Ludwig van Beethoven

Der „einsame Revolutionär“¹ der Musikgeschichte wurde am 17. Dezember 1770 in Köln als zweites Kind der Eheleute Johann van Beethoven (*14.11.1740,  †18.12.1792) und seiner Frau Maria Magdalena (*19.12.1746,  †17.07.1787) getauft. Zur Welt kam er vermutlich am Tag zuvor. So wenig Sicherheit über seinen Geburtstag herrscht, so wenig Gewissheit natürlich auch über seine Geburtszeit. Der Eintrag in die Astro-Databank nennt zum DD-Rating 16.12.1770 eine Reihe von Korrekturversuchen, die zu einem Aszendenten im Zeichen Widder (March), Stier (Lyndoe, Kraum), Wassermann (Tyl) oder Skorpion (Jansky) führen. Mein Korrekturversuch für Ludwig van Beethoven weist ebenfalls auf einen Aszendenten im Zeichen Widder hin, allerdings auf 5° Widder bei einer Geburt um 12:28 Uhr mittlerer Ortszeit.

Ludwig van Beethoven – Radix

Das kardinale Feuerzeichen Widder am Aszendenten entspricht in vielem den Beschreibungen seiner Zeitgenossen: Beethoven war demnach mittelgroß und von stämmiger, muskulöser Statur, hatte breite Schultern und einen kurzen Hals, was einem athletischen Konstitutionstyp entspricht, der dem kardinalen Kreuz zugeordnet werden kann.

Mit seinem pockennarbigen Gesicht, seiner großen Nase und den buschigen Augenbrauen erschien er manchen als hässlich. In seiner Jugend hatte er kohlschwarzes Haar und eine dunkle Gesichtsfarbe, in mittleren Jahren wurde sein Haar teilweise grau und sein Gesicht war auf Grund seiner schlechten Gesundheit aufgedunsen. Beethoven hatte tiefliegende Augen mit einem durchdringenden Blick und lebhafte melancholische Züge. Weder sah er gut aus, noch besaß er mehr als eine bruchstückhafte Bildung. Aber durch die Kraft seines Charakters hinterließ er bei jedem einen starken Eindruck. Bereits als junger Mann galt Beethoven als schwierig, ungeduldig, misstrauisch – kurzum als „ungehobelter Bär“. Im Kontakt fiel es ihm offenbar schwer, die eigenen Motive und die der anderen zu durchschauen und richtig zu interpretieren. Deshalb kam es häufig zu Missverständnissen, die bei seinem heftig aufschäumenden Temperament rasch Streit und sogar Handgreiflichkeiten nach sich zogen. Typisch war jedoch auch, dass auf den Streit Versöhnungen folgten mit Gewissensbissen und Szenen der Reue.  

Beethovens sprunghaftes, bisweilen unverschämtes Auftreten faszinierte Männer wie Frauen, die ihn ins Herz schlossen und seine Freundschaft suchten. Egal wie grob er auch mit ihnen umsprang. Diese Anziehungskraft war besonders in seinen jüngeren Jahren zu spüren, aber auch gegen Ende seines Lebens – bereits taub und krank – rang man um das Vorrecht, ihm zu Diensten zu sein. Die Auswirkungen seiner Taubheit auf sein soziales Leben waren krass. Er fiel darüber in eine tiefe Depression und scheute für einige Zeit jegliche Gesellschaft.

Auch in Kleiderfragen scheint Beethoven nicht gewillt gewesen zu sein, die von ihm erwartete Konformität zu zeigen, obwohl er in seinen frühen Wiener Jahren oftmals flott gekleidet war. Sein Temperament war außerstande, eine untertänige Haltung einzunehmen, und selbst in der Musik empfand er es als geschmacklos, die Richtung eines noch lebenden Lehrers wie zum Beispiel Joseph Haydn zu akzeptieren. [2]

Das Aspektbild

Die Struktur des Aspektbildes unterstreicht durch die dynamischen Strichfiguren (Strichfigur zwischen Mars und Sonne-Mond-Merkur, losgelöster Jupiter, Läufer-Figur) eine kardinale Willensmotivation und mit den Dreiecksfiguren (Suchfigur, mittleres Lerndreieck, Auge) eine veränderliche bewusstseins- und lernorientierte Motivation (→ Motivationskräfte im Horoskop).

