Der US-amerikanische Schauspieler Christopher Reeve, der in diesem Monat 60 Jahre alt geworden wäre, ist uns allen ein Begriff als Darsteller der Comic-Figur Superman. Die Horoskope zeigen, dass Reeve für diese Rolle prädestiniert, für sie geradezu geboren zu sein scheint.
Superman ist eine fiktive Figur, die für das Gute mit Hilfe von übermenschlichen Fähigkeiten kämpft. Er ist ursprünglich ein Außerirdischer vom Planeten Krypton. Als diesem fernen Planeten eine Katastrophe droht, wurde er als dreijähriger Junge von seinen Eltern in Sicherheit auf die Erde gebracht. Hier entfaltet der Junge durch die Einwirkung des Sonnenlichts seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, denn Superman ist
• superschnell
• übermenschlich stark
• unverwundbar.
• Superman kann fliegen
• er hat ein Super-Gehör
• er hat eine außergewöhnliche Sehfähigkeit
• er hat eine Super-Atemfunktion
• und ein fotographisches Super-Gedächtnis.
Superman ist eben ein super Mann. Dem man das auf den ersten Blick nicht anmerkt. Im Film ist Superman im Alltag ein unscheinbarer kleiner Reporter, in dessen Umfeld niemand auch nur die leiseste Ahnung hat, dass sich dahinter Superman verbergen könnte.
Häuserhoroskop im Vergleich zum Grundhoroskop
Das Häuserhoroskop (rechts) zeigt den Blick der Umwelt auf uns, wie uns die Welt sieht bzw. sehen möchte. Der Filmrolle gemäß ist auch Reeves Häuserhoroskop eher unscheinbar denn herausragend. Wäre nicht der Mondknoten am DC, ergäbe sich ein inkongruentes, unzusammenhängendes Aspektbild.
Das Grundhoroskop zeigt demgegenüber, was wirklich im Geborenen steckt. Im Falle von Superman Reeve unterliegt der oberflächliche Blick der Umwelt einer gewaltigen Täuschung. Das Radix-Aspektbild ist im Vergleich zum Häuserhoroskop wesentlich umfassender und reichhaltiger. Der Blick von außen (von den Häusern kommend) reduziert Reeve auf sehr wenige Möglichkeiten, von innen betrachtet hat es jedoch den WOW!-Effekt.
Dieses Bild passt sehr gut auf Reeve als Verkörperung des Helden Superman. Pluto in Löwe (der Einfluss der Sonne = das Zeichen Löwe macht dessen Superfähigkeiten überhaupt erst möglich!) am Aszendenten zeigt einen Menschen, der zu spüren meint, dass er eine besondere Aufgabe im Leben habe, dass er ein Auserwählter sei. Das Quadrat zum Jupiter am MC macht diese Super-Fähigkeiten noch bombastischer. Am absteigenden Mondknoten ist Pluto jedoch geprägt von Macht-/Ohnmachtsthemen der Vergangenheit, sei es in Kindheit oder in früheren Leben.
Mondknotenhoroskop
Im Mondknotenhoroskop steht ein Pluto am absteigenden Mondknoten immer in der Nähe des Mondknoten-DC, also mit großem Einfluss, wenn nicht sogar Befehlsfunktion gegenüber dem DU. Bruno Huber erklärte zu Pluto im 7. Haus:
„Wie den übrigen Kardinalhäusern wohnt auch dem siebten ein grundlegendes Selbstverständnis inne: man geht von bestimmten Voraussetzungen aus, diskussionslos, und verfügt dann, ohne erst zu bitten oder zu fragen. Pluto kommt hier also in eine recht gefährliche Lage, denn die Versuchung wird für ihn gigantisch groß. Er möchte die Welt nach seinem Muster umformen. (…) An der Hauptachse besitzt der Pluto eine besonders starke Kraft; daher kommt es hier recht häufig zu Gewaltanwendungen den Mitmenschen gegenüber. Dies geschieht oftmals mit einer Begründung, die typisch für das siebte Haus ist, das der Waage entspricht, nämlich «um der Gerechtigkeit, der Wahrheit willen». Eine solche Handlungsweise muss zwangsläufig zu Rückschlägen führen.“
(Bruno Huber: Pluto in den zwölf Häusern)
In Reeves Fall dürfen wir natürlich nicht außer Acht lassen, dass es sich um die Pluto-Stellung im Mondknotenhoroskop handelt und damit um Inhalte des Unbewussten, die zu einer früheren Zeit einmal aktuell waren und heute zwar mehr oder weniger vergessen sind, aber weiterhin aus dem Raum des Unbewussten agierend das Tagesbewusstsein beeinflussen. Das Angebot der Filmrolle seines Lebens, Superman, könnte diese „alten Erinnerungen“ im Unbewussten wachgerufen haben. Das Schicksal bot eine neue Auflage des alten „Täter-/Opferspiels“, des Spieles von Macht und Ohnmacht, mit denen Pluto am Südknoten oft verbunden ist. Im heutigen Leben durfte Reeve den guten Helden mimen, der das Böse bekämpft. Wer der oder das Böse ist, ist im 7. Haus immer klar definiert – auch für das Publikum.
