Dieses transneptunische Objekt (TNO) im Kuipergürtel wurde am 05.06.2002 anhand von Fotoaufnahmen des Vortages am California Institute of Technology CALTECH in Pasadena identifiziert und Quaoar benannt.
Als Cubewano umkreist dieses TNO die Sonne in einer nahezu kreisförmigen Bahn, das heißt ohne nennenswerte „Exzentrizität“ und ohne Bahnresonanz zu den äußeren Planeten, speziell Neptun. Seine tropische Umlaufzeit beträgt rund 288 Jahre. Das sind 24 Jahre pro Tierkreiszeichen.
Im Horoskop für den Moment der Identifizierung des Objektes Quaoar liegt der Aszendent im Zeichen Löwe, das vom Zentrumsfaktor Sonne beherrscht wird. In der indischen Astrologie ist die Sonne Symbol (eigentlich Karaka = Erzeuger) für Atma, das „höhere“, spirituelle Selbst. Sie steht im 11. Bhava, das von Wünschen und Begierden handelt. Insbesondere jene „letzten Wünsche“, die die endgültige Befreiung des Folgehauses (12. Bhava) verhindern und den Verstorbenen immer wieder in eine neue Inkarnation als Mensch hineinziehen.
Bei Quaoar scheint es um diese Welt der Wünsche zu gehen, angesichts des Lagnesh Sonne im 11. Bhava, in dem sich auch Dispositor Merkur sowie Saturn und Rahu in engster Konjunktion aufhalten.
Die Tatsache, dass sich hier Rahu, der nördliche Teil der Mondknotenachse befindet, offenbart die nächsten Schritte auf dem Weg der Bewusstseinsentwicklung. Da Quaoar sich auf 10° Schütze im 5. Bhava im Nakshatra Jyeshta befindet, ist er unmittelbar mit der Ketu-Thematik in diesem Horoskop verbunden.
Im 5. Haus geht es neben anderem um das Studium und die Anwendung der heiligen Schriften und Techniken, die die Intuition entwickeln können („Mantra & Shastra“). Es ist ein Dharma-Haus. Der Begriff Svadharma setzt sich zusammen aus „sva“ = Selbst und „dharma“ = Pflicht, Aufgabe, Aufrechterhaltung der Ordnung,
Ketu in 5 und Rahu in 11
Ketu im 5. Haus deutet auf vergangene Inkarnationen, in denen das eigene Schicksal auf kreative Weise manifestiert wurde, indem den eigenen Inspirationen gefolgt wurde. Dies erzeugt einen kreativen, gut entwickelten und talentierten Geist. In dieser Inkarnation jedoch lässt Ketu Erfahrungen der Unzufriedenheit mit den eigenen kreativen Werken entstehen. Durch Rahu in 11 entsteht der Wunsch, etwas zu erschaffen, um Wertschätzung und Anerkennung für die eigenen Werke zu erfahren. Rahu fühlt sich hier unsicher oder bedroht, sobald er mit Gleichgestellten oder Konkurrenten konfrontiert wird und sich nicht ausreichend anerkannt fühlt. Dies führt zu Selbstzweifel, zu Zweifel an der eigenen Intelligenz und am kreativen Selbstausdruck (Ketu in 5). Deshalb muss Rahu im 11. Haus lernen, sich zunehmend sicherer zu fühlen in einer Umgebung mit Menschen, die alle ihre persönlichen Eigenarten haben. Dies kann nur geschehen, wenn die Sicherheit in sich selbst gefunden werden kann.
Ketu im 5. Haus zeigt, dass der Mensch vor allem deshalb den Schwerpunkt auf die Umsetzung seiner Inspirationen legt, weil ihm dies Freude bereitet. Rahu in 11 „belohnt“ diese Haltung mit Gewinnen aus dieser kreativen Betätigung. Es ist das 5. Haus, das uns die Inspirationen gibt, durch die wir unseren Svadharma finden können und es ist Rahu im 11. Haus, der die entsprechenden Gewinne und den mit ihnen verbundenen Wohlstand gibt.
Ketu in Schütze, Rahu in Zwillinge
Ketu in Schütze versuchte in vergangenen Inkarnationen ein Gefühl der Sicherheit zu erlangen, indem er ein Glaubenssystem erschaffen hat auf der Basis seiner Intuition. Rahu in Zwillinge zeigt, dass dieser Glaube nun überprüft werden muss durch Versuch und Irrtum, um herauszufinden, was wirklich stimmt und was nicht. Oftmals führt dies zu Unentschlossenheit, wenn es um neue Erlebnisse geht, denen nicht mit dem entsprechenden Erfahrungsschatz begegnet werden kann. Rahu in Zwillinge zeigt außerdem an, dass die Intuition fokussiert und mit den eigenen Gedanken verbunden werden muss, so dass diese verständlicher erklärt werden können.
