- Jungfrau-Ingress 22.08.2025
- Jungfrau-Neumond-1 23.08.2025
- Jungfrau Vollmondphase 06.09.2025
- Jungfrau Vollmond 07.09.2025 Mondfinsternis
- Jungfrau-Neumond-2 21.09.2025 Sonnenfinsternis
Dieses Jahr erleben wir zwei Neumonde sowie zwei Eklipsen im Tierkreiszeichen Jungfrau. Eine totale Mondfinsternis, auch Blutmond genannt, und der zwete Neumond ist eine partielle Sonnenfinsternis.
Esoterische Bedeutung des Zeichens Jungfrau
Das Sternbild Jungfrau ist eines der wichtigsten im Zodiak, denn seine Symbolik betrifft das Gesamtziel der Evolution: die in der Materie verborgene geistige Wirklichkeit zu behüten, zu nähren und schließlich zu offenbaren. Diese Realität verbirgt sich in jeder Form, doch ist die menschliche Formgestalt ausgerüstet und geeignet, sie in einer Weise zu offenbaren, die verschieden ist von jeder anderen Äußerungsform der Göttlichkeit. Sie lässt dasjenige berührbar und objektiv werden, wofür der ganze Schöpfungsprozess beabsichtigt war. Zwillinge und Jungfrau sind eng verbunden, aber Zwillinge stellt die Gegensatzpaare – Seele und Körper – als zwei voneinander getrennte Wesenheiten dar, während sie in der Jungfrau vereinigt sind und größte, äußerste Bedeutung füreinander haben. Die Mutter behütet den Keim des Christuslebens; die Materie bewacht, nährt und hegt die verborgene Seele.
Das Wort «Virgo» (lat. Jungfrau) wurde in der Frühzeit dem Mutterprinzip gegeben. Diese Jungfrau war die Gründerin des Matriarchats, das damals die Zivilisation beherrschte und für das die verschiedensten überlieferten Mythen und Legenden Zeugnis ablegen; sie handeln von Lilith, der letzten der jungfräulichen Gottheiten in atlantischer Zeit. Derselbe Gedanke findet sich auch in den überlieferten Berichten von den Amazonen und von Herkules, der ihre Königin besiegte und ihr dasjenige abrang, was er suchte. Es ist dies eine Allegorie, welche das Freiwerden des geistigen Menschen von der Herrschaft der Materie lehrt. Drei dieser Gottheiten sind Eva, Isis und Maria.
Eva ist das Symbol der Mentalnatur und des menschlichen Denkens, das durch die Verlockung des Wissens angezogen wird, das man durch die Inkarnationserfahrung gewinnen kann. Eva nahm also den Apfel der Erkenntnis von der Schlange der Materie und leitete damit jenes lange menschliche Unternehmen von Versuch, Erfahrung und Wesensäußerung ein; das – vom mentalen Blickpunkt aus – in unseren Zeiten begann. Isis repräsentiert dasselbe auf der emotionellen oder astralen Ebene. Eva hat kein Kind in den Armen; der Keim des Christuslebens ist noch zu klein, als dass er sich schon bemerkbar machen könnte; der Involutionsprozess ist noch zu nahe; doch in Isis ist die Wegmitte erreicht; die Beschleunigung dessen, was gewünscht wird (das Verlangen aller Völker, wie es in der Bibel genannt wird) ist eingetreten und so steht Isis folglich in den alten Tierkreisen für Fruchtbarkeit, Mutterschaft und als Hüterin des Kindes. Maria endlich bringt den Vorgang hinunter auf die Ebene oder an den Ort der Inkarnation, auf die physische Ebene und bringt dort das Christuskind zur Welt.
So ist also Jungfrau die kosmische Mutter, da sie kosmisch den negativen Pol zum positiven Geist darstellt; sie ist der empfangende Teil, soweit es den Vateraspekt betrifft.