Der Alterspunkt
Als Reeve die Superman-Rolle angeboten wurde und die Dreharbeiten liefen, entfernte sich sein Radix-AP gerade von der Konjunktion zu Mars und lief über das Galaktische Zentrum. Im Mondknotenhoroskop stand der Alterspunkt auf dem Waage-Saturn im 5. Mondknotenhaus. Der Held kämpft mit seiner gerade entdeckten Mars-Power natürlich für Gerechtigkeit (Waage). Ich vermute, die AP-Konjunktion mit dem GZ bringt zum Ausdruck, dass Reeve als Superman eine archetypische Heldenrolle für uns Zuschauer darstellte.
1985 (Radix-AP Trigon Sonne/Merkur-Konjunktion, Mondknoten-AP Trigon Chiron) lernt Reeve für die Dreharbeiten zu einem Film das Reiten. Er hatte eine Roßhaar-Allergie und musste sich mit Antihistaminika behandeln lassen, um seine vertraglichen Verpflichtungen der Produktionsfirma gegenüber erfüllen zu können. Und er kam auf den Geschmack, was das Reiten anbelangt. Er setzte den Reitunterricht in den folgenden Jahren fort, und widmete sich ab 1989 (Radix-AP Konjunktion Mondknoten und Opposition Pluto, Mondknoten-AP Sextil Saturn) dem Vielseitigkeitsreiten. Bestandteil dieser Art des Reitsports sind das Dressurreiten, der Geländeritt und das Springen. Aufgrund von wiederholten schweren Unfällen und sogar Todesfällen von Reitern und Pferden steht diese Sportart häufig in der Kritik. Reeve wurde sie am 27. Mai 1995 zum Verhängnis. Sein Pferd scheute und Reeve stürzte zu Boden. Er brach sich buchstäblich das Genick, wurde jedoch reanimiert und war fortan querschnittgelähmt.
Die Büchse der Pandora
Der Radix-AP befand sich an diesem unglücklichen Tag kurz nach der 8. Hausspitze auf 19° Fische im Quadrat zu Mars, Halbsextil Mondknoten, Sextil Jupiter, Trigon Uranus und Quincunx Neptun. Der Mondknoten-AP stand im Krebs in Konjunktion zu Uranus und im Quincunx zu Mars. Der Radix-AP bildete mit den von ihm aspektierten Planeten eine Fünfeck-Figur, die in der Astrologischen Psychologie „Büchse der Pandora“ genannt wird.
Der Mythos von Pandora erzählt von der ersten Frau, die auf Geheiß des Göttervaters Zeus von Hephaistos aus Lehm geschaffen wurde, um Rache für den Diebstahl des Feuers durch Prometheus zu nehmen. Um sie verführerisch zu gestalten, wird sie von den Göttern mit Gaben wie Schönheit, musikalischem Talent, Geschicklichkeit, Neugier, Übermut uvm. ausgestattet. Hermes gibt dieser Frau den Namen Pandora („die Allbeschenkte“), und bringt sie auf Geheiß des Zeus zu Epimetheus, dem Bruder des Prometheus. Prometheus („der vorher Bedenkende“) hatte davor gewarnt, Geschenke des Zeus anzunehmen, doch sein Bruder Epimetheus („der nachher Bedenkende“) ignoriert diese Mahnung. Er und Pandora öffnen die Büchse, die ihr von Zeus mitgegeben wurde, und die darin aufbewahrten Plagen kommen in die Welt. Bevor auch die Hoffnung aus der Büchse entweichen kann, wird diese wieder geschlossen. So wird die Welt ein trostloser Ort, bis Pandora die Büchse erneut öffnet und auch die Hoffnung in die Welt lässt. Das Goldene Zeitalter jedoch, in dem die Menschheit von Arbeit, Krankheit und Tod verschont blieb, ist endgültig vorbei.
