„Bilder, ob fertig oder nicht,
sind Seiten meines Tagebuchs
und als solche haben sie ihre Bedeutung.
Die Zukunft wird die Seiten aussuchen,
die sie für wichtig hält.“
Pablo Picasso
Vor 50 Jahren starb der Künstler Pablo Picasso, der seit Beginn des 20. Jahrhunderts mehr als sechs Jahrzehnte lang die Kunstwelt maßgeblich bestimmte.
Er kam am 25. Oktober 1881 als erstes Kind von José Ruiz y Blasco (*12.04.1838 †03.05.1913) und María Picasso y López (*17.06.1855 †18.02.1938) in Málaga zur Welt. Sein Vater war Zeichenlehrer an der örtlichen Kunstgewerbeschule und Kurator des Museums. Er war blond und hochgewachsen, während seine Mutter klein und dunkelhaarig war. Früher kursierten verschiedene Geburtszeiten für Pablo Picasso, entweder 21.30 Uhr (Aszendent Krebs) oder nach 23 Uhr (Aszendent Löwe). Möglicherweise war diese Unsicherheit dem Umstand geschuldet, dass die Hebamme zunächst davon ausging, dass der Säugling tot auf die Welt kam, weil er weder schrie noch sich bewegte. Erst, als ein anwesender Onkel ihm den Rauch seiner Zigarre ins Gesicht blies, reagierte der Junge mit anhaltendem Schreien – das Baby lebte! In der Geburtsurkunde hielt der Vater schließlich als Geburtszeit 23.15 Uhr fest (RR: AA) mit einem Aszendenten auf 5°30‘ Löwe.
Pablos Schwester Dolores „Lola“ Ruiz y Blasco kam drei Jahre später in seinem ersten Talpunktjahr am 15. Dezember 1884 auf die Welt, die er bereits in seiner Kindheit zeichnete. Weitere drei Jahre später wurde die zweite Schwester Concepción „Conchita“ Ruiz y Blasco fünf Tage nach seinem 6. Geburtstag am 30.10.1887 geboren. Ein Jahr später begann der 7jährige Pablo zu zeichnen und zu malen. Mit seinem Vater besuchte er mit acht Jahren Stierkämpfe (Corridas) und vollendete den „Picador“, sein erstes bekanntes Bild. Es zeigt einen Stierkämpfer auf einem Pferd.
Mitte September 1891 zog die Familie um nach La Coruña im nordwestlichsten Zipfel Spaniens, wo der Vater eine Anstellung als Zeichenlehrer am Instituto de Guarda erhielt. Pablo durchlebte das zweite Talpunktjahr mit Uranus in unmittelbarer Nähe. Der Radix-AP bildete ein Trigon zu Jupiter, während der Orts-AP mit Quadraten die Opposition zwischen Merkur und Jupiter anzündete. Im Jahr darauf wird Pablo mit 11 Jahren in die örtliche Kunstschule aufgenommen. Inzwischen aspektierte der Radix-AP die Merkur/Jupiter-Opposition mit harmonischen Substanz-Aspekten. Pablo sog das malerische Wissen wie ein Schwamm auf und konnte mit dem zulaufenden Trigon zu Pluto sein künstlerischen Genie zunehmend entfalten. Später sollte sein Vater mit dem Malen aufhören, weil er sah, dass er das Potential seines Sohnes nie würde übertreffen können.
Der dramatische Tod der geliebten Schwester Conchita hinterließ in der Psyche des inzwischen 13jährigen einen verstörenden Eindruck, denn er konfrontierte ihn mit den zuweilen grausamen Auswirkungen des Sterbeprozesses. Die 7jährige Conchita erkrankte im Herbst 1894 an Diphterie. Bestürzt betete Picasso zu Gott, er würde das aufgeben, was er am meisten liebte – die Malerei –, wenn er Conchitas Leben verschonen würde. Das Mädchen starb jedoch innerhalb weniger Wochen am 10. Januar 1895. Die meiste Zeit seines Lebens hatte Picasso seitdem das Gefühl, dass er sein Talent auf Kosten des Lebens seiner Schwester erkauft und Gott ihn im Stich gelassen habe. Obwohl er katholisch getauft und erzogen wurde, sollte er später ein überzeugter Atheist werden. In seinem Geburtshoroskop kreuzten sich in dieser Zeit im 3. Haus erstmals der Radix- und der ☊-Alterspunkt in Konjunktion mit der Venus. Der Schatten des Mondknotenhoroskops begegnete der Gegenwart des Geburtshoroskops.
