Obama & Cameron – ein Duo Infernale?

Der Konflikt in Syrien und die weiterhin ungeklärte Frage, wer für den Giftgas-Anschlag auf die syrische Zivilbevölkerung verantwortlich ist, hält die Welt in Atem. Vor allem die USA und Großbritannien kitzelt es offenbar in den Fingern, in Syrien Ordnung zu schaffen, was Russland und China jedoch kategorisch ablehnen. Wer nun in diesem Spiel die Guten und wer die Bösen sind, wissen wir nicht. Vor allem in Zeiten von PRISM, Tempora, XKeyscore & Co. können wir über rein gar nichts mehr sicher sein. Welches Schauspiel führen uns die scheinbar „Guten“ hier tatsächlich vor?

Angeregt durch einen Artikel in der Online-Zeitung Loop! „Rüstung – Das Strahlen der Götter“ werfe ich einen Blick auf die Horoskope von David Cameron, aktueller Premierminister Großbritanniens, US-Präsident Barack Obama und vor allem ihr Combin-Horoskop. Vielleicht finden sich dort Hinweise, was diese beiden Männer aktuell innerlich tatsächlich bewegt und ob sie in der Lage sind, den gordischen Knoten des Nahen Ostens zu zerschlagen.

USA & aktueller AP

USA & aktueller AP

Eine wichtige Hintergrundinformation bietet zunächst das Horoskop der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, in dem der aktuelle Alterspunkt wieder auf die Aspekte zusteuert, die bereits den Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg vor rund 72 Jahren begleiteten (siehe Der Mondknoten der USA vom 1. Juli 2013). Der neue Feind sind jetzt nicht mehr die Japaner und Deutschen, sondern islamistische Fundamentalisten, und ganz aktuell ist der syrische Präsident Baschar al-Assad in den Fokus des hochmodernen Waffenarsenals der USA geraten. Großbritannien will auch unter Beweis stellen, dass es immer noch eine bedeutsame Größe im weltweiten Poker um die Macht darstellt. Macht ist heutzutage neben dem sicheren Zugriff auf die Erdölreserven des Mittleren Ostens auch, die Deutungshoheit über Gut und Böse zu behalten, um sich einen Persilschein für militärische Angriffe auf souveräne Staaten genehmigen zu dürfen. Wohin das führt, haben wir am Beispiel Irak gesehen, und auch Afghanistan geht es nicht besser. Was wollen also die USA und Großbritannien nun in Syrien ausrichten? Offenbar wieder das gleiche Chaos wie in den beiden anderen Ländern zuvor, mit noch mehr Toten und Opfern.

Was offenbaren nun die Horoskope?

David Cameron Radix mit Alterspunkt

David Cameron Radix mit Alterspunkt

In der Radix von David Cameron steht der Alterspunkt aktuell im 8. Haus im Zeichen Stier im Sextil zur Saturn/Chiron-Konjunktion im 6. Haus. Der Mondknoten-AP steht gleichzeitig in Konjunktion mit Uranus und wird in den nächsten Monaten auf die Konjunktion mit Pluto zulaufen. Angesprochen ist also die Opposition von Saturn zur Uranus/Pluto-Konjunktion, in der Radix auf der Existenzachse 6/12 und im Mondknotenhoroskop auf der Besitzachse 2/8. Vor allem auf der Existenzachse ist Saturn von Angst geprägt, und je näher er dem Deszendenten steht, also im Stressbereich der kardinalen Achse, um so mehr sucht er sich einen starken Verbündeten, der ihm Schutz zu geben vermag. Dafür ist er zu vielen Zugeständnissen bereit. Anpassung an den unterstützenden „großen Bruder“ geht dann über alles. Ein Glück, dass das britische Parlament hier ein Wörtchen mitzureden hat. Es bleibt zu hoffen, dass es dort auch weniger angstgesteuerte Abgeordnete mit größerem Über- und Weitblick gibt.

Barack Obama Radix & Alterspunkt

Barack Obama Radix & Alterspunkt

In Barack Obamas Horoskop bildet aktuell nur der Mondknoten-AP Aspekte: ein Quadrat zu Pluto und zu Chiron. Das stimmt bedenklich, denn auch im USA-Horoskop läuft der Mondknoten-AP auf die Konjunktion mit Chiron zu, während der Radix-AP auf das Sextil zum losgelösten Uranus am DC zusteuert. In der Summe deutet beides nicht auf Entscheidungen im Lichte klarer Bewusstheit hin. Eher das Gesteuertsein von unbewussten Impulsen, von Affekten, Reflexen und Automatismen. Alte Geschichten, Überlebtes und Überholtes, Vergangenes, bestimmen im Mondknotenhoroskop das Denken, Fühlen und Handeln. Manchmal ist der Einfluss des Mondknotenhoroskops eine Bereicherung des Alltages, doch Entscheidungen mit derart weitreichenden Konsequenzen wie den Abschuss von Raketen auf einen souveränen Staat sollten besser auf der Basis der Energien und Fähigkeiten des Grundhoroskopes angegangen werden.

Combin Obama & Cameron

Combin Obama & Cameron

Das rot-blaue Aspektbild im Combin-Horoskop zwischen David Cameron und Barack Obama deutet auf eine Neigung zu Schwarz-Weiß-Denken hin. Es wird nicht lange gesucht oder überlegt (das wären die grünen Aspekte), sondern man ist sich schnell sicher. Man sieht nur zwei Seiten, zwei Möglichkeiten: entweder du bist mein Freund oder mein Feind.

