Jahrhundertelang galt Christen nicht der Geburtstag eines Menschen als erinnerungswürdig, sondern sein Todestag, der als „himmlischer Geburtstag“ und im Falle eines Märtyrertodes außerdem fortan als Namenstag gefeiert wurde. So diente offenbar der Kreuzigungstod bzw. die Auferstehung des Jesus von Nazareth als Ausgangspunkt für die Berechnung seines Geburtstages, den Christen seitdem am 25. Dezember bzw. am 6. Januar feiern.
Es erscheint mir heute sicher, dass sich die in den Evangelien beschriebene Kreuzigung und Grablegung in Jerusalem am 3. April 33 n. Chr. ereignete, dem Tag einer Mondfinsternis (ein Blutmond gemäß der Prophezeiung des Propheten Joel1 → Letztes Abendmahl und Passion). Der 3. April 33 n. Chr. wäre somit der denkwürdige Todestag und gleichzeitig „himmlische Geburtstag“ des Märtyrers Jesus Christus.
Den damaligen Vorstellungen der alten jüdischen Schriften entsprechend, wonach große Patriarchen am selben Tag des Jahres sterben, an dem sie geboren wurden, „denn Gott billige nur das Vollkommene und lasse seine hervorragenden Verkünder auf Erden nur volle Lebensjahre leben“, hätte Jesus eigentlich an seinem 33. Geburtstag zu Tode gekommen sein müssen.
Verkündigung des Herrn
Allerdings war den Gelehrten damals auch klar, dass das Leben bereits mit der Zeugung neun Monate zuvor beginnt, sich also der Zeugungsmoment am 3. April 1 v. Chr. ereignet haben muss und folglich nach einem normalen Verlauf der Schwangerschaft zu einer Geburt zwischen dem 25. Dezember 1 v. Chr. bis 6. Januar 1 n. Chr. geführt haben müsste, vorausgesetzt, Jesus wäre dann mit etwa 32 Jahren gekreuzigt worden. Der Zeugungsmoment sollte also den gleichen Sonnenstand haben wie der Todesmoment: rund 11°30‘ Widder. Am 3. April 1 v. Chr. ergibt dies für Nazareth einen Aszendenten Ende Löwe. Die Sternkarte zeigt, dass sich Jupiter gleichzeitig mit der Galaxie M87, dem supergalaktischen Zentrum, im Aufgang befand. Am Tag der Kreuzigung 33 Jahre später befand sich M87 mit Beginn der neunten Stunde ebenfalls im Aufgang.
Diese antike Vorstellung über den Zusammenhang von Zeugung und Tod ist natürlich höchst spekulativ, dennoch führte sie zur Anschauung, dass heute entweder am 25. Dezember oder am 6. Januar Jesu Geburt zu feiern ist.
Die Konstellationen dieser Zeitenwende (23. Dez.1 v. Chr. bis 6. Jan 1 n. Chr.) waren äußerst angespannt. Eine Opposition zwischen Uranus und Pluto bildete mit der Mondknotenachse ein karmisches Leistungsviereck. Am 29. Dezember 1 v. Chr. bildete zusätzlich eine Mondfinsternis mit der Opposition zwischen Mars und Jupiter ein zweites großes Leistungsviereck. Die Mondfinsternis ging in Bethlehem bei Sonnenuntergang im Osten auf. Eine Vorwegname der Ereignisse des 3. April 33 n. Chr.?!
Es stellt sich zunächst die Frage, vorausgesetzt Jesus kam tatsächlich in diesem Zeitraum zur Welt, ob die Geburt vor oder nach der Mond-Eklipse stattfand, ob es sich um eine pränatale oder eine postnatale Eklipse handelte. Oder ob er vielleicht sogar in der Nacht der Mondfinsternis geboren wurde? Kurz nach Mitternacht kulminierte die gradgenaue Opposition zwischen Mond und Merkur, während die Opposition zwischen Jupiter und Mars gegen 0:20 Uhr die Horizontachse belegte. Im Jahr 33 n. Chr. hätte der Alterspunkt die Uranus/Pluto-Opposition im Quadrat zur Mondknotenachse buchstäblich „angezündet“ und die Mond-Eklipse am Tag der Kreuzigung (03.04.0033, 17:45 Uhr) die Horizontachse der Radix belegt. Ein machtvolles und zugleich dunkel anmutendes Bild.
Eklipsen – Finsternisse
Seit Jahrtausenden wurde den Verdunkelungen (Okkultationen) der Himmelslichter Sonne und Mond große Bedeutung beigemessen. Sie entstehen durch die Bewegungen von Sonne, Mond und Erde, die gemeinsam zu bestimmten Zeiten eine Verdunkelung des Lichts hervorrufen. Diese Zeiten werden im Horoskop durch die Wirksamkeit der unsichtbaren Mondknotenachse widergespiegelt. In der Antike stellten sich die Menschen unter dem Phänomen einen mythischen Drachen oder eine kosmische Schlange vor, die das Licht von Sonne und Mond immer wieder verschluckt, um es kurz danach wieder auszuspeien. Auf das Weltgeschehen üben Finsternisse zuweilen einen unübersehbaren Einfluss aus, wie zuletzt die Mondfinsternis am 16. Juli 2019, die den Beginn der Covid-19 Pandemie in Wuhan treffend beschreibt, oder die Mondfinsternis am vergangenen Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung mit ihrem Präsidenten Trump, der knapp vier Stunden vor einer Mondfinsternis geboren wurde.