Rahu und Merkur
Rahus Einfluss auf Merkur weist auf einen Intellekt hin, der durch Experiment, Versuch und Irrtum lernt, Unterscheidungsfähigkeit zu entwickeln. Das Entwicklungsziel besteht darin, Informationen und Fakten zu sammeln, die im Leben nützlich und dabei behilflich sind, in jeder Situation die angemessenste Entscheidung und beste Wahl zu treffen.
Meist zeigt sich eine ausgeprägte Entscheidungsunfähigkeit immer dann, wenn es um wichtige Entscheidungen geht, denn ganz gleich wie viele Informationen oder Ratschläge man bekommen hat, fühlt man sich nicht ausreichend auf eine solche Entscheidung vorbereitet. Der Grund hierfür liegt in einem mangelnden Verständnis aufgrund einer nicht ausreichenden Bewertung der bereits vorliegenden Informationen. Ohne dieses Verständnis führen weitere Fakten lediglich zu mehr Unentschlossenheit.
Rahu und Sonne
Der Einfluss von Rahu auf die Sonne weist auf den evolutionären Drang hin, die eigene Persönlichkeit, die Individualität und den kreativen Selbstausdruck zu entwickeln. Ein Mensch mit dieser Konstellation erscheint meist sehr willensbetont, magnetisch, machtvoll und selbstsicher. Die innere Realität ist jedoch eine ganz andere. Meist fühlt sich Rahu/Sonne sehr unsicher, instabil und nicht in sich selbst ruhend. Man bemüht sich, Sicherheit und Macht zum Ausdruck zu bringen. Dies gelingt jedoch erst, wenn man sich in seiner Individualität sicher fühlt. Bis diese innere Sicherheit entwickelt worden ist, wird kompensatorisch Stärke und Macht nach außen projiziert, obwohl man innerlich voller Selbstzweifel und Schwächegefühle ist. Da diese Kompensation niemals dazu führen kann, sich wirklich sicher zu fühlen, führt der Zusammenbruch all dessen, was er für die persönliche Entwicklung unverzichtbar schien, zu einer Identitätskrise.
Allgemein wurden zentrale Aspekte der wahren Qualität des Selbst, das eigene Svadharma, nicht wertgeschätzt. Sich nicht sicher zu fühlen im Hinblick auf das eigene Svadharma führt zu Frustrationen und zu Stagnation in der Entfaltung der besten Seiten eines Menschen. Oft wird dem Menschen eine Rolle aufgezwungen, die nicht seiner wahren Natur entspricht, sondern dem Ideal eines anderen. Dieses Ideal beinhaltet häufig das Konzept, dass man besser sei als andere oder etwas Besonderes ist. Diese Haltung des „So tun als ob“ hilft dabei, einen Ausdruck von Selbstsicherheit über den unsicheren Kern des eigenen Selbst zu legen. Irgendwann, meist erst nach langer Zeit, können sich unter diesem Schutzmantel die wahren Eigenschaften des Selbst entwickeln und zum kreativen Ausdruck bringen.
Rahu und Saturn
Rahus Einfluss auf Saturn deutet auf Schwierigkeiten, Sicherheit und Stabilität zu entwickeln und aufrecht zu erhalten. Häufig nimmt das Schicksal jene Dinge weg, von denen man sich diese erhoffte. Dies kann zu nervenaufreibenden Umständen und Spannungen im Leben führen, je mehr man versucht, Sicherheit krampfhaft zu etablieren. Meistens wäre eine leidenschaftslose und distanziertere Haltung der beste Weg, doch gerade dies fällt am schwersten
Kreativität und Schöpferkraft
Zusammenfassend geht es im Entdeckungshororskop um Kreativität, um das Schöpferische, und tatsächlich wurde der Cubewano nach der Schöpfungsgottheit Quaoar der Tongva-Indianer in Kalifornien benannt.
