Archiv der Kategorie: Selbst

Anandamayi Ma, die „glückselige Mutter“

12. Okt 2012 – 13:20:53

»Mein Bewußtsein hat sich niemals mit diesem vergänglichen Körper identifiziert. Ehe ich auf diese Erde kam, Vater, war ich die gleiche. Als kleines Mädchen war ich die gleiche. Ich wuchs zur Frau heran und war immer noch die gleiche. Als die Familie, in die ich hineingeboren wurde, Vorbereitungen traf, diesen Körper zu verheiraten, war ich die gleiche. Jetzt vor Dir, Vater, bin ich die gleiche. Und in alle Ewigkeit, solange das Spiel der ewig wechselvollen Schöpfung an mir vorbeizieht, werde ich die gleiche sein.«

Anandamayi Ma

Anandamayi Ma

Dies antwortete Anandamayi Ma, als Paramhamsa Yogananda auf seiner letzten Reise durch Indien die „Incarnate Divine Mother“, die Inkarnation der Göttlichen Mutter, im Dezember 1935 nach ihrem Leben befragte (Quelle: Paramhamsa Yogananda: Autobiographie eines Yogi).

Weiterlesen

Ich und Selbst im Psychosynthese-Ei

Psychosynthese

12. Aug 2012 – 10:27:27

Dieser Text zielt nicht auf die endgültige Klärung der Begriffe Ich und Selbst. Es gibt verschiedene Modelle, die den Aufbau der individuellen Persönlichkeit, von Ich, Selbst, Bewusstsein und Unbewusstem aufzeigen. Sehr brauchbar scheint mir das „Ei“-Modell der Psychosynthese, das ich im Folgenden erläutern möchte und meine Schlussfolgerungen dazu ergänzen werde. Fast alle psychologischen Schulrichtungen haben Modelle des Aufbaus der menschlichen Persönlichkeit ausgearbeitet. Wir dürfen allerdings nie vergessen, dass dies Modelle sind, Landkarten, nicht die Landschaft selbst. Weiterlesen

Das Ich im Horoskop

06. Jun 2012 – 14:09:15

Was ist eigentlich das „Ich“?

Bei Wikipedia lese ich über diesen Begriff:

Ich ist die Bezeichnung für die eigene separate individuelle Identität einer menschlichen natürlichen Person, zurückweisend auf das Selbst des Aussagenden.

Das Wort „Ich“ bezeichnet mich, mein individuelles Sein. Individuell bedeutet: getrennt von anderen Seienden (oder auch Nicht-Seienden). Zum Begriff Ich-Erleben erklärt uns Wikipedia weiter:

Das Ich erlebt der Mensch als das eigene Sein in den Ausdrucksformen von Denken, Fühlen und Handeln und betrachtet sich insofern auch meist als den Urheber derselben. Das Ich wird daher als Persönlichkeitsmittelpunkt empfunden, der die Struktur der Person maßgeblich bestimmt.

Ich-Denkmal Weiterlesen

Das Mondknotenhoroskop

Sonne und Mond

Die indische Astrologie definiert die Sonne als Symbol für das göttliche Bewusstsein, den Atma oder Purusha, das schauende Selbst. Dieses wahre Selbst ist unveränderlich, unbeeinflusst und unbeeinflussbar.

SonneDie Astrologische Psychologie deutet die Sonne etwas pragmatischer als das autonome Ich, das unabhängig von Bestätigungen seitens der Umwelt ein sicheres und festes Bewusstsein seiner selbst aufbauen kann. Die Dimension des wahren Selbst verortet die Astrologische Psychologie im Raum des leeren Kreises in der Horoskopmitte.

MondDer Mond symbolisiert in der indischen Astrologie Manas oder Citta, die Gesamtheit aller Denk- und Wahrnehmungsprozesse, das meinende Selbst. Manas bzw. Citta ist berührbar, beeinflussbar, veränderlich und wechselhaft, steht somit im Gegensatz zur unveränderlichen Sonne. Die Aufgabe des Mond-Bewusstseins ist es u.a., das strahlende Licht der Sonne zu reflektieren, es für das menschliche Bewusstsein in kleinen Portionen leichter aufnehm- und verdaubar zu gestalten. Weiterlesen

Neptun – Empathie, Identifikation, Liebe

29. Jan 2012 – 12:48:03

In der Astrologischen Psychologie fassen wir die Planeten als Werkzeuge des inneren Wesenskerns auf, der in der Horoskopzeichnung durch den leeren Kreis in der Mitte dargestellt ist. Der innerste Kreis symbolisiert das Höhere (Wahre) Selbst, das Aspektbild seine Bewusstseinsstruktur und die Planeten seine Werkzeuge, mit denen es in der irdischen Welt agieren und reagieren kann. Die Planeten bieten dem Selbst die Handlungsmöglichkeiten und -fähigkeiten. Weiterlesen

Die Mondknoten Rahu und Ketu

11. Nov 2011 – 14:47:34

Die indische Astrologie bezeichnet die beiden Mondknoten Rahu und Ketu als chaya-grahas, „Schattenplaneten“. Der Name bringt zum Ausdruck, dass die Mondknoten für das Auge unsichtbar sind, wie auch der Aszendent, der im Osten aufsteigende Punkt der Ekliptik, nicht sichtbar ist. Es handelt sich jeweils um hypothetische Punkte, denen kein physisch vorhandener Himmelskörper entspricht.