Lassen wir allein das Aspektbild ohne Rücksicht auf Planeten und Zeichen auf uns wirken, erinnert seine Gestalt sofort an die schnellen rhythmischen Bewegungen eines sich schnell um die eigene Achse drehenden Tänzers oder eines in der Luft herumwirbelnden Taktstocks, mit dem der Dirigent die einzelnen Musiker eines Orchesters durch das Musikstück leitet.Ergänzen wir das Aspektbild um den Asteroiden Chiron, das GZ sowie den „Goodwill“-Aspekten, so verstärkt sich die veränderliche Dynamik durch ein Leistungsdreieck mit Chiron im Brennpunkt und dem GZ in der Halbsumme von Sonne/Merkur. Der Mond verbindet drei geistigen Planeten zu einer viereckigen Repräsent-Figur.

Beethovens Charisma, das er bereits zu Lebzeiten auf seine Zeitgenossen ausübte, speiste sich nicht nur aus dem Jupiter exakt auf der 10. Hausspitze und der Venus auf der 11. Hausspitze am Kreuzungspunkt K2, sondern vor allem aus einer zentralen universalen Kraft, die bis in unsere heutige Zeit Menschen in ihrem Innersten inspiriert und begeistert. In der Gestalt des GZ inspiriert sie das Denken der Sonne/Merkur-Konjunktion um universale Ideen wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, dem Motto der Französischen Revolution, die das künstlerische Werk des Klaviervirtuosen und Komponisten wesentlich prägen sollte.

Aszendent Widder

Für diesen Aszendenten spricht das erste öffentliche Auftreten des siebenjährigen Ludwig, den sein Vater Johann erstmals als angeblich sechsjähriges Wunderkind am 26. März 1778 vor „hohen Herrschaften“ der Stadt Bonn vorspielen ließ. Eine Sonne/Venus-Konjunktion transitierte gerade über den Grad des Aszendenten. Genau 49 Jahre später, am 26. März 1827 – Beethovens Todestag – transitierte die Sonne gemeinsam mit Pluto über diesen Aszendenten.

Das Zeichen Widder wird in der Esoterischen Astrologie nicht nur vom Planeten Mars beherrscht, sondern auf der geistigen bzw. Seelen-Ebene zusätzlich vom Planeten Merkur. Mars vermittelt der Persönlichkeit einen kämpferischen Geist mit Durchsetzungs- und Durchschlagskraft, der mutig und begeisterungsfähig vorwärts drängt, jedoch gleichzeitig die eigene Ich-Haftigkeit, die im Konflikt mit dem gegenüberliegenden Waage-Zeichen steht, durch die Entwicklung von mehr Feinheit, Kultiviertheit und Sensitivität in einen harmonischen Ausgleich bringen muss, um so durch zunehmende Bewusstheit die marsischen Ich-Impulse durch das Denken des Merkurs beherrschen zu können. Dieser geistige Entwicklungsweg, der für Beethoven im Horoskop angezeigt war und durch die exakte Opposition beider Planeten sicher kein leichter war, wird durch die Präsenz des Galaktischen Zentrums um ein Vielfaches intensiviert und trägt zur magnetischen Anziehungskraft bei, die Beethovens Persönlichkeit bis heute ausstrahlt. Chirons Quadrate befeuern diesen Konflikt und erzwingen geradezu eine Lösung, nämlich den Durchbruch des spirituellen Bewusstsein, den der hierarchische Zeichenherrscher Uranus ermöglicht, indem er «Ideen in das Denken der Menschheit bringt, um so ihren Fortschritt auf dem geistigen Entwicklungsweg zu beschleunigen[3]».

Venus als Herrscherin des Gegenpols, die den geistigen Entwicklungsprozess durch ihre Schattenthematik initiiert, spielt in Beethovens Horoskop eine außerordentliche Rolle. Sie befindet sich kurz nach der 11. Hausspitze am zweiten Kreuzungspunkt (K2) des Radix- und Mondknoten-Horoskops. Gleichzeitig ist sie unter den sieben klassischen Planeten jener Planet mit der höchsten Gradzahl im Zeichen, der auf den längsten Entwicklungsweg im Zeichen zurückblicken kann und wohl deshalb in der indischen Astrologie als Symbol für das Selbst oder die Seele steht. Zum Zeitpunkt seines ersten öffentlichen Auftritts in Wien am 29. März 1795 befanden sich beide Alterspunkte an ihrem ersten Kreuzungspunkt. Er spielte bei einem Wohltätigkeitskonzert im Wiener Burgtheater sein eigenes, mehrfach umgearbeitetes Klavierkonzert op. 19 (das heute als Nr. 2 geführt wird) und empfängt den „ungetheilten Beyfall des Publikums“. Schon am nächsten Tag tritt er erneut öffentlich auf.