Im Folgejahr zog die Familie ein letztes Mal nach Barcelona um. Dort bestand der inzwischen 15jährige die Aufnahmeprüfung der Kunstschule La Llotja. Der Vater richtete ihm ein Atelier ein und respektierte dessen Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Im Jahr darauf studierte Picasso in seinem dritten Talpunktjahr 1897 für kurze Zeit an der angesehenen Königlichen Akademie von San Fernando in Madrid, die er jedoch wieder verließ, weil er mit den Lehrern unzufrieden war. Er zog es vor, die Museen und vor allem den Prado zu besuchen und ansonsten durch die Straßen der Hauptstadt zu ziehen und private Kontakte zu jungen Künstlern anzuknüpfen. In seinem Selbstbildnis aus dieser Zeit änderte er seine Signatur „Ruiz“ erstmals zu „P. Picasso“ – ein Sinnbild für seine innere Loslösung vom Elternhaus. Der Radix-AP bildete über das Quincunx zu Saturn und dem Sextil zur Mond/Mondknoten-Konjunktion eine Projektionsfigur, während der ☊-Alterspunkt mit der Opposition zwischen Merkur und Jupiter/Pluto eine einfache Ambivalenzfigur bildete.
Eine Scharlach-Erkrankung zwang ihn, im Frühjahr 1898 nach Barcelona zurückzukehren. Der Quincunx-Aspekt des Radix-AP zu Neptun und die Konjunktion des ☊-AP zu Uranus zeigen durch das Aktivieren des Trigons der beiden geistigen Planeten einerseits die Schwächung seiner physischen Konstitution, während er im Zuge seiner Genesung, für die er sich auf dem Land in einem katalanischen Dorf aufhielt, auf seinen Streifzügen durch die weitgehend menschenleere Natur mit ihren von Höhlen zerklüfteten Gebirgslandschaft sich deren Urtümlichkeit und Ursprünglichkeit bewusst wurde, und dass diese durch akademische Kunstregeln nur verborgen werde. Diese Erkenntnis bedeutete für ihn den Bruch mit der akademischen Denkweise seines Vaters, denn er verstand von nun an den Künstler als einen geistigen Abenteurer, der nicht die vermeintliche Sicherheit des Akademischen, sondern das ästhetische Risiko suchen solle (Uranus Trigon Neptun).
Zurück in Barcelona verkehrte er in avantgardistischen Künstlerkreisen des katalanischen Modernisme, die sich im Café und Künstlerzentrum Els Quatre Gats trafen. Am 1. Februar 1900 wurde dort die erste Einzelausstellung Picassos gezeigt, die jedoch wenig Anklang fand. Im selben Jahr unternahm Picasso anlässlich der Weltausstellung gemeinsam mit seinem Freund Carlos Casagemas eine erste Reise in die Kunstmetropole Paris, wo ihn die impressionistischen Werke von Paul Cézanne, Edgar Degas und Henri de Toulouse-Lautrec beeindruckten.
Blaue Periode
Casagemas Selbstmord am 17. Februar 1901 sollte Picasso in eine Krise stürzen, die den Beginn der „blauen Periode“ einleiten sollte. Der Radix-AP hatte soeben die Sonne im 4. Haus im eingeschlossenen Skorpion überlaufen, zu der der ☊-AP ein Sextil bildete. Die blaue Periode dauerte bis in die Endphase des Skorpion-Durchlaufs des Alterspunkts, der hier Gefühle der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und depressiver Verstimmungen schöpferisch durch die betonte Verwendung kalter Blau- und Grüntöne in seinem schöpferischen Werk sichtbar machte. Sie endete spätestens mit der Bekanntschaft mit Frauen wie Fernande Olivier (*06.06.1881 †29.01.1966), den Geschwistern Leo und Gertrude Stein, die einige seiner Werke kauften, und nicht zuletzt der Kontakt zu Henri Matisse. Die Geschwister Stein, er ein US-amerikanischer Kunstsammler und -kritiker, sie eine bekannte Schriftstellerin, gaben samstags in ihrem Salon im Zentrum von Paris regelmäßig Gesellschaften, wo sich die Künstler der Pariser Avantgarde trafen, zu denen fortan auch Picasso gehörte, der dort 1906 Henri Matisse kennenlernte und Freundschaft mit ihm schloss.