- Stier – Antriebskraft hinter der Evolution (Impuls). Verlangen nach Erfahrung, nach Befriedigung. Das Licht der Erkenntnis.
- Jungfrau – Antriebskraft hinter der Jüngerschaft (Ziel). Verlangen nach Wesensäußerung, geistiges Verlangen. Das verborgene Licht Gottes.
- Steinbock – Antriebskraft hinter der Einweihung (Dienst). Verlangen nach Befreiung. Verlangen nach Dienst. Das Licht des Lebens.
Sie alle bringen Verlangen zum Ausdruck, das im geistigen Streben aufgeht und damit dem Menschen Licht und Leben bringt. Im Zeichen Jungfrau beginnt der Mensch die Absicht zu erkennen, um derentwillen das Formleben besteht, und das Verlangen nach persönlicher Befriedigung beginnt sich zu wandeln; das Verlangen des Menschen nach innerer Erkenntnis des ihm innewohnenden Christus beginnt vorherrschend zu werden, bis schließlich die innere, geistige Realität aus der Knechtschaft der Materie befreit und in ihrem eigenen, wahren Wesen in der Welt offenbar wird. Das Licht des Wissens, dessen Hüter der Stier ist, weicht dem Licht der Weisheit, dessen Hüter die Jungfrau ist und dieses macht schließlich Platz für das Licht der Einweihung im Steinbock. All dies jedoch findet statt und muss stattfinden auf der Formebene, esoterisch «die strahlende Oberfläche der Erde» genannt; die Himmelfahrt oder Verklärung der Jungfrau hat noch nicht stattgefunden, das Emporheben der Substanz ist noch nicht verwirklicht. Es ist interessant, dass Skorpion dahin wirkt, dass dieses endgültige Emporheben der Materie zum Himmel unbedingt im Steinbock erfolgt; das wird uns vorausschauend geschildert in der Geschichte des Herkules im Skorpion, wenn er die Hydra über seinem Haupt in die Luft erhebt.
Die Jungfrau symbolisiert Tiefen, Dunkelheit, Ruhe und Stille und Wärme; sie ist das Tal der Tiefenerfahrung, in dem Geheimnisse entdeckt und schließlich «ans Licht gebracht» werden; sie ist der Ort der langsamen, sanften und doch machtvollen Krisen und periodischen Entwicklungen, die im Dunkeln stattfinden und dennoch zum Licht führen. Jungfrau stellt den «Mutterleib der Zeit» dar, in dem Gottes Plan (das Mysterium und Geheimnis der Zeitalter) langsam zur Reife kommt und – am Ende der festgesetzten Zeit – mit Schmerzen und Beschwerden, durch Kampf und Konflikt – offenbar wird.
Merkur steht in diesem Zeichen erhöht, denn die Mutter wird notwendigerweise von ihrem Sohn, dem Sohn des Denkens beherrscht, der auch der Sohn Gottes ist. Sie ist die Beschützerin dieses Sohnes und verantwortlich für seine Entwicklung und die Erfahrung, die er sich allmählich aneignet. Merkur, als Bote der Götter und Werkzeug der von ihnen ausgeübten Herrschaft, ist daher der Wirkungsfaktor des dritten Aspektes (der aktiven Intelligenz) von einem Blickpunkt und des zweiten Aspektes (der Liebe-Weisheit) von einem anderen aus. Man betrachtet ihn als Verkörperung dieser beiden Aspekte des mentalen Prinzips, als Ausdrucksform des konkreten und des abstrakten Denkens Gottes. Das niedere konkrete Denkvermögen wurde im ersten Sonnensystem entwickelt; das höhere abstrakte, intuitive Denken, die reine Vernunft, entfaltet sich in diesem System. Merkur ist die Synthese von Manas-Buddhi, Denken-Weisheit, die durch die menschliche Seele zum Ausdruck kommt; Merkur beherrscht die Brücke oder die Antaḥkaraṇa. In der Jungfrau erreicht er seine volle Macht, denn Jungfrau ist Intelligenz, und der verborgene Christus ist Weisheit oder reine Vernunft.