Der Vater Johann

Ludwig van Beethoven erhielt den Vornamen seines Großvaters, der am 5. Januar 1713 im flämischen Mechelen (heute Belgien) geboren wurde und im März 1733 an den Hof des Kurfürsten zu Köln zunächst als Sänger gerufen wurde und später Hofkapellmeister wurde. Er starb eine Woche nach dem dritten Geburtstag seines Enkelsohns am 24. Dezember 1773. Sein Sohn Johann van Beethoven (*14. 11.1740 †18. 12.1792) konnte die Erwartungen des Vaters offenbar nicht erfüllen, denn ihm gelang in Köln lediglich eine Anstellung als Sänger und Hofmusikus, konnte jedoch nie in die großen Fußstapfen seines Vaters als Hofkapellmeister treten. Er wurde zunehmend alkoholabhängig und drillte später seinen begabten kleinen Sohn Ludwig im Musikunterricht. So soll er des Öfteren nachts nach seiner Rückkehr aus der Kneipe den vierjährigen Ludwig geweckt haben, um ihm Klavierspiel beizubringen und schreckte in seinem Unterricht auch vor rabiateren Erziehungsmethoden nicht zurück. Häufig ist ein vom Leben frustrierter Vater durch eine Sonne in Talpunktnähe gekennzeichnet, was am Talpunkt des 9. Hauses auch in Beethovens korrigiertem Horoskop gegeben wäre. Dieses Erziehungsmodell übertrug Beethoven später unreflektiert auf seinen Neffen Karl (*04.09.1806 †13.04.1858), dessen Vormundschaft er nach dem frühen Tod seines jüngeren Bruders Kaspar Karl übernommen hatte. Sie wurde ihm nach dessen Selbstmordversuch (06.08.1826) entzogen.

Die Mutter Maria Magdalena

Synastrie Beethoven & Mutter

Am 12. November 1767 heiratete Johann van Beethoven die früh verwitwete Maria Magdalena Leym geb. Keverich. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen nur drei das Säuglingsalter überlebten: Ludwig, Kaspar Karl (getauft 08.04.1774) und Nikolaus Johann (getauft 02.10.1776). Die Geburt eines älteren gleichnamigen Bruders im Jahr zuvor, Ludwig Maria (getauft 02.04.1769 †08.04.1769), trug später zu Beethovens Verunsicherung über sein tatsächliches Alter bei.

Seiner Mutter gegenüber empfand Beethoven eine innige Verbundenheit (beide Sonnen liegen in Schütze, Mond Trigon Saturn). Ihr Leben war nicht leicht, denn ihr Mann war Alkoholiker und gewalttätig. Ihre Überforderung in der Führung des Haushalts zeigte sich nicht zuletzt im verwahrlosten Erscheinungsbild der drei Söhne (Saturn kurz nach dem Talpunkt des 5. Hauses im Schattenbereich der 6. Hausspitze). Sie starb mit 40 Jahren an Tuberkulose. In ihrem Mittagshoroskop finden sich viele Parallelen zur Radix ihres Sohnes, der sich vielleicht in einigen ihrer Eigenschaften erkannt und gespiegelt fühlen konnte.

Beethovens heimliche(n) Geliebte(n)

Beethoven soll in seinen ersten Jahren in Wien „sehr häufig verliebt“ gewesen sein. Er kam durch sein selbstbewusstes Aufftreten und sein virtuoses und überall Begeisterung auslösendes Klavierspiel vor allem bei den Frauen der Wiener Gesellschaft an (AC- Herrscher Mars in Zwillinge und 3. Haus). Tatsächlich spielten Frauen eine große Rolle in seinem Leben, sei es als Freundinnen und Vertraute, als Schülerinnen, Interpretinnen und auch als Widmungsempfängerinnen. Allerdings kam es nie zu einer festeren Bindung, die zu einer Eheschließung geführt hätte.

