Deutschland im Jupiter Mahā Dashā

Die Bundesrepublik befindet sich mit Ernst Wilhelms Ayanamsha (Dhruva Galakt. Zentrum, Mitte von Mūla) am Ende der Planetenphase des nördlich aufsteigenden Mondknotens Rahu und seit Ende November 2019 im Mars Antar Dashā (Bhukti) → Vimshottari Dasha.
Am 14. Dezember, dem Tag einer Sonnenfinsternis, beginnt das Jupiter Mahā Dashā, das 16 Jahre dauern wird.

Rahu Mahā Dashā

Das Rahu Mahā Dashā begann Mitte Dezember 2002 zwei Wochen vor dem Inkrafttreten der Hartz-Gesetze.

Vimshottari Dasha

Rashi D1 (tropisch)

Rahu Mahā Dashā

Welche weiteren Entwicklungen und Einflüsse prägten die letzten 18 Jahre der Rahu Planeten-Hauptphase? Deutschland befand sich gemeinsam mit den USA seit der Zerstörung der Türme des World Trade Centers im Krieg gegen den Terror, insbesondere gegen das Terrornetzwerk al-Qaida und dessen Führer Osama bin Laden, der in Afghanistan vermutet wurde. Am Irakkrieg ab März 2003 beteiligte sich Deutschland allerdings nicht, da er keinen Bündnisfall der NATO bedeutete. Mit Beginn des Jupiter Bhukti wurde Angela Merkel Bundeskanzler und prägt seitdem wesentlich die deutsche Politik. Sie führt das Land durch die Finanzkrise (Saturn Bhukti), die Euro-Krise (Merkur Bhukti) und die Flüchtlingskrise (Venus Bhukti). Siehe auch → Der rechtsextreme Mob in Deutschland

Chara Karaka

In diesen Jahren nahmen der Qualität des nördlichen Mondknotens entsprechend rechtskonservative bis hin zu rechtsextremen Strömungen zunehmenden Einfluss auf die Politik. Die Gründung der AfD zum Ende des Merkur Bhukti sollte ursprünglich CDU-Mitgliedern eine EU-skeptische und rechtsliberale Alternative zur Euro-Politik der Kanzlerin anbieten, entwickelte sich jedoch während des Ketu Bhukti schnell zu einer rechtspopulistischen, in Teilen sogar rechtsextremen sowie fremden- und islamfeindlichen Partei. Gleichzeitig wird die reale Gefahr rechtsextremistischer Anschläge für die freiheitlich-demokratische Ordnung immer offensichtlicher. Mit Beginn des Mars Bhukti kämpft Deutschland zusätzlich gegen einen weiteren unbekannten und unsichtbaren Gegner, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt: das COVID-19 Virus.

Jupiter Mahā Dashā

Ab Mitte Dezember 2020 beginnt ein Jupiter Mahā Dashā, das eine Milderung der Hartz-IV-Gesetze einleiten könnte angesichts der Verwerfungen, die im Zuge der COVID-19 Pandemie den Wohlstand sowohl des Landes als auch seiner Bürger gefährden. Allerdings ist Jupiter für den Steinbock-Aszendent ein temporärer Übeltäter, weshalb wir von dieser Planetenphase nicht zu viel erwarten sollten, denn persönliche Wünsche (3. Bhāva) nach Besitz und Konsum (2. Bhāva) führen zu Ausgaben und Verlusten (12. Bhāva). Diese erschrecken wiederum Lagnesh Saturn, für den Besitz und Wohlstand als Herrscher des 2. Bhāva identitätsstiftend sind, weshalb er die Krise vorzugsweise durch vermehrte Arbeitswut, Sparsamkeit und Regulierungen bewältigen will.

Der Deutungstext in der Jyotish-Software Kāla[1] beschreibt die zwiespältige Natur Jupiters für den Steinbock-Lagna:

Jupiter als Herrscher von 3 und 12

Jupiter entspricht der Demut des Hirsches

Jupiter repräsentiert als Herrscher des 3. und 12. Hauses die Demut des Steinbock-Geborenen im Verfolgen seiner Wünsche, soweit sie nicht die Sicherheit betreffen. Jupiter repräsentiert auch die Wünsche, die ein Quell von Verlust und Ausgaben im Leben bedeuten, oder der Verlust dieser Wünsche, um im Steinbock-Geborenen Spiritualität entstehen zu lassen. Jupiter lässt den Steinbock-Geborenen Verlust auf sich nehmen, bevor er Spiritualität sucht. Jupiter ist ein temporärer Übeltäter, der einige egozentrische Wünsche hat, aber seine Herrschaft über das 12. Haus lässt diese teuer bezahlen, was Jupiters spiritualisierende Natur zum Vorschein bringt. Als natürlicher Wohltäter kann Jupiter für einige Zeit Erfüllung bringen, aber gewöhnlich ist dies teuer und wenig dauerhaft, da der Herrscher von 12 von den ihm unterstellten Dingen trennt.

Vielleicht könnte das nach dem aktuellen „Wellenbrecher-Lockdown“ beginnende Jupiter Dasha zumindest eine optimistisch stimmende künftige Entwicklung in Aussicht stellen. Schwer vorstellbar und weniger empfehlenswert scheint jedoch eine schnelle Rückkehr zur „schwarzen Null“.

