GZ + SGZ im 5. Haus

Galaktisches + Supergalaktisches Zentrum im 5. Haus

Das 5. Haus ist der Raum, in dem Selbsterfahrung und kreative Auseinandersetzung mit der Umwelt geschieht. Wir lernen hier durch Selbsterprobung im engen Kontakt mit der Welt. Wir sammeln Erfahrungen, wollen Dinge ausprobieren, selbst erleben und dabei unsere Ganzheit verwirklichen, das Selbst und seine Potentiale. Mit galaktischen Zentren im 5. Haus dehnt sich dieser kreative Entfaltungsraum auf die geistige Welt aus, die hier eine lebendige Erfahrung und „hautnahe Berührung“ mit dem Urgrund allen Seins ermöglicht.

Joan Miró

Im Horoskop des äußerst produktiven Künstlers – Miró schuf 2000 Ölgemälde, 500 Skulpturen, 400 Keramiken sowie 5000 Collagen und Zeichnungen – befindet sich das GZ im 5. Haus gemeinsam mit dem Kreuzungspunkt K1, weshalb das GZ auch im 5. Mondknotenhaus zu finden ist. In den Jahren 1917 bis 1921, als der Alterspunkt das GZ und den Kreuzungspunkt erreichte, reiste Miró nach Paris, wo er die Künstler Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Hans Arp kennenlernte. Von ihnen angeregt, begann Miró seinen für ihn charakteristischen Traum-malerischen Stil zu entwickeln. Sein Bestreben war, hinter die äußeren Erscheinungen der Natur zu dringen und ihre zugrundeliegende Struktur zu enthüllen. Mit seinem „poetischen Realismus“ wollte er eine tiefere Vision der ihn umgebenden Welt schildern, als es dem die Natur lediglich kopierenden Realismus je möglich sein würde.

Radix mit galaktischen Zentren

Mirós Kunst erinnert an die Unbefangenheit und Naivität von Kinderzeichnungen. Tatsächlich steht Mirós Mond (in der Astrologischen Psychologie das „innere Kind“)  in exakter Opposition zum GZ. Selbst sagte er:  „Es gibt drei Formen, die mich ständig verfolgen: ein roter Kreis, der Mond und ein Stern.“ Sie symbolisieren die wesentlichen Themen Mensch, Natur und Kosmos, mit denen sich der Künstler sein gesamtes Leben hindurch auseinandersetzte.

Friedensreich Hundertwasser

Radix + galaktische Zentren

Das künstlerische Werk des Gegners der „geraden Linie“ und jeglicher Standardisierung zeichnete sich durch einen lebendigen, fantasievollen und individuellen Ausdruck sowohl in seiner Malerei als auch in seiner Architektur aus. In seinem Grundhoroskop steht das Supergalaktische Zentrum (VCl/M87) an der 5. Hausspitze. 1953, als der Alterspunkt über das Supergalaktische Zentrum lief, das sechs gradgenaue Aspekte empfängt, verwendete er zum ersten Mal die Spirale, die von da an zum bestimmenden Element seines malerischen Werkes werden sollte. (→ Friedensreich Hundertwasser)

Karlheinz Stockhausen

Radix mit Sirius

Der Komponist Karlheinz Stockhausen empfand eine besondere Verbindung zum Stern Sirius, nach dem er eine Auftragskomposition der Bundesrepublik anlässlich des 200. Jahrestages der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung benannte. Die Sonne stand an diesem Tag (4. Juli 1976) in gradgenauer Konjunktion mit dem Fixstern Sirius. Stockhausen sieht in Sirius den Stern, für dessen Bewohner „die Musik die höchste Form aller Schwingungen ist. Deshalb ist dort auch die Musik am vollkommensten entwickelt. Jede musikalische Komposition des ‚Sirius‘ ist mit den Rhythmen der Gestirne, mit Jahres- und Tageszeiten, mit Elementen und Wesensunterschieden der Lebewesen verbunden.“ (Wikipedia) Stockhausen behauptete von sich, auf Sirius ausgebildet worden zu sein und nach seinem Tod dorthin zurückzukehren.