Ich muss gestehen, dass ich selbst überrascht bin, dass die Bezeichnungen der Aspektfiguren, die sich der Schweizer Astrologe Bruno Huber und sein Sohn Michael Huber haben einfallen lassen, derart passende Bilder liefern können. Aus Sicht der Astrologischen Psychologie hat es mit der Pandora-Aspektfigur eine besondere Bewandtnis. Nach außen (zu den Häusern, in der Astrologischen Psychologie die Umwelt) zeigt sie eine rot-blaue Aspektierung. Rot ist Spannung, Leistung, Konflikt und Blau ist Entspannung, Ruhe und Harmonie. Gäbe es nur diese beiden Aspektfarben, wäre die Welt „Schwarz-Weiß“, aber ohne Grautöne. Die Grautöne, von denen wir nicht auf Anhieb sagen können: „Das ist gut, das ist schlecht. Das ist richtig, das ist falsch.“, sind die grünen Aspekte, die „Bewusstseinsaspekte“. Sie werden der Grautöne des Lebens und der im Leben gemachten Erfahrungen gewahr, können dies jedoch in der Pandora-Figur nur unzureichend weil „schwarz-weiß“ (rot-blaue Aspekte) nach außen an die Umwelt vermitteln. „Das Übel in der Büchse ist nach herkömmlicher Auffassung das differenzierte Bewusstsein, das sich nicht einfach in Gut oder Schlecht einordnen lässt.“ (Bruno, Louise und Michael Huber: Aspektbild-Astrologie)
Wir streben danach, schnelle und einfache Antworten zu finden auf Schicksalsschläge, wie sie Christopher Reeve erlebt hat. Wir denken uns: „Hätte er eben nicht einen derart gefährlichen Reitsport betrieben. Selbst schuld!“ Die griechischen Mythen kommen ebenfalls meist zu Schwarz/Weiß-Antworten. Vielleicht ist die Bedeutung jedoch eine ganz andere. Vielleicht ist das „Übel“, das Reeve am 27. Mai 1995 aus seiner Büchse herausgelassen hat, von innen betrachtet gar kein Übel, sondern eine Chance auf ein differenziertes Bewusstsein, das neue Bewusstseinsprozesse möglich macht, neue Perspektiven auf das Leben gibt, eine neue, andere Dimension von „Hoffnung“ ermöglicht.
Bellerophon und Pegasos
Ein weiterer Mythos drängt sich mir auf, als ich feststelle, dass die Tierkreisgrade von etwa 18° bis 23° Fische bei diesem Unglück besonders betont waren. Der sekundärprogressive DC steht auf 20° Fische, der Alterspunkt auf 19° Fische, die Spitze des 8. Hauses liegt auf 16° Fische und Transit-Saturn befand sich auf 23° Fische. Auf die Nakshatras bezogen, stehen diese Horoskop- und Auslösungsfaktoren in den beiden Bhadrapada-Nakshatras (Purva und Uttara Bhadrapada), die gemeinsam das Sternbild Pegasus bilden.
Pegasos ist in der griechischen Mythologie ein geflügeltes Pferd (!). Der griechische Held Bellerophon bestand mit der Hilfe von Pegasos mehrere Prüfungen und Kämpfe. Von seinem Erfolg berauscht, versuchte Bellerophon mit Pegasos in den Himmel zu fliegen, worauf Pegasos von Zeus (Jupiter) in ein Werkzeug göttlicher Strafe verwandelt wurde und Bellerophon auf dem Flug zum Himmel von seinem Rücken abwarf.
Eigentlich unglaublich, wie stimmig dieser Mythos das Geschehen an jenem 27. Mai 1995 beschreibt. Die Bühne für dieses himmlische Drama des Bellerophon auf Pegasos spielt sich auf die Ekliptik bezogen im Tierkreiszeichen Fische und im 8. Haus von Christopher Reeve ab. Reeve bestritt einen Wettkampf im Vielseitigkeitsreiten. Sein Pferd scheute vor einem Sprunghindernis, wodurch Reeve vom Rücken des Pferdes abgeworfen wurde – und sich die beiden obersten Halswirbel brach.