Rosa Periode
Fernande Olivier kam am Nachmittag des 4. August 1904 in Picassos Atelier, um für ihn als Modell zu arbeiten. Sein Radix-AP erreichte die Opposition zu Pluto, der ☊-AP dehnte das Quincunx zwischen Saturn und Mond/Mondknoten zum Dominantdreieck aus. Auf ihrem Porträt Fernande mit schwarzer Mantille herrschte im Jahr 1905 zwar noch die dunkelblaue und -graue Farbe vor, doch schon im Folgejahr wich das Blau einem Rotton des Junge mit Pfeife bis hin zum Gelb der Fernande Olivier mit Kopftuch. Es begann mit dem Wechsel des Alterspunktes in das Zeichen Schütze die „rosa Periode“.
Das Schlüsselwerk der Moderne wurde Picassos Gemälde Les Demoiselles d’Avignon (März bis Juli 1907), auf dem der Künstler erstmals Figuren aus verschiedenen Perspektiven gleichzeitig zeigte. Der Radix-AP erreichte die Konjunktion mit Mond und aufsteigendem Mondknoten, die mit dem Mars/Saturn-Sextil eine Projektionsfigur bilden und im Sextil zur Venus am Kreuzungspunkt stehen. Der deutsch-französische Galerist Daniel-Henry Kahnweiler wurde Picassos wichtigster Förderer und kaufte noch im selben Jahr seine Werke. Picassos Radix-AP vervollständigte das Uranus/Neptun-Trigon zum Dominantdreieck, während der Pariser Orts-AP eine Konjunktion zu Picassos Mond/Mondknoten-Konjunktion bildete. Der Radix-AP befand sich auf der Kippstelle Mondknoten/GZ.
Kubismus
Damit legte Picasso einen Grundstein für den ab 1908 gemeinsam mit Georges Braque entwickelten Kubismus. Im Herbst desselben Jahres verglichen Braque und Picasso ihre im Sommer geschaffenen Bilder und waren überrascht, wie ähnlich sie waren. Braque stellte im November des Jahres seine Werke in der Galerie Kahnweiler aus. In der Besprechung zur Ausstellung prägte der französische Kunstkritiker Louis Vauxcelles den Begriff der „cubes“ = Kuben (Kubus = Würfel) und bezog sich dabei auf Braques Gemälde Häuser in L’Estaque.
Zwischen September 1908 und Mai 1909 sahen sich Picasso und Braque beinahe täglich, ihr Galerist Kahnweiler war der Dritte im Bunde und vermittelte als im Zeichen Krebs Geborener zwischen den vom Naturell her sehr unterschiedlichen Künstlern, dem besonnenen und systematisch arbeitenden Braque (Sonne in Stier) und dem temperamentvollen Spanier Picasso (Sonne in Skorpion). Picassos Radix-AP lief auf die Konjunktion mit dem GZ zu, der ☊-AP vervollständigte die Merkur/Jupiter-Opposition erneut zum Ambivalenz-Dreieck.
