Stephen Hawking

Der englische Astrophysiker und Kosmologe Stephen Hawking liebte es darauf hinzuweisen, dass er auf den Tag genau 300 Jahre nach dem Tod des Universalgelehrten Galileo Galilei geboren wurde. Diese Feststellung würde tatsächlich stimmen, wenn es sich bei Galileis Todesdatum nicht um ein julianisches Datum handeln würde. Im heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender entspricht das julianische Datum 8. Januar 1642 dem 29. Dezember 1641. Dennoch ist es interessant, zunächst einen Blick auf Galileis Horoskop zu werfen.

Galileo Galilei Alterspunkt für 8. Januar 1942

Galileo Galilei war Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker, Astronom und Kosmologe. Er war der erste, der die Natur durch die Kombination von Experiment, Messung und mathematische Analyse zu erforschen suchte und so zu einem der wichtigsten Begründer der neuzeitlichen exakten Naturwissenschaften wurde. Viele seiner Entdeckungen, vor allem in der Mechanik und der Astronomie, gelten als bahnbrechend.

Galileo Galilei Alterspunkt für 4. Januar 1643

In Galileis Horoskop offenbart der Alterspunkt interessante Auslösungen für den Geburtstag von Stephen Hawking. Der Alterspunkt steht am tiefsten Punkt des Horoskops (IC) im Sextil/Trigon zur Mondknotenachse und im Quincunx zu Neptun, während der Mondknoten-AP im 4. Mondknotenhaus im Sextil zu Uranus, Trigon Neptun und Quincunx zur Sonne steht.

Neben Galileo Galilei gilt Isaac Newton als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten. Er wurde am 4. Januar 1643 gregorianisch geboren, ein Jahr nach Galileis Tod und fast auf den Tag genau 299 Jahre vor Stephen Hawking. In Galileis Horoskop finden sich auch für Newtons Geburtstag bemerkenswerte Auslösungen. Der Radix-AP steht im 2. Haus in Opposition zur Konjunktion von Merkur/Pluto auf der 8. Hausspitze und der Mondknoten-AP in Opposition zu Mars und im Trigon zur Jupiter/Saturn-Konjunktion im 12. Haus. Sucht man in Isaac Newtons Horoskop den Alterspunkt zu Stephen Hawkings Geburtstag, wird das Bild noch faszinierender. Der Radix-AP liegt kurz vor der 3. Hausspitze auf Newtons Merkur/GZ-Konjunktion im Quadrat zu Saturn, der Mondknoten-AP am Radix-MC im Quadrat zu Uranus und im Quincunx zur Sonne und zu Jupiter.

Isaac Newton Alterspunkt 8. Januar 1942

Wie soll der Astrologe solche Auffälligkeiten einordnen? Alles nur Zufall, oder Ausdruck einer subtilen Verbindung dieser drei Geister – Galileo Galilei, Isaac Newton und Stephen Hawking – die sich intensiv mit dem gleichen Forschungsfeld, der Kosmologie, auseinandersetzten und bahnbrechende Entdeckungen beitrugen?

Stephen Hawking starb in den frühen Morgenstunden des 14. März 2018 in seinem Haus in Cambridge. Drei Jahrzehnte lang, von 1979 bis 2009, hatte er dort den Lucasischen Lehrstuhl für Mathematik inne, wie schon 300 Jahre zuvor sein Landsmann und „Bruder im Geiste“ Isaac Newton. Hawking führte ein erstaunliches Leben. Der Sohn eines Tropenmediziners und einer Wirtschaftswissenschaftlerin wurde früh auf eine akademische Laufbahn vorbereitet. Der Vater wünschte, dass sein Sohn in seine Fußstapfen treten und Medizin studieren solle, doch noch vor dem Schulabschluss nahm Hawking probeweise an einer Aufnahmeprüfung für die Universität Oxford teil, die er mit Auszeichnung bestand, und die ihm überraschend ein Studien-Stipendium einbrachte. 1962 erwarb er dort seinen Bachelor-Abschluss und wechselte zur Trinity Hall an der Universität Cambridge.

In dieser Wechselphase in der ersten Januarwoche des Jahres 1963, wenige Tage vor Hawkings 21. Geburtstag, wurde die Krankheit ALS diagnostiziert. Die Ärzte gaben ihm eine Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren. In dieser Zeit lernte er Jane Wilde kennen und lieben. Sie heirateten 1965 und bekamen von 1967 bis 1979 drei Kinder. Hawkings Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend. Früh war er auf einen Rollstuhl angewiesen, doch seine geistigen Fähigkeiten blieben von der Krankheit unberührt. 1966 promovierte er und wurde durch den Beweis der notwendigen Existenz von Singularitäten in der allgemeinen Relativitätstheorie berühmt. 1974 entwickelte er das Konzept der „Hawking-Strahlung“, nach der Schwarze Löcher in der Quantenfeldtheorie zerstrahlen.

Mitte 1985 erkrankte er an einer Lungenentzündung, die aufgrund seiner Vorerkrankung lebensbedrohlich zu werden drohte. Die Ärzte gaben ihn (wieder einmal) auf, doch seine Frau weigerte sich, den Tod ihres Mannes zu akzeptieren. Hawking überlebte, verlor jedoch aufgrund eines Luftröhrenschnitts die Fähigkeit zu sprechen. Zur Verständigung zog er in der ersten Zeit eine Augenbraue hoch, wenn jemand auf den richtigen Buchstaben auf einer Tafel gedeutet hatte. Später benutzte er einen Sprachcomputer, der über drei Jahrzehnte hinweg mehr und mehr perfektioniert wurde.

