Zwillinge


Geisteswissenschaftliches Denken:
Während die „Naturwissenschaften“ die NATUR untersucht, untersuchen „Sozialwissenschaften“ SOZIALES und „Geisteswissenschaften“ den GEIST. Letztere umfassen Sprach- und Literaturwissenschaften, Theologie, Kulturwissenschaften, Historische Wissenschaften und Philosophie.

Die zwölf Aufgaben des Herakles

Dritte Aufgabe:
Das Sammeln der goldenen Äpfel der Unsterblichkeit aus dem Garten der Hesperiden

Die dritte Aufgabe des Herakles führte ihn an das Ende der Welt – nach Gibraltar. Doch nicht einmal das wusste Herakles, als er den Auftrag erhielt.

Zur Vermählung des Zeus mit Hera hatte Gaia einen Baum mit goldenen Äpfel im Garten der Hesperiden wachsen lassen. Die goldenen Äpfel der Unsterblichkeit.

Drei der goldenen Äpfel sollte Herakles dem Eurystheus bringen. So der Auftrag. Doch wo könnten sich diese sagenhaften Äpfel befinden?

Herakles machte sich auf seinen langen und abenteuervollen Weg. Um den Weg zum Garten der Hesperiden zu finden, fing er den greisen Meergott Nereus. Er war es, der ihm Auskunft über die Hesperiden geben konnte.

Am äußersten Ende der Welt – hinter dem Oceanos im Garten der Hesperiden. Doch damit nicht genug. Die Äpfel wurden nicht nur von den Hesperiden bewacht. sondern auch von einem Drachen mit dem Namen Ladon.

Auf seinem Weg an das Ende der Welt kam Herakles auch zu dem Riesen Antaios. Ihn musste er töten, um das Land Libyen durchqueren zu können.

Auf der Suche nach dem Garten der Hesperiden befreit Herakles den Titanen Prometheus. Auch in den Kaukasus kam Herakles, wo er (in Auftrag des Zeus) den Titanen Prometheus befreite. Prometheus riet Herakles, die Äpfel der Hesperiden nicht selbst zu pflücken. Stattdessen sollte er den Riesen Titanen Atlas bitten, die Äpfel aus dem Garten der Hesperiden zu holen.

Atlas lebte nicht weit vom Garten der Hesperiden – am Rande der Welt. Dort trug er auf seinen Schultern das Himmelsgewölbe. Heute heißt das nordafrikanische Gebirge, an dem dieser Mythos spielt, übrigens Atlas-Gebirge. Während Atlas die Äpfel aus dem Garten der Hesperiden hole, solle er, Herkales, das Himmelsgewölbe auf seine Schultern nehmen. Atlas nämlich galt als Vater der Hesperiden. Herakles folgte dem Rat des weisen Prometheus. Der Titan Atlas willigte freudig ein, sein Schicksal, auf ewig das Himmelsgewölbe tragen zu müssen, war ihm im wahrsten Sinne des Wortes eine Last. Herakles übernahm es, an Stelle von Atlas das Himmelsgewölbe zu tragen. Atlas ging, der Last ledig, zum Garten der Hesperiden und erledigte, was Herkales ihm aufgetragen hatte. Er tötete den Drachen Ladon, pflückte die drei Äpfel und kam zurück zum wartenden Herakles. Die Äpfel wollte er nun gleich selbst dem Eurytheus bringen. Doch Herakles war von Prometheus gewarnt. Er stimmte dem freiheitsberauschten Atlas zu. Für einen Moment solle Atlas den Himmel jedoch noch einmal tragen. So könne Herakles es sich angenehmer einrichten, die Last wieder zu übernehmen.  Atlas ließ sich täuschen und nahm den Himmel wieder auf seine Schultern. Doch Herakles zog mit den Äpfeln gleich zu Eurystheus davon. → Herakles Zwölf Arbeiten.

