Mondknoten

Der Mondknoten ist kein Planet, sondern ein mathematischer Punkt, der Schnittpunkt zwischen der Erdbahn um die Sonne (Ekliptik) und der Mondbahn um die Erde. Die Mondbahn ist gegenüber der Erdbahn um etwa 5° geneigt. Zeitweise wandert der Mond oberhalb = nördlich der Erdbahn und zeitweise läuft er unterhalb = südlich der Ekliptik. Entsprechend gibt es zwei Schnittpunkte = zwei Mondknoten.

Mondknoten-Achse

Der erste Schnittpunkt liegt zu Beginn der nördlichen Mond-Bahn. Bezeichnungen für diesen sind

nördlicher Mondknoten – aufsteigender Mondknoten
Drachenkopf – Rahu

Der zweite Schnittpunkt liegt zu Beginn der südlichen Mond-Bahn. Bezeichnungen für ihn sind

südlicher Mondknoten – absteigender Mondknoten
Drachenschwanz – Ketu

aufsteigender MondknotenDiese beiden Mondknoten liegen einander im Tierkreis immer 180° gegenüber. Die Astrologische Psychologie zeichnet in Horoskope jedoch nur den nördlichen, aufsteigenden Mondknoten ein.

Der Mondknoten läuft im Tierkreis rückwärts. Er braucht für einen Durchlauf durch den gesamten Tierkreis etwa 18,6 Jahre. Der griechische Ausdruck Ekliptik (ἔκλειψις ékleipsis) für die scheinbare Bahn der Sonne bedeutet: „Ausbleiben, Verschwinden, Finsternis“. Dies ist der Ort, an dem Finsternisse (Eklipsen) der Sonne und des Mondes entlang der Mondknotenachse stattfinden.

Die Mondknotenachse im Horoskop

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

Die Mondknotenachse betont im Horoskop eine Häuser- und Zeichenachse im Sinne einer Entwicklungs- bzw. Individuationsachse (Individuation im Jung’schen Sinn).

Auf dieser Achse geht es um die Auseinandersetzung zwischen unbewusstem, gewohnheitsmäßigem Verhalten (absteigender Mondknoten) und bewusster Entscheidung und Bemühung (aufsteigender Mondknoten).

Am aufsteigenden Mondknoten machen wir durch Bemühung Fortschritt, am absteigenden bilden wir durch auf Wiederholung beruhendem Automatismus Gewohnheiten (Rudhyar).

rahu_aufstmkAufsteigender Mondknoten

  • Expansion – Zukunft – Weiterentwicklung
  • Punkt permanenter Gelegenheit zur Weiterentwicklung
  • Die Hausstellung weist auf einen Lebensbereich hin als neuem Erlebnisraum, den wir erforschen und erobern sollen. Wenn wir uns in diesem Lebensbereich weiterentwickeln, können wir bisher ungenutzte Fähigkeiten entdecken und ausweiten. Dies erfüllt uns mit Sinnhaftigkeit. (Sasportas)
  • Der aufsteigende Mondknoten beschäftigt sich mit der noch zu bewältigenden Arbeit, mit der neuen Leistung, der neu zu entwickelnden Fähigkeit. Wenn wir bereit sind, uns in dieser Richtung anzustrengen, werden wir aus ihr Kraft im Überfluss erhalten. (Rudhyar)
  • Der aufsteigende Mondknoten weist uns den ersten Schritt vorwärts, aufwärts, heraus aus Problemen und Konflikten.
  • Er wird in der klassischen Astrologie auch Jupiter-Punkt genannt: bei Nutzung des aufsteigenden Mondknotens kommt es zu einer sinnorientierten Entfaltung durch die Entwicklung völlig neuer Qualitäten

ketu_abstmkAbsteigender Mondknoten

  • Gewohnheit – Vergangenheit – Kristallisation
  • Die bereits geleistete Arbeit, die wohlbekannte Fähigkeit, die viele Male eingeübte Routinevorstellung.
  • Die Hausstellung zeigt den Lebensbereich oder die Verhaltensweise, in der wir verharren, die wir schon zur Genüge beherrschen. Wir wiederholen hier alte Automatismen, leben in Gewohnheiten. (Sasportas)
  • Hier wurde von uns eine Fähigkeit bis zu Perfektion entwickelt und neigt nun daher dazu, statisch zu werden. Die Tugend wird zum Laster und kann unsere Entwicklung behindern, weil wir nichts mehr verändern wollen. Wir gehen hier den Weg des geringsten Widerstands, der jedoch nichts Neues bringt.
  • Der absteigende Mondknoten stellt ein falsches Bild meiner Persönlichkeit dar, nämlich das, was meinem früheren Entwicklungszustand (Vergangenheit) entspricht. Das Verharren in diesem Lebensbereich und in dieser Verhaltensweise ist der Weg rückwärts, der oft als der bequemere erscheint.
  • Er wird in der klassischen Astrologie auch als Saturn-Punkt bezeichnet aufgrund der saturnischen Qualität der Kristallisation, des Beharrens und Festhaltens an alten Gewohnheiten.

Der aufsteigende Mondknoten als Korrekturpunkt

Der aufsteigende Mondknoten steht oft kompensativ zur Gesamtstruktur des Horoskops. Er stellt ein korrektives Element dar, durch das eine Befreiung von Zwängen, Normen und Determinationen erfolgen kann. Mit diesem Mondknoten erhalte ich eine Chance, trotz einer vielleicht ungünstigen Konstellation mich dennoch im Leben weiterentwickeln zu können. Das Nutzen der Aufgabe, die der aufsteigende Mondknoten stellt, erfüllt mit Sinnhaftigkeit.

Der aufsteigende Mondknoten als permanente Möglichkeit

Im Bereich des Mondknotens komme ich immer wieder in Kontakt mit Menschen oder Situationen, die meine Weiterentwicklung ermöglichen oder fördern. Die Entwicklungsmöglichkeit im Sinne des Mondknoten steht mir ständig zur Verfügung. Er symbolisiert den ersten Schritt zur Weiterentwicklung, heraus aus Krisen und Konflikten.

Deutungsregeln für den aufsteigenden Mondknoten