Der rechtsextreme Mob in Deutschland

Es ist schon ein wenig verlogen, wenn Bundes- und Landespolitiker entsetzt und gleichzeitig überrascht sind vom rechtsextremen Mob, der die letzten Wochen speziell im Osten der Republik wütet, denn hüben wie drüben war man seit Gründung der beiden deutschen Staaten konsequent auf dem rechten Auge blind. Insbesondere der Westen hatte eher eine Phobie vor links, vor Sozialismus und Kommunismus als vor extremem Nationalismus. Ewiggestrige schienen in Deutschland noch nie ein Problem gewesen zu sein. Da verlor der verbeamtete Postbote seinen Job nur, wenn er der DKP beitrat. Eine Mitgliedschaft in der NPD wäre vom Dienstherrn vermutlich nicht beanstandet worden. Zumindest ist mir kein solcher Fall bekannt.

Rashi D1 (tropisch)

Rashi D1 (tropisch)

Die Definitionen sind dabei aufschlussreich: „Linksextremismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene kommunistische und anarchistische Strömungen und Ideologien innerhalb der politischen Linken, die parlamentarische Demokratie und den Rechtsstaat ablehnen und durch eine egalitäre Gesellschaft – unter Anwendung zum Teil terroristischer Mittel – ersetzen wollen.“ Während Rechtsextremismus laut Wikipedia eine Sammelbezeichnung umschreibt, „um neofaschistische, neonazistische oder ultra-nationalistische politische Ideologien und Aktivitäten zu beschreiben. Deren gemeinsamer Kern ist die Orientierung an der ethnischen Zugehörigkeit, die Infragestellung der rechtlichen Gleichheit der Menschen sowie ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritär geprägtes Gesellschaftsverständnis.“ Die deutsche Seele mag es also lieber autoritär-nationalistisch und empfindet das Kommunistisch-Anarchische als Bedrohung? Auf die Spitze getrieben haben jedenfalls beide Richtungen eine Gemeinsamkeit: sie sind undemokratisch und stehen in eklatantem Widerspruch zu unserer Verfassung.

In deren Rashi D1 fällt in diesem Zusammenhang Mond und Rahu im Widder im 4. Bhava auf. Der Deutungstext zu Rahu in 4 und Ketu in 10 in der Jyotish-Software Kāla ist sehr aufschlussreich:

Ketu im 10. Haus zeigt an, dass der Mensch in vergangenen Inkarnationen ein Gefühl der Sicherheit erlangt hat durch seine Fähigkeit, die äußeren Umstände zu meistern und in irgendeiner Weise eine Anerkennung zu erhalten. In dieser Inkarnation werden die äußeren Umstände nicht so zufriedenstellend sein und die Dinge, die eine gewisse äußere Sicherheit bieten, sind kurzlebig.

Rahu im 4. Haus verursacht Aufregungen und Instabilität, die bei dem Geborenen tiefe Narben hinterlassen. Große Angst, Instabilität und emotionale Schwäche sind zu beobachten. Der Geborene ist nun gezwungen, seine innere Sicherheit zu entwickeln.

Ketu im 10. Haus zeigt an, dass der Mensch durch seine Taten mit seinem Karma eng verbunden ist. In vergangenen Inkarnationen waren diese Handlungen mit einem gewissen Maß an Sicherheit verbunden, in diesem Leben sind sie jedoch zum Scheitern verurteilt und dem Menschen bleibt keine andere Wahl, als seine innere Sicherheit zu entwickeln – das, worauf Rahu im 4. Haus hinweist.

rahu_aufstmkDeuschlands letzte und gleichzeitig prägendste vergangene Inkarnation war das Dritte Reich. Das übersteigerte Selbstverständnis, das Deutschland damals noch hatte, ist heute Vergangenheit und wäre ein Schritt rückwärts in der Bewusstseinsentwicklung. Das Sambandha zwischen Rahu und Mond rückt den Fokus auf den Geist bzw. das Gemüt der Bundesrepublik Deutschland.Mond

Der Einfluss Rahus auf den Mond bewirkt eine innere Schwäche, die der Stärkung bedarf. Dies beruht meist darauf, dass der Geist nicht im Herzen verankert ist, sondern äußerlichen Halt sucht oder aber unfokussiert bleibt. Wenn der Geist äußerlich orientiert ist, so resultiert daraus meist Unzufriedenheit und Depression, da die äußere Welt die Bedürfnisse eines Menschen nie völlig befriedigen kann. Wenn der Geist jedoch unfokussiert bleibt, resultiert daraus ein höheres Maß an psychischen Störungen und/oder ein Mangel an Klarheit und Konzentration. Rahus Einfluss auf den Mond mag auf eine erhöhte psychische Sensitivität hinweisen, er schwächt jedoch auch und macht den Menschen anfälliger für psychische Störungen.