Alice Bailey: Die zwölf Arbeiten des Herakles

Dritte Arbeit – Das Feld der Arbeit

Zwillinge

Im Zeichen Zwillinge befinden sich zwei Sterne, die von den Griechen Castor und Pollux, oder die Zwillinge genannt wurden. Diese personifizieren zwei Hauptgruppen von Sternen, die sieben Plejaden und die sieben Sterne des großen Bären, die beiden Konstellationen im Norden, um die unser Universum zu kreisen scheint. Ein Stern repräsentiert jeweils eine Konstellation. Vom Standpunkt der Esoterik ist das große Mysterium des in der Materie inkarnierten Gottes und die Kreuzigung des kosmischen Christus auf dem Kreuz der Materie eng verknüpft mit der Beziehung, die (wie angenommen wird, seit uralten Zeiten existiert) zwischen den Sternen der Plejaden und jenen des großen Bären besteht. Diese beiden Sterngruppen repräsentieren Gott, den Makrokosmos, während Castor und Pollux in den Zwillingen als Symbol der Menschheit, des Mikrokosmos, betrachtet werden. Sie werden auch Apollo und Herkules genannt: Apollo heißt «der Herrscher», der Sonnengott; und Herkules «der eine, der kommt, um zu arbeiten». Sie repräsentieren daher die beiden Aspekte der menschlichen Natur, die Seele und die Persönlichkeit, den geistigen Menschen und das Menschenwesen, durch das die geistige Wesenheit funktioniert: Christus in der Materie inkarniert, Gott, der durch die Form wirkt.

Castor wurde als sterblich und Pollux als unsterblich angesehen. Es ist eine interessante astronomische Tatsache, dass der Stern Castor in seinem Glanz nachlässt und nicht mehr das Licht hat, das er vor mehreren hundert Jahren besaß, während Pollux, der unsterbliche Bruder, an Glanz zunimmt und seinen Bruder verdunkelt, was an die Worte Johannes des Täufers erinnert, die er sagte, als er auf Christus blickte: «Er muss zunehmen, aber ich muss abnehmen.» (Joh. III, 30) So haben wir hier eine höchst bedeutsame Konstellation, weil sie dem Menschen stets den Gedanken der zunehmenden Macht des geistigen Lebens und die abnehmende Macht des persönlichen Selbst vor Augen führt. Die Geschichte des menschlichen Wachstums zur Reife und die Geschichte der allmählichen Steigerung der Seelenkontrolle wird uns in der Konstellation Zwillinge erzählt.

Im alten Tierkreis von Denderah wird dieses Zeichen «der Ort dessen, der kommt» genannt, und damit wird uns der Gedanke eines hervortretenden geistigen Wesens vor Augen gehalten. Dieses Wesen wird von zwei Gestalten repräsentiert, die eine männlich, die andere weiblich; die eine der positive Geistaspekt und die andere der negative Materieaspekt. Die koptische und hebräische Bezeichnung bedeutet «vereint», und das ist das Stadium des Herkules, des Aspiranten. Er ist Seele und Körper vereint. Das war das Problem, mit dem im Zeichen Zwillinge zu ringen war. Das Ziel ist die Einswerdung des niederen mit dem höheren Selbst, des sterblichen und des unsterblichen Aspekts. Dieses Problem schuf die irreführende und verzögernde Suche des Herkules, denn schließlich hörte er doch auf die Stimme des Nereus, des höheren Selbst, während er vorher zuweilen unter der Illusion und Verblendung des niederen Selbst handelte.

Die Dualität, die in den Zwillingen betont wird, zieht sich durch eine große Anzahl mythologischer Erzählungen. Dieselben Brüder treffen wir zum Beispiel in Romulus und Remus wieder, in Kain und Abel; der eine Bruder stirbt und der andere lebt. Wir finden das astrologische Symbol der Zwillinge in den beiden Säulen der Freimaurer und viele glauben, dass die freimaurerische Tradition (wenn wir dazu die Möglichkeit hätten) bis zu der dem Stierzeitalter vorausgehenden Periode zurückverfolgt werden könnte, als die Sonne in den Zwillingen stand und bis zu jenem großen Zyklus, als der Denkaspekt (→ Homo sapiens) aufzutauchen begann und die Dualität der Menschheit zu einer Tatsache in der Natur wurde.