Quaoar – die gestalt- und geschlechtslose Schöpferkraft, die alles Bestehende ins Leben tanzt und singt. Sie differenziert das chaotisch Mannigfaltige der mythischen Urzeit gemäß Verschiedenheit und Unterschiedlichkeit. Zuerst entsteht Weywot, der Vater des Himmels. Zusammen singen und tanzen die beiden Chehooit, die Mutter Erde. Die urzeitliche Dreifaltigkeit – Quaoar, Weywot und Chehooit – erschafft durch Tanz und Gesang Tamit, den Großvater. Durch die Kooperation der gemeinsam singenden und tanzenden Gottheiten wird die urzeitliche Schöpfung immer weiter ausdifferenziert, der Schöpfungsgesang zunehmend komplizierter. (Wikipedia)
Im indischen Horoskop liegt die Schöpferkraft im 5. Bhava. Es handelt von der schöpferischen Intelligenz als Ausdruck der unsterblichen Seele, des „wahren Selbst“, von Weisheit, Kreativität, Unter- und Entscheidungsfähigkeit. Die Anwesenheit von Ketu verdeutlicht, dass mit Quaoar ein kreativer Erfahrungsschatz bereits vorhanden ist, aber noch nicht ausreichend differenziert und weiterentwickelt. Deshalb steht gegenüber im 11. Bhava Merkur, dessen Thema die Differenzierung ist, im Zeichen des Nordknotens Rahu. Eine Entwicklungsaufgabe Quaoars ist also, das in der Vergangenheit bereits Erschaffene weiter auszudifferenzieren.
Das Zeitgeschehen im Sommer 2002
Im 11. Haus versammeln sich Menschen gleichen Sinnes und unterstützen ein gemeinsames Interesse. Als Quaoar in Kalifornien entdeckt wurde, lief in Japan und Südkorea die Fußball-Weltmeisterschaft. In einem fußballbegeisterten Land, wie Deutschland es ist, wurde eine neue Übertragungsform eingeführt: das Public Viewing, die öffentliche Live-Übertragung auf großen Video-Leinwänden. Seither ist kein größeres Sport-Event ohne „Public Viewing“ denkbar. Fußball mobilisiert die Menschen. So versammelten sich während der Fußball WM 2006 in Deutschland Millionen Menschen friedlich zum gemeinsamen Fernsehschauen und Fahnen schwenken. Der deutsche Neologismus wurde auch im Ausland mit der gleichen Wortbedeutung eingeführt, zum Beispiel in Japan. Eine erstaunliche Entwicklung in einem Land, das 80 Jahre zuvor Massenveranstaltungen in einem ganz anderen Kontext kannte.
Im Verfassungshoroskop der Bonner Bundesrepublik (24.05.1949, 00.00 MEZ, Bonn) steht Quaoar im Quadrat zum Steinbock-Aszendenten und im Trigon zu Jupiter und zur Sonne. Im Horoskop der japanischen Souveränität (28.04.1952, 22.30 JST, Tokio) steht Quaoar im exakten Quincunx zur Sonne und in gradgenauer Konjunktion mit Saturn, dem Herrscher des Steinbock-Aszendenten. Im Unabhängigkeitshoroskop für die Republik Südkorea (15.08.1948, 00:00 JST, Seoul) steht Quaoar im 5. Haus im Trigon zum Aszendenten. Die erste „Public Viewing“-Veranstaltung begann am 31.05.2002 um 13.00 Uhr in Berlin. Die Sonne/Quaoar-Opposition stand auf der Meridianachse (MC/IC).
Drei Wochen später ereignete sich in Süddeutschland über der Bodenseeregion ein folgenschwerer Zusammenstoß einer Passagiermaschine aus einer Teilrepublik der Russischen Föderation mit einer DHL-Frachtmaschine, bei der alle Insassen ums Leben kamen. Quaoar kulminierte kurz vor dem Unglück am MC.
Ein halbes Jahr später verunglückte die Raumfähre Columbia beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre (01.02.2003, 13:59:50 CST, ca. über Dallas in Texas/USA). Wenige Stunden vor dem Unglück war Neumond Opposition Jupiter im gradgenauen Sextil zu Quaoar, der in Konjunktion zu Mars stand. Beim Jungfernflug der Raumfähre (12.04.1981, 12:00:04 UT, Cape Canaveral) stand Quaoar am Deszendenten.
Dem Absturz der Raumfähre Challenger im Januar 1986 (28.01.1986, 11:38 EST, Cape Canaveral) ging eine totale Sonnenfinsternis auf 20° Skorpion voraus (12.11.1985, 14:10:32 UT), die in Konjunktion mit Quaoar stand. Diese Sonnenfinsternis stand auch im Vorfeld der ersten Psychose eines jungen Mannes in meinem Bekanntenkreis, dessen Radix-Saturn im Quadrat zur Finsternis steht.