Venus, die reine Liebe-Weisheit, fällt in diesem Zeichen in die Zeugung und steigt okkult «zur Erde herab»; sie repräsentiert sowohl die Gabe des Denkens und der Göttlichkeit, die sich im Sohn des Denkens verkörpert als auch den Abstieg des Christusprinzips in die Zeugung oder in die Materie. Jungfrau und Venus sind zusammen zwei Aspekte der Intelligenz. Das Symbol für den Abstieg des Geistes in den Leib der jungfräulichen Mutter ist uns erhalten in der astrologischen Tatsache, dass Venus in diesem Zeichen fällt; esoterisch verschwindet sie aus dem Gesichtskreis und geht in die Dunkelheit. Neptun, die Ausdrucksform des sechsten Strahls Idealistischer Devotion, wird in diesem Zeichen naturgemäß kraftlos und zugleich wird «seine Macht verringert», denn der Antrieb und Drang der Devotion und des Verlangens weichen in diesem mächtigen Zeichen den natürlichen Vorgängen der Formerschaffung und der stillen Tätigkeit, die im Mutterleib der Zeit und des Raumes vor sich geht.
Alice Bailey: Esoterische Astrologie
Die sechste Aufgabe des Herakles
Im Herakles-Mythos soll Herakles als sechste Aufgabe den Gürtel der Amazonenkönigin Hippolyte rauben, den kostbaren Gürtel ihres Vaters Ares. Als Herakles bei den Amazonen landete, hießen sie ihn herzlich willkommen und Hippolyte kam zum Schiff, um ihn zu begrüßen. Als sie von seiner Aufgabe hörte, versprach sie, ihm den Gürtel freiwillig zu überlassen. Aber Hera war mit dieser freiwilligen Übergabe nicht einverstanden. Um Herakles zu stoppen, mischte sie sich als Amazone verkleidet unter das Volk und verbreitete die Nachricht, er wolle Hippolyte entführen. Das wiegelte die Amazonen auf und sie griffen die Schiffe des Herakles an, um ihre Königin zu retten. Herakles ahnt nichts von Heras Intrige und tötete Hippolyte und viele ihrer besten Kriegerinnen. Neben den Sterbenden wird ihm angesichts der sterbenden Hippolyte sein schreckliches Versagen bewusst und er macht sich voller Reue auf den Heimweg.
Unterwegs sieht er ein riesiges Meeresungeheuer und hört die Hilferufe von Hesione, Tochter des Laomedon, die eben diesem Ungeheuer auf Anraten des Orakels geopfert werden sollte. Ohne zu zögern, stürzt sich Herakles ins Meer. Als er das Ungeheuer erreicht, ist Hesione bereits verschlungen. Herakles dringt durch den weit geöffneten Schlund in den Bauch des Ungeheuers ein. Dort findet er Hesione. Er nimmt sie mit seiner linken Hand und hält sie fest, während er sich mit dem Schwert in der rechten den Weg nach außen freikämpft.
So rettet er – zum Ausgleich seines Versagens – das Leben von Hesione: der Tod Hippolytes wird durch die Rettung Hesiones ausgeglichen und wieder gut gemacht.
Literatur:
Louise Huber: Die Tierkreiszeichen – Reflexionen Meditationen. API-Verlag.
Louise Huber: Tierkreis-Meditationen Jungfrau. Ebertin / Bauer Verlag
Gunda Scholdt: Praxisbuch der Esoterischen Astrologie.
Starfish-Blog: Jungfrau – Die Mutter und das Kind
Alice Bailey: Esoterische Astrologie Lucis Trust
Alice Bailey: Die Arbeiten des Herkules. Lucis Trust
Wikipedia: Sternbild Jungfrau