Es existiert ein Asteroid mit dem Namen Bellerophon (Nr. 1808). Er befindet sich in Reeves Grundhoroskop auf 23° Löwe in gradgenauer Konjunktion zu Pluto am AC! Zeichnet man auch die drei Furien Alekto, Megaira und Tisiphone ein, ergibt sich ein noch verblüffenderes Bild. Megaira steht drei Grade vor dem Aszendenten, ging also bei Reeves Geburt gerade im Osten auf. Tisiphone steht in gradgenauer Konjunktion mit dem Mond und Alekto auf der 8. Hausspitze. Zeichnet man jene Aspekte zu Alekto ein, die der reguläre Aspektorb der betroffenen Planeten erlaubt (Uranus, Saturn, Mars und Jupiter), ergibt sich auch in Christopher Reeves Radix die Figur der Pandora-Büchse!
Zeus, auf dessen Geheiß hin Pegasos den Helden Bellerophon von seinem Rücken abwarf, ist astrologisch durch den Planeten Jupiter symbolisiert. Reeves Jupiter steht in Elevation, d.h. dem MC am nächsten, und zwar sowohl in der Radix als auch im Mondknotenhoroskop. Jupiter befindet sich folglich in der Nähe des schicksalhaften Kreuzungspunktes.
Das 8. Haus in der indischen Astrologie
Im 8. Haus, dem Schauplatz des damaligen Alterspunktes, muss „das kleine Ich“ über Stirb- und Werdeprozesse dem „großen Selbst“ Platz machen. Der amerikanische Astrologe Ernst Wilhelm, ein profunder Kenner des Jyotish und der alten indischen Klassiker, schreibt in seinem Buch „Vault of the Heavens“ zur Bedeutung des 8. Hauses:
Das 8. Haus handelt von der Entfaltung emotionaler Sicherheit und Freiheit. Emotionale Freiheit wird erst möglich, wenn wir frei von allen Anhaftungen werden, die die Wahrnehmung unserer spirituellen Natur behindern können.
„Sünden“ sind die größten Hindernisse auf dem Weg zur Verwirklichung unserer spirituellen Natur. Das 8. Haus regiert deshalb „Sünden” und deren Reinigung. Die Notwendigkeit, uns von unseren „Sünden“ zu reinigen und die Folgen unseres Karmas zu ernten, erzeugt in unserem Leben Ereignisse, die ungeplant und unerwartet sind. Das 8. Haus regiert entsprechend über unerwartete Ereignisse und (Ab-)Brüche im Leben. Eine Form der Reinigung kann über unseren Körper geschehen. Deshalb regiert das 8. Haus über chronische Krankheiten, Operationen und schwere Unfälle, die dem Körper anhaltenden Schaden zufügen, z.B. durch Knochenbrüche. Die physischen und gesundheitlichen Schwierigkeiten, die das 8. Haus anzeigt, sind wesentlich tiefgehender als die durch das 6. Haus angezeigten. Die körperlichen und gesundheitlichen Probleme können auf gewaltige innere Transformationen hinweisen, die so tiefgehend sind, dass der Körper selbst lang andauernde oder bleibende Veränderungen erlebt.
Zum besseren Verständnis dieses Zitats müssen wir wissen, dass der Begriff „Sünde“ ursprünglich lediglich „Verfehlen eines Ziels“ bedeutet. Die großen Religionen und ihre Institutionen (die Kirchen) machten daraus ein großes Drama, das die Welt bis heute in Atem hält
Wie spiegelt sich der Reitunfall und die allgemeine Lebenserwartung in Reeves indischen Horoskopen wider? Im Brennpunkt dieser Betrachtung steht das 1. Haus für den physischen Körper und das 8. Haus für schwere Unfälle und die allgemeine Lebenserwartung, das Rashi (D-1) und das Trimshamsha (D-30).
Am Tag des Unfalls lief ein Sonne/Venus/Rahu/Saturn-Dasha. Die Sonne besitzt im Rashi die schlechtest mögliche Würde, denn sie steht in der Waage im Fall. Venus steht stark in ihrem eigenen Zeichen Waage, wird jedoch durch die Anwesenheit der beiden Übeltäter Sonne und Saturn in ihren Möglichkeiten stark eingeschränkt. Rahu liegt in Wassermann im 7. Haus im Nakshatra Dhanishta, agiert somit im Auftrag seines Dispositors Saturn und auch seines Nakshatra-Herrschers Mars. Mars befindet sich im Zeichen Schütze mit dem Mond. Das Zeichen Schütze steht in engem Zusammenhang mit Stürzen und Unfällen. Es wird von Jupiter beherrscht, der sich hier in Stier befindet, im Zeichen eines großen Feindes.