Ende 1912, als der Radix- und ☊-AP auf rund 9° Steinbock/Krebs in Opposition zueinander standen (die Halbzeit zwischen den beiden Kreuzungspunkten) und eine Opposition bzw. Konjunktion mit Mars bildeten, lernte Picasso die 27jährige Eva Gouel (*27.02.1885 †14.12.1915) kennen, damals eine enge Freundin von Fernande. Im Mai 1913, nachdem Picassos Vater starb, trennte sich Picasso von Fernande und bezog mit Eva im Herbst des Jahres eine Wohnung in Paris. Eva war von ihrem Wesen her das komplette Gegenteil von Fernande. Eva hatte ein zartes, geradezu ätherisches Auftreten, wollte erobert werden, sich hingeben und bedingungslos lieben (Sonne in Fische, AC in Krebs), zumal in ihrer Radix und Mondknotenhoroskop der Alterspunkt in Konjunktion bzw. Opposition zu Neptun massiv ausgelöst war. Evas Mutter starb bereits im Oktober 1894, als Eva neun Jahre alt war. Mit 15 Jahren bekam sie ihr erstes Kind, welches Evas Vater ein halbes Jahr nach der Geburt beim Jugendamt in Pflege gab und das dort bereits mit sieben Monaten starb. Kahnweiler warnte Picasso, dass er auf Eva aufpassen müsse, weil ihre Konstitution eigentlich zu schwach für sein unstetes Künstlerleben sei.
Doch Picasso war seine Inspiration offenbar wichtiger als das Wohl seiner Partnerin. Tatsächlich erkrankte Eva nach drei Jahren schwer, und Picasso, der sich gerade im sechsten Talpunktjahr befand, besuchte Eva zwar regelmäßig im Krankenhaus, um jedoch anschließend mit der 27jährigen Gabrielle Lespinasse, die nicht weit von seinem Atelier entfernt wohnte, ein Verhältnis einzugehen. Er sah sich offenbar außerstande, die Zeit in der Wohnung allein zu verbringen. Sicher spürte Eva, dass sie nicht nur Picasso, sondern auch ihr Leben verliert. Sie starb am 14.12.1915 mit 30 Jahren. Picassos Radix-AP lief auf das Trigon zu Pluto zu, während der ☊-AP im Quadrat zu Uranus stand.
Diese Ichbezogenheit hängt mit der Konjunktion des Mondes mit dem aufsteigenden Mondknoten zusammen. Er zeigt sich im Mondknotenhoroskop durch den Mond am Aszendenten. Sie zeigt eine ausgeprägte Subjektivität, die ein unbeholfenes, unwissendes und geradezu kindisches Verhalten in emotionalen Angelegenheiten mit sich bringt und zeigt, wie unreif Picasso in diesem Lebensbereich eigentlich war, denn am aufsteigenden Mondknoten befindet sich der Mond auf unbekanntem Terrain. Ihm fehlen noch die Werkzeuge, um angemessen in einer Partnerschaft zu interagieren. Tatsächlich reihte sich in seinem langen Leben eine „Liebes“-Beziehung an die nächste, denn sobald ihm seine Partnerin keine Inspirationen mehr vermitteln konnte, lernte er bald eine neue ihn faszinierende Frau kennen.
Erster Weltkrieg und Abkehr vom Kubismus
Der Ausbruch des 1. Weltkriegs im August 1914 änderte für viele Künstler die Situation schlagartig. Braque musste an die Front, während Picasso als Spanier in Paris bleiben konnte. Sein Galerist Kahnweiler musste jedoch als Deutscher das Land verlassen. Seine konfiszierte Galerie wurde geschlossen, die Bilder nach dem Krieg weit unter Wert versteigert. Im Frühjahr 1917 entwarf Picasso die Kostüme, Bühnenbilder und den Bühnenvorhang für das Ballett Parade des Ensembles Ballets Russes unter der Leitung von Sergei Djagilew. Dabei lernte er die russische Primaballerina Olga Stepanowna Chochlowa kennen und lieben. Sie heirateten am 12. Juli 1918. Picassos Radix-AP stand im Quadrat zu Saturn und im Sextil zur Mond/Mondknoten-Konjunktion, der ☊-AP im Trigon zur Venus und Sextil zum Mondknoten.
