Stier

Stier

Das Symbol für das Tierkreiszeichen Stier zeigt einen geschlossenen Kreis mit einer halbrunden, nach oben geöffneten Schale. Die Schale nimmt Dinge von außen auf, seien sie materieller oder immaterieller Natur. Der geschlossene Kreis bewahrt das Aufgenommene sicher im Inneren.

Venus

Das Zeichen Stier hängt eng mit der Wunschnatur des Menschen zusammen. Er ist zunächst auf Empfangen und Besitzen eingestellt, mit dem exoterischen Zeichenherrscher Venus vor allem auf materiellen Genuss und die schönen Seiten des Lebens.

Skorpion

Ist diese Haltung zu einseitig geworden, werden automatisch die ausgleichenden Gegenkräfte des gegenüberliegenden Zeichens Skorpion aktiv. Diese Gegenkräfte erlebt der Stier zunächst als massiven Angriff auf seine Beharrungstendenzen. Je mehr das Zeichen Stier dickköpfig festhält, umso mehr zwingt ihn das Zeichen Skorpion zum Loslassen, zur Überwindung der Ängste vor Verlust.

Hier wird verständlich, warum der Buddhismus wie auch die Esoterische Astrologie nach Alice A. Bailey das Zeichen Stier mit Buddha in Verbindung bringt. Buddha lehrt, sich nicht länger mit der Welt materieller Erscheinungen zu identifizieren und zu erkennen, dass Besitz und irdische Existenz nicht die allumfassende Wahrheit sind. Erleuchtung bringt das Nicht-Anhaften. Eine große Herausforderung für den Stier, weshalb die Besitzachse Stier/Skorpion schon immer mit intensiven Kämpfen um das Haben und Nicht-Haben verbunden war.

Buddha Amitabha (in Borobudur, Java)

Buddha bewegte sich auf dem geistigen Entwicklungsweg des Stieres. Er kam als Prinz auf die Welt, dem alles an materiellen Werten und Genuss zugänglich war, das man sich nur wünschen konnte, und der von allem weltlichen Leiden abgeschirmt wurde. Nachdem er dennoch mit dem Leid in der Welt konfrontiert wurde, erkannte er die Sinnlosigkeit seines Lebens. Er entsagte diesem Leben in materieller Sicherheit und Annehmlichkeit und wandte sich der Askese zu im Glauben, dort Befreiung vom Leiden zu finden. Die Erleuchtung kam ihm jedoch erst, als er erkannte, dass weder das Begehren nach materiellem Überfluss noch das Begehren nach einem Leben in Askese ihn befreien konnte, sondern dass nur der „mittlere Weg“ des Nicht-Wünschens und des Nicht-Begehrens zur Befreiung von den Fesseln der Materie und des damit verbundenen Leidens führt.

Vulkan

Der esoterische und gleichzeitig hierarchische Herrscher Vulkan verlagert allmählich den Schwerpunkt des Bewusstseins von der Welt der Formen zur Herrschaft grenzenloser Liebe. Wenn das Gegensatzpaar Stier/Skorpion am Ende des Weges im menschlichen Bewusstsein zu einer Einheit verschmolzen ist, wenn die Wunsch-Natur überwunden wurde und der Mensch „frei von Begierde“ wirken kann, können wir von einem wahrhaft erleuchteten, erwachten Bewusstsein sprechen. Buddha heißt „der Erwachte“.

Die esoterische Astrologie ordnet dem Zeichen Stier die Qualität des 4. Strahls zu, der Harmonie durch Konflikt erzeugen kann. Der 4. Strahl hängt mit dem „messerscharfen Pfad“ zusammen, der zum Ziel, zur Befreiung führen kann, aber auch ins „Verderben“. Es ist nicht leicht, diesen Weg des Stieres zu gehen. Im Gegenteil, er ist bis heute eine der größten Herausforderungen der Menschheit.

Der Stier-Vollmond wird in der buddhistischen Welt als Wesak oder Vesakh-Fest gefeiert. Es erinnert an die Geburt, die Erleuchtung (Nirwana oder Moksha) und das vollkommene Verlöschen (Parinirvana) des Buddha Siddhartha Gautama und damit seinen Austritt aus dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara).

Esoterischer Saatgedanke: „Ich sehe, und wenn das Auge geöffnet ist, ist alles erleuchtet.“


09. Mai 2010 – 10:09:24

Neumond in Stier

Neumond Stier 2010Das Aspektbild des kommenden Neumondes im Zeichen Stier ist kardinal-fix: es besteht aus Vierecks- und Strichfiguren. Die kardinale, willensbetonte Zielorientierung vermitteln die Strichfiguren Merkur Trigon Pluto und Mars Quadrat Sonne/Mond. Die restlichen Planeten bilden eine fünfeckige und damit fix motivierte Figur, die wie der Stier ein Streben nach Sicherheit und Harmonie anzeigt. Die Kombination des kardinalen und fixen Prinzips brachte der Schweizer Astrologe Bruno Huber ebenfalls mit der Qualität des 4. Strahls in Verbindung. Oft wird er der Strahl des Künstlers genannt, denn meist müssen Künstler durch eine Phase des Konflikts, des Ringens und Kämpfens gehen, bis die Vollendung der Harmonie in ihrem Kunstwerk möglich werden kann.

