01.05.12 – 19:39:25
11. Tithi Ekadashi Shukla Paksha - Kubera, Vayu – Glück
Zu Beginn des 11. lunaren Tages im Shukla Paksha, Ekadashi („elfter“), beträgt der Abstand zwischen Sonne und Mond 120 Bogengrad. In der Astrologie wird dieser Aspekt Trigon genannt. Das Trigon zeigt eine
Beziehung der Fülle an, des voll ausgereiften Talents. Im Wachstumszyklus einer Fruchtpflanze symbolisiert das Trigon das Stadium der voll ausgereiften Frucht und ihrer Ernte. Wir haben fleißig und achtsam den Boden der Natur bearbeitet und kommen nun in den Genuss seiner Früchte. Dieses Glücksempfinden, das sich beim Genuss der Früchte der „dharmischen Tätigkeiten“ (zehntes Tithi) einstellt, bringt das 11. Tithi zum Ausdruck.
Kubera, die über das 11. Tithi herrschende Gottheit, ist der vedische Gott des Reichtums und der Schätze der Erde. Kubera wird übersetzt mit „der Unförmige“, und oft wird diese Gottheit als Zwerg dargestellt. Er ist Herrscher über die Naturgeister und Gottheiten niederen Ranges der Natur, die Yakshas (in unserem Kulturkreis wären dies Elfen, Trolle, Zwerge, Riesen u.ä.). Komilla Sutton ergänzt in ihrem Aufsatz über die Bedeutung der Tithis, dass Kubera eine Manifestation des Elements Vayu (Wind) sei. Im Starfish-Blog wurde Vayu bereits bei der Beschreibung des Nakshatras Svati vorgestellt. Als nach der Erschaffung dieses Elements der Friede durch den tosenden Wind zu sehr gestört war, beruhigte Brahma den Windgott Vayu, indem er ihm die Aufgabe übertrug, Wächter des Reichtums zu werden.
Im Tithi Ekadashi Geborene empfinden oft die Fülle, für die Kubera Wächter ist. Vieles geht ihnen leicht von der Hand, sei es materiell oder spirituell. Sie bewegen sich geschickt in dieser Welt, ohne ihr übermäßig anzuhaften.
Alle Aktivitäten stehen heute unter einem guten Stern. Alles, was heute neu begonnen wird, wächst und gedeiht prächtig. Ekadashi ist sehr gut geeignet, negative Kräfte zu neutralisieren, indem wir uns förderlichen Denk- und Verhaltensweisen zuwenden. In Indien hat Ekadashi eine besondere spirituelle Bedeutung. Der Himmel scheint näher als sonst. Florian Euringer schreibt in seinem Buch „Indische Astrologie“, dass die NASA ihre Raketen offenbar mit Vorliebe an einem elften Tithi in den Himmel fliegen lässt. Alles ist im Fluss. In der Meditation sind an Ekadashi besondere Erfahrungen möglich. Diese Gelegenheit können wir nutzen, besonders jetzt im Shukla Paksha, der zunehmenden Mondphase.