in Steinbock, ein Zeichen mit einer Vata-Komponente. Im 1. Haus finden wir den Vata-Planeten Saturn, der zudem Karaka für chronische Krankheiten ist. Jupiter, der ebenfalls im 1. Haus steht, befindet sich rückläufig im Steinbock im Zeichen seines Falls, was insbesondere bei gesundheitlichen Themen von Nachteil ist. Er kann hier im 1. Haus keinen dauerhaften Schutz gegen Saturn entfalten, der in seinem eigenen Zeichen Steinbock sehr stark gestellt ist.

Mars, der neben Merkur in Michael J. Fox Rashi der hauptauslösende Krankheitsfaktor ist, befindet sich im Zeichen seines Falls im 7. Haus. Von hier aspektiert er das 1. Haus mit Jupiter und Saturn im Steinbock, wo Mars erhöht ist. Mit dem Mond im Zeichen Widder bildet er ein Parivartana Yoga (Rezeption). Mars ist einer der astrologischen Hauptfaktoren für die Krankheit, bei der Bewegungsabläufe gestört sind. Die von Mars vertretenen Themen erhalten gleichzeitig etwas Unterstützung durch das Parivartana Yoga und die Aspektierung des Zeichens seiner Erhöhung. Fox findet einen akzeptablen Weg, mit seiner Krankheit umzugehen.

Vimshottari Dasha

Vimshottari Dasha

Die Krankheit wird mit Beginn des Mond Maha Dasha manifest. Der Mond steht im Zeichen Widder, er ist dunkel, er wird von Rahu im 8. Haus (ebenfalls chronische Krankheiten) aspektiert. Im 4. Haus kann der Mond innere Ruhelosigkeit anzeigen. Es ist bekannt, dass Fox‘ auf dem Höhepunkt seiner Karriere Alkoholprobleme hatte. Auch, als er die Diagnose Parkinson mit 30 Jahren erfährt, versucht er dies zunächst mit erhöhtem Alkoholkonsum zu verdrängen. Mit Hilfe seiner Ehefrau und seinen vier Kindern (der Mond ist Herrscher des 7. Hauses) findet er glücklicherweise aus dieser Krise heraus.

Fox macht seine Krankheit während des Venus-Bhukti öffentlich. Venus ist in seinem Rashi Rajayogakaraka, sie beherrscht und aspektiert das 10. Haus.

Ein Blick auf den weiteren Dasha-Verlauf zeigt, dass die Krankheit Michael J. Fox wohl für den Rest des Lebens begleiten wird, denn es folgen nur noch Maha Dasha-Phasen der krankheitsbezogenen Planeten: von 2000 bis 2007 ein Mars Maha Dasha, der hauptsächliche krankheitsauslösende Horoskopfaktor und gleichzeitig Atmakaraka. Es schließt sich ein 18 Jahre dauerndes Rahu Maha Dasha an. Rahu befindet sich im 8. Haus der Krisen, Herausforderungen und chronischen Krankheiten und wirft einen Aspekt auf das 4. Haus mit Mond und Venus. Nach dem Rahu Dasha folgt ein Jupiter Maha Dasha, dem sich Saturn anschließen wird, die beide im 1. Haus für die körperliche Konstitution zuständig sind.

Es ist somit im Horoskop keine Erleichterung oder gar Genesung für Michael J. Fox in Sicht. Bleibt zu hoffen, dass er sich seinen Humor und seine positive Lebenseinstellung möglichst lange erhalten kann.

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