Neale Donald Walsch

Schreiben kann ebenfalls äußerst kreative Prozesse freisetzen, die bei galaktischen Zentren im Haus 5. Haus häufig mit Aspekten der universellen Ordnung in Zusammenhang stehen. Zuweilen meldet sich auch unvermittelt eine Stimme aus der geistigen Welt und es beginnt eine innere Kommunikation des Menschen mit der geistigen Welt.

Radix + galaktische Zentren

Am Höhepunkt einer massiven Lebenskrise, während der Neale Donald Walsch, ein gläubiger Katholik, seine Frau, seinen Arbeitsplatz und sein Haus verloren hatte, schrieb er um Ostern 1992 einen wütenden Brief an Gott mit der zornigen Frage nach dem Warum all dieser negativen Erfahrungen. Es begann ein Prozess des Niederschreibens einer Antwort, die Walschs Empfinden nach nicht seine eigenen Gedanken waren, sondern die Worte einer höheren Instanz, nämlich eine Antwort von Gott. Es entwickelte sich ein Dialog mit Gott, der sich als erstaunlich unverkrampft,  humorvoll und mit modernen Ansichten herausstellte. Die Trilogie Gespräche mit Gott fand bei Lesern großen Anklang und wurde in viele Sprachen übersetzt. 2003 rief Walsch die Bewegung Humanity’s Team ins Leben, die das Ziel der Erweckung des Einheitsbewusstseins der Menschheit verfolgt, um die Vision einer transformierten Welt zu verwirklichen, in der jeder Mensch sein Leben in spiritueller Verbindung mit allem Leben und das Einssein in tiefem Respekt für die kulturelle Vielfalt und dem Gefühl der Verantwortlichkeit für alles Leben erfährt.

Solar April 1992

Im Horoskop findet sich das GZ auf der 5. Hausspitze in Opposition zu Saturn (die harten Erfahrungen) und im einseitigen Halbsextil zum Mond (der wütende Brief an Gott). Im Solar für die Karwoche 1992 liegt der Aszendent in Fische und das GZ im 10. Haus. An Gründonnerstag (16.04.1992) erreichte der progressive Solar-AC die Konjunktion mit dem Zentrum des Shapley Superhaufens (SCl), das Sextil zum GZ war noch wirksam und das Sextil zur Merkur/Jupiter-Konjunktion auf dem letzten Grad des Löwe-Zeichens begann wirksam zu werden. An Karfreitag (17. April 1992) rutschte der progressive Solar-AC aus dem Wirkungsbereich des Sextils zum GZ heraus und warf dafür ein Quadrat zu Saturn auf dem ersten Grad Wassermann. Am Ostersonntag (19.04.1992) erreichte der progressive Solar-AC das Halbsextil zu M87 bzw. dem supergalaktischen Zentrum im Virgo Cluster (VCl).

Alice Bailey

Im November 1919 hörte die damals 39jährige Theosophin eine Stimme, die ihr sagte: «Es ist erwünscht, dass einige Bücher geschrieben und veröffentlicht werden. Sie können sie schreiben. Wollen sie das tun?» Sie lehnte zunächst ab, doch drei Wochen später meldete sich die Stimme erneut und Alice Bailey erklärte sich bereit, es für einige Tage zu versuchen. Es entsteht das erste Buch Initiation und Solare Einweihung. Über die Qualität der Stimme, die sich später als „der Tibeter“ Djwhal Khul vorstellt, schreibt sie in ihrer Unvollendeten Autobiographie:

Bei der von mir geleisteten Arbeit gibt es keine Negativität [Passivität], denn meine Einstellung besteht in intensiver, positiver Aufmerksamkeit. Ich bleibe dabei Herr all meiner Wahrnehmungssinne und tue nichts, was irgendwie automatisch wäre. Ich horche einfach, schreibe die gehörten Worte nieder und halte die Gedanken fest, die nacheinander in mein Gehirn hineingesenkt werden.