Die Flugzeugkatastrophe in Südfrankreich
Das Flugzeugunglück vom 24. März 2015 in Südfrankreich stand ebenfalls unter Quaoar-Einfluss, der im Moment des Absturzes am Deszendenten stand und im Quadrat zur Sonnenfinsternis vom 20.03.2015 nur vier Tage zuvor. Der Co-Pilot, der vermutlich mit Absicht das Flugzeug mit 149 Passagieren zum Absturz brachte, wurde möglicherweise mit einer Konjunktion von Mond und Quaoar geboren. Er litt in der Vergangenheit an schweren Depressionen.
Die Maschine startete vom Flughafen Barcelona, u.a. mit Schülern und Lehrerinnen einer Schulklasse. Die Unglücksmaschine, die am 01.07.2002 über dem Bodensee mit einer Frachtmaschine zusammenstieß, war auf dem Weg nach Barcelona, an Bord zum Großteil Schulkinder im Alter von 8 bis 16 Jahren. Eine Astronautin der Challenger-Maschine, die wenige Sekunden nach dem Start explodierte, sollte im Orbit als „teacher in space“ ihren Schülern in den USA eine Unterrichtsstunde geben.
Es kommen bei diesen Ereignissen zusammen: eine große Anteilnahme der Welt (zum Beispiel die Fußballfans, aber auch die Öffentlichkeit allgemein), Unglücke in der Luftfahrt, psychische Extrembelastungen (Psychose, Depression, die Trauer der Angehörigen), Kinder bzw. Schüler und ihre Lehrer.
Strömer-Figur
Das Aspektbild des Entdeckungshoroskops macht einen fliegenden, davonschwebenden Eindruck. Es besteht aus einer großen Figur, die in der Huber-Schule den Namen Strömer erhielt:
„… hat dieses Viereck gerne mit der Beherrschung von großen Gewalten zu tun; es will Strömungen lenken oder gar erzeugen, etwa Modeströmungen, Kunstrichtungen, aktuelle Trends oder psychische Vorlieben anderer Menschen.
(…)
Es ist ein Mensch, der schnell lernt und sich ebenso schnell charakterlich weiterentwickeln kann. Es geht davon aus, dass Wille, Wissen und Können vereint sind, also will er viele Fähigkeiten schulen, viel lernen, immer weitersuchen, sich voll einsetzen und weiß doch nicht klar, wohin ihn das Leben führt. Zuletzt will dieser Mensch wohl das Schicksal selbst herausfordern und am eigenen Leib Erfahrungen machen.“
In der Strömer-Figur versammeln sich alle drei Ich-Planeten. Sonne und Saturn sind die Elternfiguren, die am aufsteigenden Mondknoten einen Entwicklungsauftrag zu erfüllen haben, den Pluto in Opposition blockiert, indem er das Gegenüber manipulativ mal in die Täter-, mal in die Opferrolle zwingt. Der Mond, im Huber’schen Familienmodell das Kind, steht in blauen Entspannungsaspekten zur Opposition. Häufig verführen diese zur „kompensativen Entspannung“ des Konfliktes zwischen Sonne, Saturn und Mondknoten auf der einen und Pluto auf der anderen Seite. Das Kind bietet sich als Opfer an, um den Konflikt zu entspannen, aber nicht, ihn zu lösen. Die Lösung legt eigentlich die Venus/Jupiter-Konjunktion in grünen Bewusstseinsaspekten nahe. Interessanterweise gelten diese beiden in der indischen Astrologie als „Guru-Planeten“: Jupiter der Guru (Lehrer) der Devas (die Gott dienenden Götter), und Venus der Guru der Daityas, einer Gruppe von Dämonen, die nicht generell als böse gelten, sondern mehr auf die Welt und Materie ausgerichtet sind.
Im Mondknotenhoroskop stehen Venus/Jupiter an der gleichen Stelle wie in der Radix, im Schatten der 12. Hausspitze. Zur Lösung des Konfliktes kann hier sehr tief im Reich des Unbewussten geschöpft werden. Die waagerechte Aspektbildlagerung deutet auf eine Begegnungsproblematik hin, die gemäß der Radix aufgrund der senkrechten Lagerung des Aspektbildes über eine forcierte Individualisierung bearbeitet werden sollte.
Literatur:
Bruno, Louise und Michael Huber: Aspektbild-Astrologie. API-Verlag.
Ernst Wilhelm: Vault of the Heavens. Kala Occult Publishers.
Hmmm, den Beitrag muss ich mal in Ruhe durchlesen. Quaoar steht in meinem Horoskop am MC, was erst einmal nicht „glücklich gefügt“ klingt….