Giulietta Guicciardi

Im Herbst 1801 wurde der 30jährige Beethoven Giulietta Guicciardis (*23.11.1784) Klavierlehrer und verliebte sich in die 17jährige. Sie ist wahrscheinlich jenes „zauberische Mädchen“, über das er am 16. November 1801 an einen Jugendfreund schrieb: „etwas angenehmer lebe ich jezt wieder, indem ich mich mehr unter Menschen gemacht, du kannst es kaum glauben, wie öde, wie traurig ich mein Leben seit 2 Jahren zugebracht, wie ein Gespenst ist mir mein schwaches Gehör überall erschienen, und ich floh – die Menschen, mußte Misantrop scheinen, und bins doch so wenig, diese Veränderung hat ein liebes zauberisches Mädchen hervorgebracht, die mich liebt, und die ich liebe, es sind seit 2 Jahren wieder einige seelige Augenblicke, und es ist das erstemal, daß ich fühle, daß – heirathen glücklich machen könnte, leider ist sie nicht von meinem stande“. Die Liebe entflammte schnell (AP-Ingress Jungfrau, ☊-AP ☌Mars), aber es war beiden klar, dass sie keine dauerhafte Erfüllung bringen würde, denn Giulietta war bereits verlobt. 1802 widmete er ihr die berühmte „Mondscheinsonate“.

Therese Malfatti

war die Tochter des Wiener Kaufmanns Jacob Friedrich Malfatti, den Beethoven durch einen Freund im Frühjahr 1810 kennenlernte und in dessen 18jährige Tochter er sich verliebte. In einem Brief vom 18. April 1810 schrieb er: „errinnern sie sich nicht der Lage, worin ich bin, wie einst Herkules bey der Königin Omphale??? […] nie habe ich die Macht oder die schwäche der Menschlichen Natur so gefühlt als izt.“ Tiefe Gefühle, welche die junge Angebetete allerdings nicht erwiderte, obwohl Beethovens Radix-AP Malfattis Jupiter/Neptun-Konjunktion aktivierte.

Gräfin Josephine Brunsvik

Ihr schrieb Beethoven in der Zeit des AP-Laufs durch den DU-Raum vom Talpunkt 6. Haus bis Invertpunkt 7. Haus – zwischen 1804 (AP Konjunktion Neptun) und 1809 (AP Quadrat Venus) – insgesamt 14 Liebesbriefe und nannte die frisch verwitwete Frau „mein Alles“ und seine „einzige Liebe“. Zugleich ist aus dem Briefverkehr Hoffnungslosigkeit herauszulesen, denn bei einer Eheschließung wäre Josephine Brunsvik (*28.03.1779 †31.03.1821) das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen worden. Brunsviks Schwester schrieb, Beethoven und die Gräfin seien „füreinander gemacht“ worden.[4]

Beethoven & Josephine Brunsvik

Im Radix-Vergleich liegt Brunsviks Sonne auf Beethovens Aszendent, ihre Wassermann-Venus im Trigon zu Beethovens Mars in Zwillinge und umgekehrt Beethovens Steinbock-Venus im Sextil zu Brunsviks Skorpion-Mars. Zumindest auf der Ebene der Tierkreisqualitäten schienen sie tatsächlich füreinander geschaffen.

Antonie Brentano

Beethoven lernte Antonie Brentano (*28.05.1780 †12.05.1869) Ende Mai 1810 durch ihre Schwägerin Bettina von Arnim kennen. Zwischen den beiden entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, die Antonie in ihrem Tagebuch als eine „Wahlverwandtschaft“ beschreibt. Am 11. März 1811 schrieb sie Bettina, Beethoven sei ihr „einer der liebsten Menschen“ geworden und besuche sie „beinahe täglich“. Demselben Brief ist zu entnehmen, dass sie ihren Gatten schon sechs Monate nicht gesehen hatte. Im Jahr darauf ließ sie sich von Beethoven das Originalmanuskript seines Liedes An die Geliebte schenken, das er im Dezember 1811 komponiert hatte. Sie vermerkte darauf: „den 2n März 1812 mir vom Author erbethen“. Dies gilt einigen Wissenschaftlern als wichtiges Indiz dafür, dass Antonie inzwischen tatsächlich Beethovens Geliebte war.