Diese Ereignisse können die Grundlage für eine Geburtszeitkorrektur bilden, an der sich bereits einige Astrologen versucht haben. So korrigierte Noel Tyl auf 10:00 BST, Starkman auf 13:48:04 BST, De Jabrun auf 3:00; Astrothème nennt 02.29 AM. Meine Korrekturbemühungen führen mich zu einer Geburtszeit von 02:05 BST (GMT+1h). Der Aszendent liegt dann auf 22°25‘ Waage (Grafik inkl. Chiron- und GZ-Aspekte). Von zwölf persönlichen Ereignisdaten weisen elf markante Auslösungen des Alterspunktes auf.

So stand zur ALS-Diagnose der Alterspunkt in Opposition zu Chiron und im Trigon zu Jupiter (Herrscher des 6. Hauses), die Lungenentzündung mit lebensrettendem Luftröhrenschnitt wird durch die Konjunktion mit Uranus treffend markiert und bei seinem Tod aspektierte der Alterspunkt wieder das Sextil zwischen Jupiter und Chiron.

Transite 4. Januar 1963

Nach den Weihnachtsfeiertagen 1962 ließ sich Hawking eingehend untersuchen, da die ALS-Symptomatik immer augenfälliger wurde. In der ersten Januarwoche wurde die Diagnose gestellt, vermutlich am 4. Januar 1963, als die Transit-Sonne im exakten Quincunx zum Jupiter/Chiron-Sextil stand. Die rückläufige Transit-Mondknotenachse (29°46‘ ♋/♑) hatte soeben das Zeichen Krebs betreten und lief über die Individuationsachse (IC/MC), die um 2:05 Uhr auf 29°42‘ Krebs liegt.

Bei ALS kommt es zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung der Nervenzellen, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. Diese werden auch als motorische Neuronen oder Motoneurone bezeichnet. Es können sowohl die so genannten ersten Motoneurone betroffen sein, motorische Nervenzellen, die sich in der motorischen Hirnrinde (motorischer Kortex) befinden, als auch die als zweite Motoneurone bezeichneten Vorderhornzellen des Rückenmarks oder die motorischen Zellen des Hirnstamms in den Hirnnervenkernen. Die Fortsätze (Axone) der ersten Motoneurone ziehen zu den zweiten Motoneuronen, die wiederum mit ihren Fortsätzen zur Skelettmuskulatur ziehen und diese innervieren.

In der ayurvedischen Astrologie untersteht das gesamte Nervensystem dem Planeten Mars und seinen Domizilen Widder und Skorpion. Innerhalb dieses Organsystems regiert Mars das Stammhirn, der Mond mit seinem Domizil Krebs die Großhirnrinde, zu der auch der motorische Kortex gehört, sowie Saturn mit seinen Domizilen Steinbock und Wassermann das Rückenmark.

In Hawkings D1 ist Jupiter Herrscher des 6. Bhava, in dem sich der südliche Mondknoten Ketu befindet, der generell in allen Horoskopen eine enge Verbindung zum Planeten Mars besitzt, und der außerdem Hawkings Atmakaraka ist. Mars selbst steht in guter Würde in seinem eigenen Domizil, Saturn (Rückenmark) und Mond (Kortex) jedoch in Dushtana-Häusern. Der Mond steht zusammen mit Rahu und bildet ein Kemadruma Yoga. Im D30 findet sich ein Wassermann-Lagna mit Saturn im 6. Bhava im Zeichen eines großen Feindes, den er durch einen Rashi-Aspekt verletzt. Die Krankheit brach mit dem beginnenden Rahu Maha Dasha aus. Rahu und Ketu werden im D30 von Jupiter beherrscht, im D1 von Merkur und Jupiter. Dieses Dasha verleiht dem gleichzeitigen Mondknoten-Transit über die Individuationsachse besondere Wirksamkeit. Es drängt sich fast das Bild einer Krankheit als karmische Lektion für Stephen Hawking auf, in der sein ruheloser Geist (Mond/Rahu) auf die Probe gestellt und geprüft wird.

Zum Zeitpunkt der Lungenentzündung und des Luftröhrenschnitts im Sommer 1985 lief ein Jupiter/Merkur Dasha. Diese Phase war daher ebenfalls eine Zeit unter dem Einfluss der schicksalsträchtigen Rahu/Ketu-Achse.

In der Nacht seines Todes stand der Mond an seinem absteigenden Mondknoten (14.03.2018, 03:47:22 GMT), das heißt er stieg ab auf die südliche Seite der Ekliptikebene. An anderer Stelle schrieb ich über diesen Moment:

Mond/Ketu-Konjunktion 14. März 2018

Am gegenüberliegenden absteigenden Mondknoten, Ketu, „stirbt“ dieses individuelle Bewusstsein des Mondes, so wie bei Sonnenuntergang die Sonne am Westhorizont „stirbt“. Das Sterben des indviduellen Bewusstseins bedeutet nicht die Vernichtung des Bewusstseins an sich, sondern es entspricht im Grunde dem Einswerden des individuellen Seins mit dem einen „Großen Bewusstsein“, dem All-Bewusstsein, dem göttlichen Sein.
Die Mondknoten Rahu und Ketu.

Vielleicht ist diese Konstellation Zeichen dafür, dass Stephen Hawking seine hinter der ALS-Erkrankung verborgene karmische Lektion erfolgreich meistern konnte.

 

Horoskop-Daten:
Stephen Hawking 08.01.1942G , 02:05 BST
corr., Oxford
Galileo Galilei 15.02.1564J, 15:45 LZ corr., Pisa; Tod: 08.01.1642J (29.12.1641G)
Isaac Newton 04.01.1643G, 02:10 LZ corr., Woolsthorpe Manor

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