Horizontachse astronomischDer Aszendent (AC) ist das Tierkreiszeichen, das zum Zeitpunkt der Geburt vom Ort der Geburt aus gesehen am östlichen Horizont aufgeht. Schaut man in diesem Moment nach Westen, geht dort gerade ein Tierkreiszeichen unter – der Deszendent (DC). Die Tierkreiszeichen sind gleich große Abschnitte der Ekliptik, der scheinbaren Bahn der Sonne um die Erde. Das Tierkreiszeichen an sich ist wie der Aszendent unsichtbar. Wir können nur Sternbilder am Himmel sehen, keine Tierkreiszeichen. Sternbilder und Tierkreiszeichen haben zwar (unglücklicherweise) dieselben Namen, sind aber nicht die gleiche Sache. Weiterlesen

Vollmond-Meditation

16. Feb 2011 – 20:38:00

Vollmond fotografiert vom Space Shuttle

Vollmond fotografiert vom Space Shuttle (Wikipedia)

Zur Zeit des Vollmonds strömen die Qualitäten des Tierkreiszeichens, in dem sich gerade die Sonne befindet, in erhöhtem Maße auf die Erde und auf uns Menschen ein. Nutzen wir diese Zeit zur Meditation, können wir unser Inneres auf diese kosmische Energie einstellen. Meditieren bedeutet „nach innen gehen“. Im Innern ist unser wahres Sein, das Höhere Selbst, die unsterbliche Seele. Astrologisch ist dies der leere Kreis in der Horoskopmitte.  Weiterlesen

Der geistige Entwicklungsweg in den zwölf Zeichen

3. Jan 2011 – 13:04

Der Bedeutungsgehalt der zwölf Tierkreiszeichen kann anhand von sieben Punkten beschrieben werden.

Zunächst einmal ist da das Symbol, mit dem wir das Zeichen darstellen. In den meisten Fällen bringt es eine wesentliche Grundqualität des Zeichens zum Ausdruck.

Die Kreuzqualität (kardinal, fix oder veränderlich) gibt uns Aufschluss über die grundlegende Motivation des jeweiligen Zeichens, das Temperament (Feuer, Erde, Luft oder Wasser) über die Art und Weise des Vorgehens, über die Verhaltensweise. Weiterlesen

Sonne und Mond – Sein und Geist

24. Mär 2010 – 17:28:01

In der vedischen Astrologie ist die Sonne Symbol für Atman, das Selbst des gesamten Universums. Sie ist Brahman, die Weltseele, die mit der individuellen Seele im Wesen identisch ist. Sie ist das göttliche Wesen, das im Herzen aller Wesen als ihr Wahres Selbst wohnt. Der Mond symbolisiert das Bewusstsein im Allgemeinen: das, was über die Dinge nachdenkt, der Geist; im Sanskrit: Manas. Die Sonne symbolisiert das Selbst, das unabhängige, unmittelbar wahrnehmende Bewusstsein, während der Mond für unsere Mentalität, unser Gemüt steht, unser abhängiges, nachdenkendes und in der Regel konditioniertes Bewusstsein.

Mond

Vollmond – Er-Leuchtung

Der Geist – Mond – kann Sein oder Wirklichkeit – die Sonne – nicht erkennen. Er kann nur ihre Erscheinung widerspiegeln. Der Geist an sich bzw. der Verstand hat keine eigene Wirklichkeit, kein Sein. Daher ist der Mond auch nie vollkommen gegenwärtig oder präsent. Dieses Privileg obliegt der Sonne, dem Sein. Bildet der Geist = Mond eine Einheit mit dem Sein = Sonne, reflektiert er das Sein und die Wirklichkeit der Sonne in einer vollkommenen Art und Weise. Wir nennen diesen Zustand Er-Leuchtung. Weiterlesen

Die geistigen Planeten und der Kreis in der Mitte

23. Jan 2010 – 10:38:36

„Der Neptun ist doch spirituell?“ wurde ich kürzlich gefragt.

In der Astrologischen Psychologie zeichnen wir in die Mitte eines Horoskops stets einen leeren, unberührten Kreis.

C. G. JungDer Kreis in der Mitte steht für das Wesenszentrum, das SEIN, das biblische „Ich bin der Ich bin!“. Im Hinduismus kennt der Advaita Vedanta den Begriff „Atman“: das individuelle (wahre) Selbst, die unzerstörbare, ewige Essenz des Geistes, die durch diesen Innenkreis dargestellt wird. Das Horoskop umschreibt diese ewige Essenz, die selbst vom Horoskop unberührt bleibt. Sie ist der Beobachter und der Erlebende in der Welt der Manifestation (das Horoskop mit Planeten, Zeichen und Häusern), während sie selbst zeitlos und ewig in der Gegenwart ist. Weiterlesen