Beethoven & Antonie Brentano Synastrie

Ein solch enges Verhältnis sollte sich eigentlich in der Synastrie (Zeichenvergleich) widerspiegeln, doch ob Brentanos Mars/Uranus-Konjunktion auf Beethovens Mars in Opposition zum GZ-Stellium ihre „Wahlverwandtschaft“ treffend umschreibt? Bislang ging ich für Beethoven von einem Geburtsdatum am 16. Dezember aus, einem Sonntag. Möglich wäre jedoch auch eine Geburt am 15. Dezember. Tatsächlich finden sich jetzt sehr enge Synastrie-Aspekte (3° Orbes) zwischen Antonies Mittagshoroskop und Beethovens Geburt am 15.12.1770 (AC 5° Widder). Sein Mond auf 5° Schütze stünde dann in Konjunktion mit ihrem Saturn sowie in Opposition zu ihrer Sonne auf 7° Zwillinge! Leider ist ihre Geburtszeit nicht überliefert, doch würde eine Geburt kurz nach Mitternacht ihren Mond auf rund 25° Fische rücken, wo er ein Quadrat zur Opposition zwischen Beethovens Sonne/Merkur/GZ-Stellium und Mars bilden würde.

Ludwig van Beethoven – 15.12.1770 – 12:33 Uhr – Großes Talentdreieck der geistigen Planeten

Die „unsterbliche Geliebte“

Der Brief „An die unsterbliche Geliebte“ (datiert auf den 6. und 7. Juli 1812), der in Beethovens Nachlass gefunden wurde, nimmt Bezug auf ein Treffen mit der „Geliebten“ am Abend des 3. Juli 1812 in der Stadt Prag, wonach die geheimnisumwitterte Frau nach „K.“ weitergereist sei. War es Antonie Brentano? Sie hielt sich zu dieser Zeit nachweislich in Prag auf und könnte Beethoven dort getroffen haben und reiste am nächsten Tag nach Karlsbad weiter. Sie brachte acht Monate später, am 8. März 1813, ihren jüngsten Sohn Karl Joseph zur Welt, der an einer schweren körperlichen und geistigen Behinderung litt.

Oder war es Josephine Brunsvik, die Beethoven ebenfalls in dieser Zeit getroffen hatte, und die exakt neun Monate später, am 8. April 1813, ihre Tochter Theresia Cornelia Brunsvik zur Welt brachte?

Ein Vergleich der Mittagshoroskope beider Frauen und den beiden Kindern mit Beethovens Geburtshoroskop für den 15.12.1770 fördert interessante Verbindungen zutage.

Mit Antonie Brentano verbindet Beethoven eine zweifache Opposition auf der Denkachse Zwillinge-Schütze, in die sowohl seine Sonne als auch sein Mond involviert sind. In der Synastrie findet sich ein gradgenauer Mond/Saturn-Klick auf 5° Schütze in Opposition zu ihrer Sonne. Im Mondknoten-Klick, der sich bei einer unbekannten Uhrzeit anbietet, finden wir einen Venus/Venus-Klick, einen Mond/Sonne Konjunktions-Klick und einen Mond/Saturn Oppositionsklick. Ihre Mondknotenachsen liegen um annähernd 180° vertauscht, was auf eine sehr alte gemeinsame Vergangenheit hinweisen könnte. Wird Beethovens Häuser-Radix auf Brentanos Mondknotenhoroskop gelegt (→ Brückenklick), finden sich ein Venus/Venus-Klick sowie ein Mond/Neptun-Klick – ein starkes Indiz für eine „unsterbliche Liebe“. Brentanos Mond-Position (rot) ist aufgrund ihrer fehlenden Geburtszeit ungewiss.

Im Vergleich mit der Mittagsradix von Sophie Brunsvik, deren Sonne/Merkur-Konjunktion auf Beethovens Aszendent liegt und ein Trigon zu seinem Mond bildet, liegt gleichzeitig ihre Mars/Saturn-Konjunktion auf seinem aufsteigenden Mondknoten. Ihr Löwe-Mond könnte bei einer Geburt in den frühen Morgenstunden eine Konjunktion mit Beethovens Saturn bilden und im Mondknoten-Klick mit Beethovens Venus auf dem Kreuzungspunkt. In ihrem Brückenklick (Beethoven Häuser-Horoskop + Brunsvik Mondknoten-Horoskop) liegt Beethovens Radix-Merkur auf Brunsviks Neptun und in Opposition zu ihrer Sonne – eine Liebe, die sich in ihrer jahrelangen Korrespondenz widerspiegelt.

