Der Mondknoten der USA

Nuts – Durchgedreht. So hieß einmal ein Film mit Barbra Streisand, und dieser Titel fällt mir immer wieder ein, wenn ich die letzten Wochen an Amerika denke. Wobei der Inhalt des Films wenig bis nichts mit dem zu tun hat, was heute über die USA bekannt wird. Oder können auch Nationen psychisch krank sein und in diesem Zustand andere gefährden? 

aktueller Alterspunkt

Da ich am liebsten mit dem Huber’schen Alterspunkt arbeite, der für einen kompletten Durchgang durch alle zwölf Häuser 72 Jahre benötigt, schaue ich mir den aktuellen AP im Unabhängigkeitshoroskop an (nach Barry Lynes: 4. Juli 1776, 16.47 LMT, Philadelphia). Er steht im Quadrat zu Jupiter – da erreicht eine überdimensionale Aufblähung (Jupiter in Krebs kann grenzenlos ausufern) in Bezug auf gesellschaftliche Strukturen, Regeln und Gesetze und auch Abwehrmechanismen, die die Gemeinschaft ordnen und schützen sollen, ihren Krisenpunkt. Das Wahrnehmungsfeld des Jupiter ist verengt zum angstvollen Tunnelblick.

aufsteigender MondknotenDas Trigon zum Mondknoten ermuntert die USA eigentlich dazu, den evolutionären Weg des aufsteigenden Mondknoten zu gehen: auf der 9. Hausspitze den Weg der Freiheit, der sich aus dem eigenen Innern schöpfen lässt. Um an diesen Mondknoten heranzukommen, braucht es Vertrauen in das eigene Wissen und die innere Weisheit. Die Ballung im 8. Haus weist allerdings eher auf einen Kontroll-Fuzzi hin.

In der Astrologischen Psychologie gilt der aufsteigende Mondknoten als Korrekturpunkt des Charakters. In vielen Horoskopen steht er so, dass er den Rest des Horoskops zu „korrigieren“ scheint. Lebte man nur diesen Rest, drehte man sich selbst ewig im Kreise und würde sich kaum weiterentwickeln, nichts dazulernen. Der Mondknoten jedoch symbolisiert das Neue, Ungeübte, Unbekannte, das unsere Ganzheit sinnvoll abrunden und vervollständigen kann. Dieses zu erarbeiten ist zwar anstrengend und man tut sich anfangs schwer damit. Auf lange Sicht ist es jedoch lohnend und erfüllend.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das Land, in dem der Rest der Welt das Land der Freiheit sieht, den aufsteigenden Mondknoten auf der 9. Hausspitze stehen hat! Dies zeigt im Grunde, dass es mit der Freiheit nicht wirklich weit her ist in den Vereinigten Staaten und diese Fähigkeit noch zu lernen und anzueignen ist, und dass man sich damit anfangs schwer tut.

Der Mondknoten-AP läuft auf die Konjunktion mit Chiron zu (er wandert verkehrt herum durch den Tierkreis, wie auch der Transit-Mondknoten). Chiron ist einerseits der Maverick, der sich darin gefällt, eigensinnig ganz eigene Wege zu gehen, aber auch gleichzeitig derjenige, der leicht verwundet werden kann.

Alterspunkt 7.12.1941 + 2013

Alterspunkt 7.12.1941 + 2013

Spannend wird es, wenn ich 72 Jahre zurückschaue, als beide Alterspunkte das letzte Mal auf diesen Graden im Zeichen Widder standen. Das war 1941. Am 7. Dezember wurden die USA in Pearl Harbour von Japan überfallen und traten in den 2. Weltkrieg ein. Da stand der Radix-AP im Sextil zum losgelösten Uranus, der als unaspektierter und damit in das Aspektbild als Bewusstseins-Schaltkreis nicht integrierter Faktor schwer bewusst und überlegt zu steuern ist und dazu neigt, sich zu verselbständigen. Zum Beispiel, indem er zu unüberlegten Aktionen sich hinreißen lässt oder mit Überraschungsmomenten seitens des DU konfrontiert wird. Der Mondknoten-AP stand damals exakt in Konjunktion mit Chiron. Der Überfall schlug tiefe Wunden, wähnte sich die USA doch stets unangreifbar und unbesiegbar.

Ob die USA wieder am Rand eines Krieges mit dem Rest der Welt steht? Gewappnet ist sie ja, bewaffnet bis an die Zähne und informiert bis in allerkleinste Details.

Ich bin gespannt, wie das Land im Winter auf das AP-Sextil zu Uranus reagieren wird. Transit-Uranus steht dann auf 8° Widder in Konjunktion mit dem Alterspunkt! Das könnte ungemütlich werden für die Welt, und vermutlich auch für die USA.

Ein Blick auf den Alterspunkt des USA-Horoskops der letzten 150 Jahre lohnt übrigens enorm. Ich habe die wichtigsten Ereignisse in einer PDF-Grafik zusammengestellt. Dort erkennt man zum Beispiel, dass aus astrologischer Sicht der Beginn der Weltwirtschaftskrise mit dem Schwarzen Freitag im Oktober 1929 eine Parallele zum 11. September 2001 hat, denn damals standen beide Alterspunkte jeweils an derselben Stelle. Vor 80 Jahren entwickelte sich die Zeit der Depression, die in den 2. Weltkrieg mündete – heute haben wir (wieder) eine Weltschuldenkrise mit ungewissem Ausgang.

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