Licht ist als allgegenwärtige Erscheinung ein Symbol für das Leben und das Gute, für den (immateriellen) Gott, den Geist und das Bewusstsein, während Finsternis für ihre Abwesenheit steht, für das Nicht-Wissen, für Unbewusstheit, geistige Dumpfheit und damit einhergehend für Unglück und Tod.
Jesus war gemäß dem Evangelium des Johannes das Licht der Welt. Es wäre eigenartig und befremdlich, wäre er vor der Mondfinsternis in die Finsternis hinein geboren worden. Oder war es sein Verdienst, die Finsternis überwunden zu haben und den Menschen zu zeigen, wie sie seiner Aussage „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ folgend es ihm gleichtun können?
Je mehr ich darüber nachdenke, umso stimmiger erscheint mir die Möglichkeit, dass Jesus von Nazareth tatsächlich an der Zeitenwende dieser Mondfinsternis das Licht der Welt erblickt haben könnte. Vielleicht ist die Prophezeiung des Joel¹ tatsächlich so zu verstehen, dass eine Mondfinsternis (Blutmond) nicht nur die Kreuzigung sondern vor allem auch die Geburt des HERRN ankündigt.
Der Stern von Bethlehem
Eine Mond-Eklipse als Stern von Bethlehem? Kaum vorstellbar, denn Finsternisse galten schon damals als Wurzel allen Übels. Der Wissenschaftshistoriker und Religionswissenschaftler Dr. Werner Papke vermutet eine Supernova im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices), das nördlich des Sternbildes Jungfrau (Virgo) liegt. Die Riesengalaxie M87, die sich in unmittelbarer Nähe des supergalaktischen Zentrums an der Grenze zu diesem Sternbild befindet und die uns weiter oben bereits bei der Bestimmung des Zeugungsmomentes begegnete, steht offenbar auch in enger Verbindung mit der Geburt des göttlichen Kindes Jesus Christus.2
„… da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten. […] Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.“
Dieser Bibeltext legt nahe, dass der „Stern“ sich in oberer Kulmination über Bethlehem befand. Ob sich dort tatsächlich eine Supernova abspielte, lässt sich heute nicht mehr nachweisen. Vier Tage nach der Mondfinsternis erreichte jedoch in der Nacht des 3. Januar der abnehmende Mond das Sternbild Jungfrau und kulminierte im Nakshatra Hasta gemeinsam mit der Supergalaxie M87, während im Osten das Galaktische Zentrum aufging. Dies könnte der Moment des Eintreffens der → drei Weisen aus dem Morgenland gewesen sein.
Saturn-Wiederkehr
Jesus soll „etwa dreißig Jahre alt“ gewesen sein, als er auf Johannes den Täufer traf und selbst zu predigen begann. In diesem Alter erreicht Saturn das erste Mal seine Geburtsposition. Gehe ich von einer Geburt um die Zeitenwende aus, fand die Saturn-Wiederkehr zwischen dem 12. und 21. Mai 30 n. Chr. statt. Die Mondknotenachse war gerade im Begriff des Zeichenwechsels von Zwillinge/Schütze zu Stier/Skorpion, wo sich damals auf dem letzten Skorpion-Grad das GZ befand.
Die Kreuzigung
Dieses Ereignis fand ziemlich sicher am 3. April 33 n. Chr. statt bei einem Aszendenten im Übergang vom Löwen in die Jungfrau, wo sich damals auch die Supergalaxie M87 befand. Der Alterspunkt befand sich vor dem Talpunkt des 6. Hauses und aspektierte bei einer Geburt um 0:20 Uhr das karmische Quadrat zwischen Uranus, Pluto und der Mondknotenachse, während der Mondknoten-AP auf die Opposition zur Sonne zulief. Der Transit-Vollmond belegte exakt die Horizontachse des 3. Januar. Ob dies darauf hinweisen könnte, dass die Geburt Jesu eigentlich am 3. Januar gefeiert werden sollte? Oder ob die drei Weisen aus dem Morgenland in dieser Nacht den neugeborenen König der Juden begrüßen durften?
Es scheint jedenfalls einiges dafür zu sprechen, dass die Geburt Jesu in jenen zwei Wochen stattgefunden haben könnte und dass wir M87 tatsächlich als „Christus-Galaxie“ bezeichnen können.
1 Joel 3, 4: Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare.
2 Birgit Braun: Die galaktische Dimension der Astrologie – Galaktische Faktoren im Horoskop
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