Combin Mondknotenhoroskop

Combin Mondknotenhoroskop

Dominiert wird das Horoskop durch eine Oppositionsverspannung auf der Meridianachse mit Pluto exakt auf dem IC. Im Mondknotenhoroskop des Combins steht dieser Pluto mit Uranus an der 11. Hausspitze. In der Deutungsweise der Astrologischen Psychologie ist ein zentrales Thema des 11. Hauses das Leitbild vom idealen Menschen, das am liebsten in Gruppen Gleichgesinnter verwirklicht werden möchte. Mit Pluto wird dies zum Superideal und Obama-Cameron fühlen sich berufen, die Welt nach den eigenen Idealvorstellungen zu verbessern. Ist Pluto jedoch von Ich-Ansprüchen nicht frei, will er seinen persönlichen Willen durchsetzen anstatt den „Willen des größeren Ganzen“ (im Sinne von „dein Wille geschehe, nicht meiner“), neigt er hier zum „Verschlimmbessern“. Dies ist die karmische Schattenqualität (aus dem Mondknotenhoroskop herrührend) des Combin-Plutos am IC, die im Hintergrund immer mitwirkt.

Mit Pluto im 4. Haus direkt auf dem IC fühlen sich Cameron-Obama berufen, für das Kollektiv (sei es die Familie im Kleinen oder im großen Pluto-Stil gleich das ganze Vaterland) diese Idealvorstellung zu verwirklichen, und wenn es sein muss, hierfür sogar mit Gewalt vorzugehen. Vor allem Pluto auf einer (hier noch dazu kardinalen) Hausspitze fühlt sich hierzu bevollmächtigt (und möglicherweise noch vom lieben Gott beauftragt). Hier kommt die Schizophrenie und die Scheinheiligkeit zum Ausdruck, wenn die beiden glauben, sie könnten durch militärische Eingriffe nur die Machthaber und ihre Militärs treffen. Getroffen werden jedoch fast immer, wie die Erfahrung zeigt, Zivilisten und Unschuldige. Man schaue nur auf den Irak und auf Afghanistan.

Der Combin-Alterspunkt läuft auf die Konjunktion mit Saturn im 9. Haus zu. Im 9. Haus fühlt sich Saturn nicht sehr wohl. Er ist hier bemüht, Sicherheit im Denken, über die persönliche Lebensphilosophie zu etablieren. Wissen und Erkenntnisse sollen in erster Linie mehr Sicherheit und Selbstvertrauen gewähren, deshalb orientieren sich Cameron-Obama im Denken an „altbewährten“ ethischen und moralischen Richtlinien, mit denen auch die anderen gemessen werden. Wer diese saturnischen und damit engen und kristallisierten Richtlinien und Grenzen missachtet, wird verurteilt. Leider fällt Saturn am Invertpunkt das Lernen durch Erfahrung besonders schwer. Cameron-Obama halten an einem einmal eingenommenen Standpunkt sehr lange fest, bis sie sich eines Besseren belehren lassen.

Um jedoch die für den Westen auch heute immer noch fremde arabische Welt und den Einfluss des Islam auf die Bewohner wirklich zu verstehen, um flexibel und weise auf Konflikte dort zu reagieren, die Menschen dort abzuholen, wo sie tatsächlich stehen, ist diese Saturn-Stellung nicht geeignet, denn sie geht viel zu sehr von persönlichen Ängsten und Sicherheitserwägungen aus. Sie ist nicht wirklich bereit, den anderen in seiner Eigen- und Andersartigkeit zu würdigen und zu respektieren. Saturn hat hier häufig Angst, über die eigene Begrenztheit „hinauszudenken“.

Dieses äußerst mächtige Duo glaubt also, es wisse ganz genau, was in Syrien geschieht, wer verantwortlich für den Einsatz von Giftgas ist und dass ein militärischer Schlag das einzige Mittel der Wahl sei, um dieses Land auf den rechten Weg zu bringen. Wenn ich mir dazu die Horoskope der beiden anschaue, komme ich zur Schlussfolgerung, dass beide nicht die Befähigung haben, mit einer solch schwierigen Situation angemessen umzugehen. Dass es ihnen zumindest sehr schwer fällt. Sie müssten vor allem ihre eigenen blinden Flecken kennen und sich intensiv von Menschen mit mehr Kenntnis und Überblick beraten lassen. Eigentlich denken aber beide, das sei gar nicht nötig und sie wüssten sowieso alles besser. Ein Duo Infernale, das hoffentlich von den Parlamenten in die Schranken gewiesen wird.

Peter Scholl-Latour, anerkannter Experte der arabischen Welt, traut sich über die USA zu sagen, was sonst kaum jemand wagt: „Die politische Klasse in Amerika ist heute total verdummt!“ Hoffte man noch, George W. Bush sei ein Einzelfall gewesen, muss man heute sagen, dass Obama nicht wesentlich vorausblickender zu sein scheint. Von David Cameron wird Obama nicht viel dazulernen können, und umgekehrt Cameron nicht von Obama. Als Weltpolizisten-Duo werden beide keine gute Figur machen, und es bleibt zu hoffen, dass Experten, die es sicher auch in den USA und Großbritannien geben wird, zu den beiden noch durchdringen werden. Und auch, dass sich das versammelte hochbezahlte Know-How in den Parlamenten zu Wort melden wird – denn die beiden haben das wirklich nötig.

Immerhin ist eine sofortige militärische Intervention des Westens in Syrien offenbar wieder vom Tisch. Man will noch abwarten, was die Inspektoren an neuen Erkenntnissen mitbringen werden.

Edit 31.08.2013:Nachdem das britische Parlament Premierminister Cameron seine Unterstützung noch am späten Donnerstagabend verweigert hatte, will nun auch Obama warten, bis der US-amerikanische Kongress in einer Woche aus der Sommerpause zurückgekehrt sein wird.

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