Ayanamsha

Der tropische Tierkreis beginnt bei Null Grad des tropischen Zeichens Widder – dies entspricht dem Frühlingsäquinoktium (Frühlings-Tagundnachtgleiche). Dieser tropische Null-Grad Widder verschiebt sich durch die Präzession der Erdachse alle 72 Jahre um etwa ein Grad in Bezug auf die Fixsterne, die den siderischen Tierkreis bilden. Die Differenzgrade zwischen tropischem und siderischem Tierkreis nennt man in Indien Ayanamsha (ayanāṃśa).

Lahiri-Ayanamsha

Es gibt verschiedene Methoden, den Beginn des siderischen Tierkreises zu definieren. Die in Indien gebräuchlichste Berechnungsmethode ist das so genannte Lahiri-Ayanamsha. Seine Übereinstimmung mit dem tropischen Tierkreis fand es im Jahre 285 n. Chr., als sich der Fixstern Spica im Sternbild Waage sowohl im siderischen als auch im tropischen Tierkreis auf 0°00′ Waage befand.

Definition gemäß „The Complete Ephemerides 2000-2050″:

Ayanamsha = 22°27’38“ + Präzession in Länge + Nutation seit dem 01.01.1900

Subtrahiert man das Ayanamsha von den Planetenpositionen im tropischen Tierkreis, erhält man die Planetenpositionen im siderischen Tierkreis.

KP-Ayanamsha

Die Krishnamurti Padhdhati Methode arbeitet mit einem geringfügig abweichenden Ayanamsha, das von Prof. Krishnamurti empirisch entwickelt worden ist.

Dhruva Galactic Center Middle Mula Ayanamsha (Ernst Wilhelm)

Dieser Ayanamsha wurde von dem amerikanischen Astrologen Ernst Wilhelm im Jahre 2006 eingeführt. Hierbei wird das Galaktische Zentrum polar auf die Ekliptik projiziert, also auf einem Großkreis, der vom Himmelsnordpol (Dhruva) aus durch das Galaktische Zentrum gezogen wird. Der resultierende Punkt auf der Ekliptik wird in der Mitte des Nakshatras Mula angenommen.

Dhruva Gal. Center Mula Ayanamsha (Ernst Wilhelm)

In dieser Variante beginnt das Nakshatra Mūla mit dem Galaktischen Zentrum. Es überzeugt mich seit dem Jahr 2021 am meisten.

→ Ayanamshas in der siderischen Astrologie von Dieter Koch

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