Herakles Suche war die Suche nach der Seele, und das war immer die nicht erkannte Suche des menschlichen Wesens bis zu der Zeit, wo er sich als Herkules erkennt und auf die Suche nach den goldenen Äpfeln der Unterweisung und Weisheit konzentriert. So haben wir in der freimaurerischen Tradition bildlich die Suche der menschlichen Familie dargestellt, die Suche nach Licht, nach Einheit, nach Göttlichkeit. Und so sind die zwei Säulen Boaz und Jachin das Sinnbild dieser Dualität.

In China wird von Castor und Pollux als den beiden «Göttern des Tors» gesprochen, was die ungeheure Macht anzeigt, die der Gott der Materie annehmen kann, aber gleichfalls die Gewalt des Göttlichen.

Zwillinge ist vorwiegend das Zeichen des Intellekts und hat eine vitale Wirkung.  Denkfähigkeit und Intellekt wurden stetig entwickelt . Das Zeichen Zwillinge besitzt daher Einfluss in drei Abteilungen, die sich mit menschlichen Beziehungen befassen. Erstens beherrscht es alles, was mit Erziehung zu tun hat. Es befasst sich mit Wissen, mit den Wissenschaften und legt den Grundstein für Weisheit. Ein Erzieher hat einmal gesagt, «dass der Endzweck der Erziehung das Erlangen von Kenntnissen ist, um die höhere Offenbarung zu empfangen. Unintelligente können sie auch empfangen, können sie aber nicht auslegen.» In dieser Arbeit wird Herkules eine überragende Offenbarung zuteil und während der fünf Stadien seiner Suche wird seine Erziehung stetig vorangetrieben. 

Weiterlesen  → Die Arbeiten des Herakles

Johfra: Zwillinge (Astrodienst)

Literatur:
Louise Huber: Die Tierkreiszeichen. Reflexionen Meditationen. API-Verlag
Louise Huber: Tierkreis-Meditationen. Zwillinge (Audio)
Gunda Scholdt: Praxisbuch der Esoterischen Astrologie. Ebertin Verlag
Wolfgang Denzinger: Die zwölf Aufgaben des Herakles im Tierkreis. Kailash Hugendubel
Alice Bailey: Esoterische Astrologie. Lucis Trust
Alice Bailey: Die Arbeiten des Herakles. Lucis Trust


18. Jun 2012 – 15:52:40

Neumond in Zwillinge

zwillingeIm Juni 2012 finden zwei Neumonde im Zeichen Zwillinge statt. Diese Häufung ist ein ungewöhnliches Ereignis, das wir als ein Omen sehen können, das uns dazu auffordert, mehr über die Bedeutung des Zeichens Zwillinge in unserem Leben nachzudenken. Das Zeichen Zwillinge wurde im Starfish-Blog in den letzten Wochen mehrfach thematisiert, denn einige bedeutsame Ereignisse finden dieses Jahr in den Zwillingen oder in engem Zusammenhang mit der Zeichenqualität statt. Zunächst war die Sonnenfinsternis (Neumond) vor dem Goldenen Tor der Ekliptik, dann die inhaltliche Verbindung zwischen dem Tierkreiszeichen Zwillinge und dem Thema der so genannten „Galaktischen Annäherung“ im Jahre 2012. Ein Höhepunkt ist sicher der seltene Venustransit, ebenfalls im Zeichen Zwillinge. Und all dem setzt der Kosmos noch eins drauf und serviert uns in diesem Jahr einen zweiten Zwillinge-Neumond.