Strömer-Figur

Strömer-Figur

Die dominante Aspektfigur ist das Strömer-Viereck zwischen Jupiter/Uranus, Sonne/Mond, Saturn und Neptun. In einer solchen Figur sind immense Willenskräfte aber auch Konfliktpotentiale enthalten (die sich kreuzenden roten Aspekte im Inneren der Figur), die im Leben sinnenwach, gekonnt und talentiert gehandhabt werden können (grüne und blaue Aspekt außen). Die Welt besteht in diesem Viereck aus einem harmonischen Teil, in dem alles perfekt oder in Ordnung sein muss (blaue Aspekte), und einem intellektuellen Teil (grüne Aspekte), in dem ständig neue Fragen auftauchen, mit denen man sich denkerisch auseinandersetzt. Ist man sich der inneren Willenskräfte bewusst, kann man sehr kreativ agieren und auch schwierige Ziele erreichen. Da es immer noch um die Spannung zwischen den Werten der alten und der neuer Welt geht auf der Ebene der Existenz (Saturn Opposition Uranus auf der Existenzachse Jungfrau/Fische), zwischen Beharrung und Expansion, könnte der Stier-Neumond neue Impulse wecken, wie mit diesem Konflikt harmonisch (blaue Aspekte) und intelligent (grüne Aspekte) umgegangen werden könnte.

Schild-Figur

Schild-Figur

Die zweite Vierecks-Figur, das Schild zwischen Jupiter/Uranus, Sonne/Mond, Venus und Neptun hat ebenfalls zwei sich kreuzende rote Aspekte im Innenraum, während von außen nur blaue und grüne Aspekte sichtbar sind. Der Name der Figur legt die Neigung zu einer passiven Verteidigungshaltung nahe, zumindest von außen gesehen (grün-blau), während innen sich die Konflikt-Energien kumulieren.

Merkur befindet sich mit Pluto in einer losgelösten Strichfigur. Dieses Trigon „durchkreuzt“ die harmonieorientierten Vierecke. Pluto intensiviert die Denkprozesse Merkurs. Denken und Wissen verleihen Macht. Es werden „gewichtige“ Diskussionen geführt, es wird intensiv aufgeklärt, evtl. versucht man auch, andere von der eigenen „Wahrheit“ zu überzeugen. Oder man wird mit Informationen überschüttet, so dass man den Blick für das Wesentliche verliert und den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Dies alles kann sich störend oder zumindest irritierend auswirken auf die Bemühungen um Sicherheit und den Fortbestand dessen, was als harmonisch und gut angesehen wird (Vierecksfiguren). Spontan fällt mir hierzu das inzwischen sattsam bekannte Agieren der „Börsen-Spekulanten“ ein und ganz besonders der aktuelle Fall „Griechenland“. Womit wir wieder beim Lieblings-Thema des Zeichens Stier wären: das liebe Geld.

Betrachte ich das Aspektbild dieses Neumond-Horoskops, sehe ich die aktuellen intensiven Herausforderungen in den roten Aspekten, die enorme Willensanstrengungen erfordern, um noch rechtzeitig „das Ruder herumzureißen“, d.h. die Entwicklung der Menschheit in gesündere, gerechtere Bahnen zu lenken, welche mit geistigen oder spirituellen Wahrheiten besser in Einklang stehen. Der Neumond zeigt im Grunde sehr klar: so kann es doch nicht weitergehen. Und: es gibt Alternativen. Vor allem die Jupiter/Uranus-Konjunktion, die bald im Widder stattfinden wird, kann hier neue Impulse setzen und den gegenüberliegenden Saturn, der DAS Symbol für das Anhaften an der materiellen Welt steht, auf sinnvolle Weise in das Ganze integrieren.

Buddha EyesWir müssen jedoch auch bereit sein, die Augen zu öffnen. In den Figuren sind die meisten roten Aspekte und damit alle Konflikte und Unvereinbarkeiten in den nach außen hin blau-grünen Vierecken „eingepackt“. So richtig will man offenbar noch nicht hinschauen, will es nicht wahrhaben, dass die schöne, heile Welt des Stieres, das Hab und Gut, all die Sicherheiten durch die eigene Gier nach dem „immer Mehr“ ernsthaft bedroht sind. Das Schauen und Sehen ist jedoch eine wichtige Qualität des Zeichens Stier. Man denke nur an die allsehenden Augen Buddhas.

Der esoterische Saatgedanke des Zeichens Stier lautet:

„Ich sehe, und wenn das Auge geöffnet ist, ist alles erleuchtet.“

Damit ist zwar in erster Linie das Sehen mit dem dritten Auge gemeint, dem „einen“ Auge, das die Einheit offenbart. Aber es kann nicht schaden, auch in der Welt der Dualität genau hinzuschauen.

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