Leider kannte Alice Bailey ihre Geburtszeit nicht, und die Horoskope mit einem Löwe-Aszendenten sind das Ergebnis einer Geburtszeitkorrektur durch Dane Rudhyar, der Bailey persönlich kannte. Falls Bailey tatsächlich einen Löwe-Aszendenten hatte, würde ich jedoch von einer Geburtszeit von 8:15 Uhr ausgehen. Das GZ stünde dann genau auf der 5. Hausspitze, der Alterspunkt wäre im November 1919 in das Zeichen Fische eingetreten und auf das Quincunx zur Mond/SGZ-Konjunktion zugelaufen. Transit-Jupiter pendelte im November 1919 zwischen 16,5° und 18° Löwe über den Aszendenten.

Solar 30.06.1895

Bailey erwähnt in ihrer Autobiographie das erste Treffen mit einem „Meister der Weisheit“ am Morgen des 30. Juni 1895, wahrscheinlich im südlichen Schottland. Im entsprechenden Solar befand sich der Aszendent im Wassermann und das GZ im 10 Haus. Der progressive Solar-AC erreichte am 30. Juni die Konjunktion mit dem Mondknoten. Im Solar von 1919 stand der Mondknoten exakt auf dem Solar-Aszendenten und das Supergalaktische Zentrum kulminierte am MC.

Jakob Lorber

Bereits im 19. Jahrhundert vernahm der österreichische Musiker Jakob Lorber am 15. März 1840 um 6 Uhr morgens gleich nach dem Morgengebet eine „innere Stimme in der Nähe des Herzens“, die ihn zum Schreiben aufforderte. Dieser von ihm als „Gnadenstimme des Herrn Jesus Christus“ verstandenen Stimme widmete er fortan sein Leben und schrieb, ihrem „Diktat“ folgend, zahlreiche Bände einer Neuoffenbarung des Johannes-Evangeliums und weiterer biblischer und naturphilosophischer Schriften.

Ereignishoroskop

Im Ereignishoroskop findet sich das GZ am MC in oberer Kulmination. Seit den Forschungen von Karl Guthe Jansky ist bekannt, dass zu dieser Zeit die Radiosignale, welche das GZ bzw. seine Radioquelle Sagittarius A* in die Galaxie aussendet, auf der Erde die stärksten Radiointerferenzen verursachen. Die Erde ist zu dieser Zeit am jeweiligen Ort in höchster Empfangsbereitschaft für Signale aus der Mitte unserer Galaxie.

Leider ist Jakob Lorbers Geburtszeit nicht bekannt. Im Mondknotenhoroskop jedoch, dessen Häusersystem durch die Mondknotenachse definiert ist, liegt das GZ fast exakt auf der 5. Mondknoten-Hausspitze (entspricht ☊ △ GZ  in der Radix). Im Ortshoroskop von Graz liegt das GZ ebenfalls im 5. Haus. Es empfängt zahlreiche einseitige Aspekte von Mars, Venus und Merkur und bildet ein exaktes Quadrat zu Uranus. Der Orts-Alterspunkt stand im Quadrat zu Chiron, als Lorber die innere Stimme erstmals vernommen hatte.

Gemäß den Offenbarungen, die Lorber von der „inneren Stimme“ empfangen hatte, sollen die Bewohner des Sirius vor Jahrtausenden das Menschengeschlecht begründet und seither die Erde immer wieder besucht haben, womit sich der Kreis zum Komponisten Stockhausen und dessen Affinität zu Sirius schließt.

Es zeigt sich, dass galaktische Zentren im 5. Haus, insbesondere das GZ und das SGZ, durch kreative, künstlerische Betätigung mit den tieferen oder höheren Aspekten des Seins in Verbindung bringen können. Kreativität kann zudem heilsame Effekte auslösen, wie viele Formen der Kunst-, Mal- und Musiktherapie beweisen.

Mehr über das ⇒ Galaktische Zentrum

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