Zwillinge (Urania's Mirror)

Zwillinge (Urania’s Mirror)

Ich fasse deshalb nochmals die wesentlichen Deutungspunkte zum Zeichen Zwillinge zusammen: Zwillinge ist ein veränderliches Luftzeichen, d.h. sehr beweglich, sehr auf mentalen Austausch bedacht, neugierig, lernbegierig, vermittelnd und mitteilsam. Menschen, in deren Horoskop dieses Zeichen betont ist, brauchen stets neue Eindrücke. Am liebsten wären sie an zwei oder mehr Orten gleichzeitig.

Merkur
Schützeerkennt er, dass er trotz all der vielen Einzelinformationen nichts wirklich weiß. Vielleicht wirft ihm die Umwelt auch eine gewisse Wahllosigkeit vor, oder einen schludrigen Umgang mit der Wahrheit. In Schütze werden wir mit dem Thema „Wahrheit“ konfrontiert und dass wir für die Informationen, die wir an andere weitergeben, Verantwortung tragen. Zwillinge sollte deshalb mit seiner Wissenssammlung eigene Erfahrungen machen, die ihn zu eigenen Schlussfolgerungen führen und so ein Wertbewusstsein über Informationen entwickeln lassen. Das hat den Effekt, dass nicht wahllos alle Informationen weitergegeben werden, sondern – und jetzt kommt die esoterische VenusZeichenherrscherin Venus (die auf einer inneren, seelisch-geistigen Ebene wirksam ist) zum Zuge – dass Zwillinge nur noch das Wissen weitergibt, das als „gut“, als förderlich und dem eigenen Wesen gemäß bewertet wurde. Venus versucht immer wieder einen Ausgleich zu finden zwischen all den vielen Einzelinformationen, die der flinke Merkur unermüdlich sammelt, und der „einen Wahrheit“ (Schütze), die hinter allem aufleuchtet.

Um 15.03 MESZ beginnt heute die Neumondphase Amavasya des zweiten Neumondes im Zeichen Zwillinge. Dies ist bis zum exakten Neumond am 19. Juni 2012 um 17.02 Uhr die ideale Zeit für eine Meditation über die Energie des Zeichens Zwillinge und dessen esoterischen Saatgedanken:

Ich erkenne mein anderes Selbst,
und indem dieses schwindet, wachse und erglühe ich.

Neumond 19. Juni 2012

Neumond 19. Juni 2012

Ein interessantes Bild bietet sich, wenn man den kommenden Neumond mit einer Astronomie-Software grafisch darstellt. Sehen können wir die Sternbilder während des Neumondes nicht, da es taghell sein wird. Die Sonne/Mond-Konjunktion befindet sich über dem rechten Arm im Sternbild Orion, das den „Himmlischen Jäger“ darstellen soll. Meist trägt er im der rechten Hand eine Art Keule, mit der er gerade zum Schlag auszuholen scheint. In alter Zeit sah man in diesem imposanten Sternbild, das aufgrund seiner charakteristischen Form am Nachthimmel leicht wiederzuerkennen ist, einen Riesen oder Giganten.

Orion (Urania's Mirror)

Orion (Urania’s Mirror)

Der Hauptstern im Sternbild Orion, der rote Riesenstern Beteigeuze, entspricht der rechten Schulter des Giganten, den Arm hoch über den Kopf erhoben. Beteigeuze ist der Hauptstern des Nakshatras Ardra, das vom vedischen Sturmgott Rudra beherrscht wird. Insofern werden Planeten in diesem Himmelsabschnitt mit Unruhe und Aufregungen in Verbindung gebracht, im übertragenen Sinne mit Stürmen insbesondere auf der Mentalebene des menschlichen Bewusstseins. Doch wenn der Sturm sich irgendwann wieder gelegt haben wird, ist die Luft frisch und klar, bereit für einen Neuanfang.

 

Literatur:

 

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