Durch Olga bekam Picasso Zugang zur Pariser Hautevolee, den oberen Zehntausend. Olga richtete ihr Haus glamourös und luxuriös ein. Sie hatten ein Auto mit Fahrer, ein großzügiges Kunstatelier auf einer Etage des Hauses und gaben Empfänge, Dinnerpartys und gesellschaftliche Veranstaltungen. Olga mochte teure Kleidung, Kaviar und Champagner und auch Picasso gefiel es, einen Anzug beim Couturier zu bestellen und eine goldene Uhr in seiner Westentasche zu tragen. Er war stolz auf seine Frau, auf ihre Art, sich in der gehobenen Gesellschaft zu benehmen, auf ihre unkonventionelle Schönheit und ihr feines Benehmen, und bestärkte sie in ihrem Wunsch, in großem Stil zu leben. Mit dem Aszendent in Löwe genoss Picasso diesen Luxus, den er auch gerne zeigte. Selbst verdiente er inzwischen mit seiner Kunst jährlich schätzungsweise rund eine Million Francs. Bis zur Geburt ihres Sohnes Paulo am 4. Februar 1921 galt die Ehe als glücklich. Der Radix-AP erreichte das Quadrat zu Jupiter und Merkur, der ☊-AP die Konjunktion zu Jupiter und Opposition zu Merkur.
Seit dem Ersten Weltkrieg und spätestens seit der Begegnung mit Olga distanzierte sich Picasso schrittweise vom Kubismus: „Wenn ich darüber nachdenke, würde ich sagen, ich bin ein Künstler ohne Stil“ und „Stil legt dem Künstler Zwänge auf, zwingt ihm einen einzigen Blickwinkel auf die Dinge auf, dieselben Techniken, dieselbe Formel, Jahr für Jahr, sein Leben lang.“ meinte Picasso später dazu. Seine Kunst folgte einmal mehr einer klassischen Richtung, dann wieder dem synthetischen Kubismus. Er nahm sich Zeit für die Entwicklung seiner eigenen Formensprache, experimentierte viel und legte einen neuen Schwerpunkt auf sein plastisches Werk. Die Begegnung mit dem Surrealismus öffnete ihm neue Möglichkeiten.
Surrealismus
Das Glück mit Olga sollte nicht ewig währen, denn sechs Jahre nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes lernte der inzwischen 46jährige Picasso am 8. Januar 1927 die 17jährige Marie-Thérèse Walter in den Pariser Galeries Lafayette kennen und war von ihrer jugendlichen Schönheit fasziniert. Sie wurde zunächst sein Modell und später seine Geliebte, die er jedoch vor seiner Frau Olga verheimlichte. Er erlebte gerade das 8. Talpunktjahr, das regelmäßig eine massive Krise hervorruft, wenn wir erkennen, dass wir uns im Leben in eine inzwischen unerträgliche Lebenssituation hineinmanövriert haben. Vielleicht hätte sich Picasso für seine 27jährige Geliebte am liebsten von Olga getrennt, doch er hätte dann sein Vermögen mit seiner Frau teilen müssen. Das kam für ihn als Skorpion offensichtlich nicht infrage.
Als schließlich die gemeinsame Tochter Maria, genannt Maya, am 5. September 1935 auf die Welt kam, verlor Picasso schnell das Interesse an Marie-Thérèse und wandte sich der sich geheimnisvoll gebenden Dora Maar zu. Seine Ehefrau Olga erfuhr inzwischen von der Geburt des unehelichen Kindes und forderte die Scheidung. Picasso, inzwischen 53 Jahre alt – der Radix-AP kurz vor der 10. Hausspitze im Quincunx zu Merkur, der ☊-AP im Quadrat zum Mond – zögerte die kostspielige Scheidung solange hinaus, bis Olga knapp 20 Jahre später am 11. Februar 1955 Jahren starb. Seinen Sohn Paulo engagierte er zwar als Chauffeur, gönnte ihm jedoch, an dem der Vater ansonsten kein gutes Haar ließ, nur ein sehr bescheidenes Taschengeld.
In Picassos Kunst fanden sich, seitdem der Alterspunkt in das 8. Haus eingetreten war, zunehmend Elemente des Surrealismus, in denen er auch politische Statements abgab wie in seinem monumentalen Gemälde Guernica, das sich auf die Zerstörung der spanischen Stadt Guernica durch den Luftangriff der deutschen Legion Condor am 26. April 1937 während des Spanischen Bürgerkriegs bezog. Es gehört heute zu den bekanntesten Werken Picassos. Es wurde am 12. Juli 1937 zum ersten Mal auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt. Der Radix-AP befand sich inzwischen im 10. Haus im Zulauf zu Saturn, der ☊-AP im Trigon zur Sonne im 2. Mondknotenhaus kurz vor dem Zeichenwechsel in den Wassermann.