Ihre Tochter Theresia Cornelia „Minona“ Brunsvik wurde mit Venus auf 5° Widder geboren. Ihr aufsteigender Mondknoten steht in Konjunktion zu Beethovens Saturn, sein Mondknoten in Konjunktion zu ihrem Uranus. Beide Konjunktionen finden sich auch mit Antonies Sohn Karl Joseph Brentano, außerdem eine Opposition ihrer Mars-Positionen sowie Karl Josephs Saturn exakt auf Beethovens Pluto.

Beethovens Geburtstag

Der Vergleich dieser Horoskope deutet tatsächlich auf eine Geburt Beethovens am 15. Dezember 1770 hin. Vieles spricht weiterhin für einen Aszendenten im Zeichen Widder, allerdings bin ich mit der genauen Geburtszeit noch unsicher. Der Aszendent könnte zwischen 4° und 8° Widder liegen. In der Mitte liegt die Geburtszeit 12:33 Uhr. Die Altersprogression  ist durchaus überzeugend. Von diesem Ergebnis meiner Beschäftigung mit Beehovens Geburtshoroskop bin ich selbst überrascht. Leider konnte ich den Text nicht pünktlich zum Jubiläum fertigstellen, weil ich plötzlich wieder am Beginn meiner Forschungen angelangt bin. Die Ergebnisse sind daher zunächst vorläufig und bedürfen einer sorgfältigeren Überprüfung, als dieser Text bieten kann.

Radix, Mondknoten- und Häuserhoroskop

Tod

Sicher ist Beethovens Tod am 26. März 1827 um 17.45 Uhr in Wien. Der Aszendent erreichte den letzten Tierkreisgrad des Zeichens Jungfrau mit Saturn auf 29°45‘ Zwillinge exakt auf der 10. Hausspitze sowie einer Sonne/Pluto-Konjunktion auf 5° Widder.

Tod 26. März 1827 – Lebensfilm

 

[1] Jan Caeyers: Beethoven
[2] https://www.beethoven.li/
[3] Gunda Scholdt: Praxisbuch der Esoterischen Astrologie
[4] Die vielen Frauen des Ludwig van Beethoven. Deutsche Welle

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2 Gedanken zu „Ludwig van Beethoven

  1. Klaus

    Hmm – so detaillierte Untersuchungen –
    aber ich kann mich mit einem Widder-AC nicht wirklich anfreunden. Man findet häufig, wohl mit Recht, einen Stier-AC. Gerade die Gestalt B.s spricht eher nicht für einen Widder-AC: das eher runde Gesicht, der Stiernacken (!), vor allem fehlt die markante Schärfe, die vielfach in den Gesichtern anzutreffen ist, wenn da der Widder gegeben ist. Es mangelt ja wahrlich nicht an Feuer in diesem Horoskop – auch nicht bei einem Stier-AC. Ein AC im Stier passt auch sehr gut zu einem wichtigen Aspekt der Musik Beethovens: mit ihm wird die Musik „substantieller“, dichter, kompakter im Klang – das Orchester wird ausgehend von der 3. Sinfnie schrittweise größer (siehe die finale Besetzung in der 9. Sinfonie.

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    1. starfish Beitragsautor

      Der Stier-Aszendent geht offenbar auf eine Korrektur eines Astrologen namens Kraum in einer Ausgabe der Zeitschrift „Mensch im All“ aus den 1930er Jahren zurück. Wahrscheinlich ist es dem Herausgeber Ebertin zu verdanken, dass diese Uhrzeit bis heute in Gebrauch ist. Ich konnte sie allerdings nie nachvollziehen. Vielleicht bräuchte ich dazu mehr Informationen über Kraums Beweggründe.

      Dass Beethoven jedoch sehr wahrscheinlich am 15. Dezember auf die Welt gekommen sein muss, wurde mir zufälligerweise ausgerechnet an diesem 250. Jahrestag klar. Deshalb wurde obiger Text fragmentarischer als beabsichtigt, um ihn wenigstens zu Beethovens Taufdatum zu veröffentlichen. Vielleicht folgt noch ein zweiter Teil incl. medizinischer Analyse.

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