Jupiter Antar Dashā (Bhukti)

Blicken wir zurück auf frühere Phasen eines Jupiter Antar Dashā, so fällt zunächst der Moment der Gründung der Bundesrepublik in einem Merkur Mahā und Jupiter Antar Dashā bzw. Bhukti auf. Nach den massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges stand zunächst der wirtschaftliche Aufbau im Vordergrund. Im Jahr vor der Verkündung des Grundgesetzes legte die Währungsreform und Einführung der Deutschen Mark am 21. Juni 1948 den Grundstein für das im Ketu Mahā Dashā einsetzende Wirtschaftswunder. In dessen Jupiter Antar Dashā wurde der Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft unterzeichnet (Ketu/Jupiter/Merkur/Venus/Rahu).

Spätestens nach Beginn des Venus Mahā Dashā ging die Zeit des grenzenlosen Wirtschaftswachstums zu Ende. Ab 1966 geriet die Bundesrepublik in eine Rezession mit erhöhter Arbeitslosigkeit (Mars und Rahu Antar Dashā). Zum Ende des Rahu Bhukti begann die sozialliberale Koalition zwischen SPD und FDP mit Willy Brandt als Bundeskanzler, der im Jupiter Antar Dashā mit seiner jovialen Haltung (Schütze-Sonne ☌ GZ im 9. Haus) die Spaltung Europas durch eine Politik der Annäherung und Aussöhnung mit den Ostblock-Staaten zu überwinden suchte. Zum Ende des Jupiter Bhukti richtete Deutschland nach 1936 ein zweites Mal die Olympischen Sommerspiele aus, die von der tödlich verlaufenden Geiselnahme israelischer Sportler durch palästinensische Terroristen überschattet wurden (Venus/Jupiter/Rahu). Die Ölkrise im Herbst 1973 (Venus/Saturn/Ketu) verstärkte die Wirtschaftskrise und führte zu einem deutlichen Anstieg von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Sozialausgaben und Insolvenzen, die eine „Stagflation“ zur Folge hatten.

Am 12. Dezember 1979 beschlossen die NATO-Staaten in Brüssel die Stationierung neuer atomarer Mittelstreckenwaffen. Drei Tage später begann das Sonne Mahā Dashā und mit ihm ein Erstarken der Friedens- und Anti-Atomkraftbewegung mit der Gründung der neuen Partei die GRÜNEN im Januar 1980. Als Herrscher von 8 repräsentiert die Sonne ein ausgeprägtes Bewusstsein für die karmische Schuld des Landes, von dessen Ursprüngen sich das Land in einer Geisteshaltung der „Buße“ (8. Bhāva) durch die radikale Ablehnung kriegerischer Gewalt befreien möchte (→ Willy Brandt: „Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“). Im Jupiter Antar Dashā gelang es Helmut Kohl, den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt durch ein konstruktives Misstrauensvotum zu stürzen, das mit dem beginnenden Saturn Antar Dashā die liberal-konservative „Bonner Wende“ einleitete.

Im folgenden Mond Mahā Dashā erschütterte die Tschernobyl-Katastrophe die Bevölkerung und löste massive Ängste vor der konkreten unsichtbaren Gefahr der Radioaktivität aus (→ ☊ Rahu). Gleichzeitig begann mit Gorbatschow als Generalsekretär der KPdSU eine Zeit der Entspannungspolitik, die im Jupiter Bhukti mit dem Fall der Mauer in Berlin ihren Höhepunkt erreichte. Die deutsch-deutsche Grenze war plötzlich geöffnet und löste eine immens große Freude unter den Deutschen aus.

Das Mars Mahā Dashā war nach dem ersten Wiedervereinigungsboom von wirtschaftlicher Stagnation, Massenarbeitslosigkeit und „Reformstau“ geprägt. Mars als Herrscher des 4. und 11. Bhāva ist temporärer Übeltäter und lässt als Kompensation emotionaler Unsicherheit (4. Bhāva) aggressiv nach Gewinn streben (11. Bhāva). Insbesondere die „blühenden Landschaften“ in den neuen Bundesländern entwickelten sich nach der Einführung der Marktwirtschaft nicht so schnell wie erhofft. Das Jupiter Bhukti von Mai 1997 bis Mai 1998 erscheint im Rückblick unauffällig, allerdings begann mit Beginn des Ketu Bhukti die Mordserie des NSU, die sich im anschließenden Rahu Mahā Dashā fortsetzte und in dessen Merkur Bhukti aufgeflogen war. Außerdem beschloss Deutschland angesichts der Fukushima-Katastrophe den stufenweisen Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Jahr 2022.

Ausblick in die Zukunft

BRD + Jupiter/Saturn-Konjunktion

Wir sehen, dass Jupiter-Phasen in der Regel von einer optimistischen Aufbruchsstimmung geprägt waren, ähnlich den Happy-End Szenen eines Katastrophenfilms, wie auch in der Mythologie Jupiter/Zeus als erfolgreiche Kämpfer gegen die alte Ordnung auftraten, um nach ihrem Sieg die Welt neu zu ordnen. Die bevorstehende Konjunktion von Jupiter und Saturn auf Deutschlands Radix-Jupiter kann wichtige Impulse vermitteln, auch für die künftige Luft-Mutation der Großen Konjunktionen. Es stellt sich nun die Frage, wem die Deutschen im nächsten Jahr die Verantwortung übertragen, das Land aus den Krisen der Rahu-Phase zu führen und eine neue, den Herausforderungen angemessenere Ordnung zu finden. Kann dies konservativen Kräften gelingen, die möglichst bald zur alten Ordnung zurückkehren wollen, oder wäre nicht eher Zeit für den Aufbruch in eine Zukunft mit neuen Ideen und frischen Köpfen, die sich für die Gestaltung einer neuen Ordnung einsetzen?

[1] Auszug aus Vault of the Heavens, Ernst Wilhelm

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