17. Dez 2011 – 16:10:17
Den von Saturn regierten Nakshatras Pushya, Anuradha und Uttara Bhadrapada ist eine gewisse Schicksalshaftigkeit gemeinsam, denn Saturn ist in der indischen Astrologie der „Schicksalsplanet“ . In diesen Nakshatras geht es um wichtige spirituelle Themen, die mit Ernsthaftigkeit, Vervollkommnung und Perfektion zusammenhängen und einen harmonischen, friedvollen Zustand anstreben.
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Pushya
„ernähren“
Gottheit: Brihaspati, der „Guru“ (Lehrer) der Götter
Fixstern: Asellus Borealis, Australis und Praesepe im Sternbild Krebs
Shakti: die Fähigkeit, spirituelle Energie zu erzeugen
Obere Ebene: Anbetung und Opferung
Untere Ebene: der Anbeter, Verehrer
Ergebnis: Die Schöpfung spiritueller Energie
Pushya lässt sich übersetzen mit „ernähren, Nahrung“. Die Fixsterne Asellus Borealis und Australis heißen übersetzt „nördlicher und südlicher Esel“. Im dazwischen liegenden Sternhaufen Praesepe wurde im Altertum eine (Futter)Krippe gesehen, die den beiden Eseln als Nahrungsquelle dient. Die Konstellation lässt sich auf eine Geschichte der griechischen Mythologie zurückführen (die Esel als Lasttiere des Dionysos). Auch die Bibel scheint sich in Jesaja auf diese Konstallation zu beziehen: „Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn, [aber] Israel hat keine Erkenntnis; mein Volk hat keine Einsicht.“ Das Wort „Krippe“ kommt im Neuen Testament nur noch in Zusammenhang mit der Geburt des Jesuskindes vor, das Maria im Stall in eine Futterkrippe legt. Die Krippe deutet an, dass dort für diejenigen, die Erkenntnis suchen, Nahrung zu finden ist.
Brihaspati ist ein vedischer Gott der Gebete und Hingabe. Er übermittelt den Göttern Gebete und Opfer im Auftrag der Menschen. In der indischen Astrologie wird Brihaspati der Planet Jupiter zugeordnet, der auch „Guru“ genannt wird. Er symbolisiert Einsichten in die Zusammenhänge des Kosmos und steht als spiritueller Führer für Kreativität, Expansion, Optimismus, Glück, religiöse Prinzipien, Philosophie und Freude.
Pushya bedeutet auch „Bester“. Brihaspati hilft, das Beste aus sich und den Dingen herauszuholen und dabei intensive spirituelle Energie zu erzeugen. Diese Anstrengungen dienen anderen Menschen oft als Vorbild, ebenfalls das Beste zu geben. Man wird Lehrer für andere, indem man seine Talente vervollkommnet und praktisch anwendet.
Dies ist eine der günstigsten Nakshatra-Konstellationen. Unter ihrem Einfluss steht fast jede Handlung unter einem guten Stern. Nur eine Eheschließung wird unter Pushya nicht empfohlen, da die Ehe aus hinduistischer Sicht weniger der intensiven spirituellen Energie Pushyas entspricht, sondern als Ergebnis karmischer Verpflichtungen aus früheren Leben angesehen wird.
Der Musiker Jimi Hendrix wurde mit Mond in Pushya geboren. Er gilt als „bester Gitarrist aller Zeiten“ (Rolling Stone Magazine) und beeinflusste die Rockmusik nachhaltig.
Anuradha
„Radha folgend“ (Radha = Gabe, Begabung)
Gottheit: Mitra
Fixsterne: Scheren des Sternbilds Skorpion (Dschubba, Akrab usw.)
Shakti: Fähigkeit zur Anbetung
Obere Ebene: Hinabsteigen
Untere Ebene: Aufsteigen
Ergebnis: Ehre und Fülle
Der vedische Gott Mitra gehört zu den Adityas, vedische Gottheiten, denen ethische Grundbegriffe zugeordnet wurden. Mitra, „der Freund“, wurde in der Regel gemeinsam mit dem Gott Varuna („der bindet“, siehe Shatabhishak) angerufen. Die Adityas repräsentieren auch die zwölf Aspekte der Sonne während ihres Jahreslaufs. Mitra vertritt dabei das himmlische Licht in der Tageszeit, während Varuna am nächtlichen Himmel herrscht. Beide sind Wächter der Wahrheit, der Treue, des Rechts und der Pflichten gegen die Götter. Mitra ist der „göttliche Freund“, und das von ihm beherrschte Nakshatra Anuradha fördert freundschaftliche Bindungen unter den Menschen.