Zweiter Weltkrieg und danach
Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Picasso zwar weiterhin in Paris, doch die deutschen Besatzer hatten ihn seit 1940 bis zur Befreiung von Paris am 25. August 1944 wegen seiner Gegnerschaft zu Franco ein Ausstellungsverbot erteilt. Picassos Antrag auf den Erwerb der französischen Staatsbürgerschaft war abgelehnt worden, da er seit 1905 als anarchistisch eingestuft worden war. Das New Yorker Museum of Modern Art veranstaltete jedoch von 1939 bis 1940 eine erfolgreiche Retrospektive, die Picasso in Amerika und bei zeitgenössischen Kunstkritikern und Künstlerkollegen weithin bekannt machte. Ansonsten schien Picasso an seiner künstlerischen Formensprache seit Guernica nicht mehr viel zu ändern.
Seit den Jahren mit Marie-Thérèse Walter, die er nie heiratete und die er im Jahr nach der Geburt der gemeinsamen Tochter verließ, begleitete ihn zunächst Dora Maar bis in die 1940er Jahre hinein. Die 21jährige Françoise Gilot lernte der 40 Jahre ältere Picasso im Mai 1943 bei ihrer ersten Ausstellung in Paris kennen und zog 1947 mit ihr zusammen. Aus dieser Beziehung gingen die Kinder Claude im Jahr 1947 und Paloma im Jahr 1949 hervor. Françoise war die einzige Partnerin, die sich am 30.09.1953 von Picasso trennte und ihre Kinder mit sich nahm, zwei Monate vor seinem 72. Geburtstag (Radix-AP Quadrat Sonne, Sextil Venus und Trigon Mond/Mondknoten, ☊-AP Konjunktion Mond). Nur drei Frauen konnten ihre Selbstachtung auch in der Nähe des eingebildeten Minotaurus bewahren. Alle anderen Frauen ließ der Meister auf seinem emotionalen Trümmerfeld als seelische Wracks hinter sich.
Sechs Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau Olga heiratete Picasso mit 79 Jahren am 2. März 1961 die 46 Jahre jüngere Jacqueline Roque (Radix-AP Quadrat Mond/Mondknoten, Trigon Saturn, ☊-AP Konjunktion Sonne) und zog mit ihr in das Städtchen Mougins über den Hängen von Cannes. Mit 91 Jahren starb Picasso dort am 8. April 1973 um 11.45 Uhr. Am Ende rief er immer wieder nach seiner Frau Jacqueline und richtete seine letzten Worte an seinen Arzt Dr. Bernal: „Es ist nicht richtig, dass Sie nicht verheiratet sind. Es ist nützlich.“
Das Motiv der Taube, das Picasso im Jahr 1949 anlässlich des Pariser Weltfriedenskongress entwarf, wurde weltweit zum Friedenssymbol.
Literatur:
Rita Keller: Pablo Picasso Astrolog Nr. 52
Arianna Stassinopoulos Huffington: Picasso – Ein Leben
Pablo Ruiz Picasso
Zum 50. Todestag von Pablo Picasso Abendzeitung München
Geburtsdaten:
José Ruiz y Blasco *12.04.1838 †03.05.1913
María Picasso y López *17.06.1855 †18.02.1938
Dolores “Lola” Ruiz y Blasco *15.12.1884 †1958
Concepción “Conchita” Ruiz y Blasco *30.10.1887 †10.01.1895
Fernande Olivier *06.06.1881 (14.00 Uhr Paris) †29.01.1966
Eva Gouel *27.02.1885 †14.12.1915
Gabrielle Lespinasse *∼1888 †∼1970
Olga Chochlowa *17.06.1891 †11.02.1955
Marie-Thérèse Walter *13.07.1909 †20.10.1977
Dora Maar *22.11.1907 †16.07.1997
Françoise Gilot *26.11.1921
Jacqueline Roque *24.02.1927 †15.10.1986