Verschiedene mentale Störungen können hierdurch angezeigt sein, für ernsthafte Schwierigkeiten oder Erkrankungen müssten weitere Maleficeinflüsse hinzukommen. In den Horoskopen von sehr spirituellen Menschen kann der Einfluss Rahus auf den Mond eine harmonisierende Wirkung in spiritueller Hinsicht anzeigen.

Die Unzufriedenheit, die Rahu beim Mond hervorruft, kann außerdem die Ursache für Abhängigkeiten sein. Abhängigkeiten führen dazu, dass der Geist unfokussiert bleibt, was wiederum zu psychischen Störungen führt. Rahu kann außerdem dazu verleiten, in einer Phantasiewelt zu leben, in der Welt der Wünsche, Träume und Hoffnungen, was unweigerlich zu Unzufriedenheit und Depression führt, da der Mensch sich letztendlich doch in der realen Welt wiederfindet.

Die Aufforderung, die Rahus Aspekt zum Mond beinhaltet, ist die Notwendigkeit, den Geist im Herzen zu verankern, dem einzigen Ort, der ihm wahre Zufriedenheit bieten kann. Bei Menschen mit einer spirituellen Ausrichtung ist dies letztendlich möglich.

Am 21. August, als der rechtsextreme Mob sich eine erste Schlacht mit der Polizei vor der Flüchtlingsunterkunft in Heidenau lieferte, lief im Horoskop für das Inkrafttreten des Grundgesetzes ein Rahu/Venus/Rahu/Rahu/Mond-Dasha. Die Sonne befand sich auf 28° Löwe im Zulauf auf Lagnesh Radix-Saturn, der gleichzeitig von den Transit-Mondknoten und Transit-Saturn aspektiert wird. Bhukti-Herrscher Venus stand auf 19° Löwe und bewegte sich bis zum Montag, als endlich Politiker in Berlin und Dresden Worte und Gesten fanden, auf die Ausschreitungen zu reagieren, zurück auf 17,5° Löwe, wo sie den Radix-Mond, -Mars und –Merkur aspektierte. An diesem Morgen stand denn auch der Transit-Mond auf 17° Schütze in Aspekt zu Radix-Mond, -Mars und –Merkur. Das Prana Dasha wechselte vom Mond zu Mars.

Rahu Maha Dasha

Rahu Maha Dasha

Das deutsche Gemüt ist diesem Rashi zufolge tendenziell nicht fest im Herzen verankert, sondern auf Äußerlichkeiten ausgerichtet, die auf lange Sicht nicht zufriedenstellen werden, solange es sich nicht nach innen wendet und dort Orientierung sucht. Diesen Eindruck erwecken auch die protestierenden und randalierenden Rechtsextremen in Sachsen, denen anscheinend ein großes Maß an Anstand, inneren Werten, wie sie im Grundgesetz enthalten sind, an Empathie und Verständnis für die Not anderer fehlt. Sie sind extrem unzufrieden mit der Welt – und mit sich selbst. Zum Glück sucht offenbar die Mehrheit der Deutschen ihre Orientierung nicht nur im Außen, sondern vor allem im Inneren. Das Land wäre sonst dem Untergang geweiht, wenn es weiterhin den bequemen Weg rückwärts wählte.

In zweieinhalb Jahren beginnt das Mond Bhukti. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dann das deutsche Volk gebärden wird. Zu hoffen bleibt, dass die Länder bis dahin wieder mehr finanzielle Mittel in den Schutz der im Grundgesetz zugesicherten Grundrechte investieren, damit wegen mangelnder Polizeikräfte keine Demonstration mehr abgesagt werden muss, komme sie von links oder von rechts – oder aus der Mitte.

Literatur:
Mundanastrologische Bedeutung der Planeten

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