Im Trimshamsha D-30 ist die Sonne ebenfalls in schlechter Würde, weil im Zeichen eines Feindes. Venus ist dort im Avashta „Sushupti“ – im Tiefschlaf, tief unbewusst. Rahu liegt in Schütze (!). Saturn steht im Rashi in sehr guter Würde in Erhöhung. Ihm macht jedoch die unmittelbare Nähe von Venus und der Sonne zu schaffen. Er kann seine Stärke hier deshalb nicht perfekt entfalten. Im Trimshamsha steht er zwar alleine in Löwe, aber im Zeichen eines großen Feindes.
Welche Planeten wirken sich besonders auf das 1. und 8. Haus aus? Die Aspektetabelle in der Grafik gibt unten rechts die Aspektierung in Zahlenwerten an. 60 Punkte zeigen den maximal stärksten Aspekt. Ein leeres Feld zeigt, dass der Planet dieses Haus nicht aspektiert. Das 1. Haus wird von Mond und Jupiter am stärksten verletzt. Beide sind in schlechter Zeichenwürde, können den Körper damit real schädigen. Das 8. Haus wird verletzt von der Sonne und dem Mond. Mars aspektiert beide Häuser ebenfalls relativ stark. Da er in beiden Horoskopen in guter Würde steht, kann er einen gewissen Schutz oder Unterstützung bieten. Hier zum Beispiel durch Operationen, durch radikale Eingriffe in den Körper, später auch durch physiotherapeutische Maßnahmen.
Christopher Reeve hat sich nach diesem schweren Unfall nicht aufgegeben sondern gekämpft, wie es sich für ein stark besetztes 3. Haus geziemt. Am 9. Oktober 2004 ging seine Lebensreise jedoch zu Ende, während eines Mond/Venus/Saturn/Merkur-Dashas.
Gelegentlich tue ich mich etwas schwer mit dem vedisch-hinduistischen Denken, aber es scheint offenbar so zu sein, dass unser Schicksal manchesmal von Faktoren beeinflusst wird, die ohne den Karmagedanken schlicht sinnlos anmuten. Edgar Cayce wiederholte in seinen Readings immer wieder: „Die Seele begegnet sich stets selbst.„ Wir begegnen unserem Karma, den Konsequenzen früherer Gedanken und Handlungen, unserer Vergangenheit, unseren „Fehlgriffen“. Es gibt angenehmes und unangenehmes Karma. Bewertungen in „angenehm – unangenehm“ sind jedoch immer wertendes Schwarz/Weiß-Denken des „meinenden Selbst“.
Den Schlüssel zum Verständnis der Hintergründe könnte die Welt der Nakshatras geben. Reeves Mond liegt in der Konstellation Jyeshta, ziemlich nahe dem Fixstern Antares im Sternbild Skorpion. Diese Himmelsregion, die von der vedischen Kriegsgottheit Indra regiert wird, weist auf den unerschrockenen Krieger hin, der das Leben als ein Feld des Kampfes sieht. Die spirituelle Welt der Götter ist selbst Ursache für den Kampf. Sie fordert den Angriff heraus, und der Mensch ist gezwungen, den Kampf aufzunehmen und sich zu verteidigen, um so zu einem Helden zu werden, der seine Probleme und Hindernisse bewältigt und im Kampf Mut und Selbstvertrauen entwickelt.
Welches Fazit könnten wir aus solch einem Schicksal ziehen? Wichtig scheint mir, dass Reeve die Zeit nach diesem Unglück in bestmöglichem Sinne „genutzt“ hat, sie als eine Herausforderung gesehen hat, neue Perspektiven zu entwickeln, die „Grautöne“ seines Schicksals wahrzunehmen (die Quincunxe innerhalb der Pandora-Figur). Vielleicht fand Reeve in dieser schwierigen Zeit trotz allem Kampf einen Zugang zum „schauenden Selbst“ (der Kreis in der Horoskopmitte), frei von Bewertungen und Anhaftungen. Als er im Oktober 2004 starb, stand der Alterspunkt im Quincunx zur Sonne, die in der indischen Astrologie Symbol für Atman ist, das „schauende Selbst“.
Lese-Tipps:
Bruno, Louise und Michael Huber: Aspektbild-Astrologie. API-Verlag
Bruno und Louise Huber: Die Lebensuhr. Alterspunkt und Lebensphasen im Horoskop. API-Verlag
Ernst Wilhelm: Vault of the Heavens