Wahre Freundschaft ist geprägt von Mitgefühl, Loyalität und Selbstlosigkeit. In ihr können sich Himmel und Erde, göttliche Prinzipien innerhalb des menschlichen Daseins, treffen. Die spirituelle Ebene trifft auf die irdische des Menschen und es entsteht Fülle. Die zugeordneten Fixsterne in den beiden Scheren des Sternbilds Skorpion lassen vermuten, dass evtl. Hindernisse und Probleme, die den Austausch zwischen Himmel und Erde, Oben und Unten behindern könnten, aus dem Weg zu räumen sind. Nur, wenn die eigenen (emotionalen) Probleme bewältigt sind, kann die Energie zwischen der spirituellen und der irdischen Ebene wie auch zwischen den Menschen frei fließen.
Planeten in diesem Nakshatra haben die Fähigkeit, sich einer Sache, einer Idee oder einem Menschen intensiv hinzugeben. Im Allgemeinen suchen die Menschen dabei nicht die offene Konfrontation, sondern sie streben danach, sich mit Gleichgesinnten zu verbinden, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen.
Bob Marley wurde mit Mond in Anuradha geboren. Seine Reggae-Musik war geprägt vom Rastafari-Glauben. Seine Lieder handelten von spirituellen Themen, aber auch von der Forderung nach Gleichberechtigung für die schwarze Bevölkerung.
Uttara Bhadrapada
„der spätere Günstige”
Gottheit: Ahir Budhnya (in tiefen Gewässern lebende Schlange oder Drache)
Fixstern: Algenib (Sternbild Pegasus) und Alpheratz (früher Sternbild Pegasus, heute Andromeda)
Shakti: die Fähigkeit, den Regen zu bringen
Obere Ebene: Regenwolken
Unter Ebene: Das Wachsen der Pflanzen
Ergebnis: Die drei Welten erhalten Stabilität
Ahir Budhnya ist eine (wohltätige) Schlange, die den Regen bringt. Die Schlange verbindet die Menschen mit den schöpferischen Kräften des Himmels und fördert das Wachstum auf der Erde (d.h. im menschlichen Bewusstsein). Sie symbolisiert verborgene, transformative Urkräfte in der Tiefe des Unbewussten des Menschen, die das Bewusstsein anheben und ausdehnen können (das Wachsen der Pflanzen). Die Regenwolken sind Symbol für göttliches Bewusstsein, die Regentropfen für „kondensierte Ideen“, die den Menschen auf der Erde als Inspiration und zur Weiterentwicklung dienen können.
Die Konstellation Bhadrapada befindet sich im Sternbild Pegasus. Pegasos ist in der griechischen Mythologie ein geflügeltes Pferd. Sein Vater war Meeresgott Poseidon (vedisch: Varuna), seine Mutter die Gorgone Medusa, die wiederum von den Seeungeheuern Phorkys und Keto abstammte. Der griechische Held Bellerophon bestand mit der Hilfe Pegasos‘ verschiedene Prüfungen und Kämpfe. Von seinem Erfolg berauscht, versuchte Bellerophon mit Pegasos in den Himmel zu fliegen, worauf Pegasos von Zeus in ein Werkzeug göttlicher Strafe verwandelt wurde und Bellerophon auf dem Flug zum Himmel abwarf.
Pegasos Herkunft steht in enger Verbindung zu den Tiefen des Meeres (Poseidon und Medusa), aus denen er sich in die Höhe des Himmels hinaufbewegen kann und den Helden bei seinen Aufgaben unterstützt, solange der das ihm bestimmte Maß nicht aus den Augen verliert bzw. die „Stabilität der drei Welten“ nicht gefährdet.
Steve Jobs und Bill Gates wurden beide mit dem Mond im Nakshatra Uttara Bhadrapada geboren. Sie haben durch ihre Arbeit an der Perfektionierung des „Heimcomputers“ einen wesentlichen Beitrag zur Verarbeitung von Informationen und der Verbesserung der Kommunikation zwischen den Menschen weltweit geschaffen.