Max Beckmann verbrachte die längste und wichtigste Zeit seines Lebens in Frankfurt am Main. Hier entwickelte er sich zwischen 1915 und 1933 zu einem Künstler von internationalem Rang. Schon früh hat das Städel Museum begonnen, Werke des Künstlers zu sammeln. Im Zentrum der Ausstellung steht die jüngste Erwerbung: Beckmanns „Selbstbildnis mit Sektglas“, das programmatisch für seine intensive Beschäftigung mit der Gattung des Selbstbildnisses steht.
Das Städel präsentiert verschiedene Online-Touren zur Ausstellung „Städels Beckmann / Beckmanns Städel. Die Jahre in Frankfurt“, die bis zum 29. August 2021 verlängert worden ist.
12. Feb 2013 – 11:07:47
Das Zitat des Tages stammt vom Maler und Graphiker Max Beckmann:
„Kunst kann nicht gelehrt werden – aber der Weg zur Kunst kann gelehrt werden.”
Die Geburtszeit des Künstlers habe ich der Horoskop-Datenbank des Portal Astrologische Psychologie entnommen: 12. Februar 1884 um 10.30 Uhr in Leipzig. Der Aszendent liegt am Ende des Venus-Zeichens Stier in Konjunktion mit einem Stellium von Pluto, Chiron und Saturn, was mir zu Beckmanns künstlerischer Auffassung der Malerei des Gegenständlichen gut zu passen scheint. Der Einfachheit halber stelle ich einige Zitate der Wikipedia-Seite über Max Beckmann seinem Horoskop gegenüber.
Beckmann war in seiner frühen Zeit Mitglied der Berliner Secession, stilisierte sich dann aber lieber als Einzelgänger. Der Moderne, insbesondere Pablo Picasso und dem Kubismus, setzte er eine eigenwillige Räumlichkeit entgegen. Zudem entwickelte er eine erzählende und mythenschaffende Malerei.
Die „eigenwillige Räumlichkeit“ hängt astrologisch einerseits natürlich mit dem Aszendenten Stier und Venus im 11. Haus zusammen, und gleichzeitig mit dem „kantigen“ Stellium von Saturn und Pluto, das mit Chiron das Seelenthema des (von der Mutter) Verstoßenen und des Einzelgängers hereinbringt. Zane B. Stein ordnete schon vor über einem Vierteljahrhundert dem Kentauren Chiron den Schlüsselbegriff Einzelgänger zu. Zum englischen Ausdruck für Einzelgänger „maverick“ schrieb er: „Das Wort (Maverick) wurde schließlich zur Bezeichnung für denjenigen, der sich abseits von seinen Zeitgenossen stellt. Es charakterisiert ein unabhängiges Individuum, welches sich weigert, konform zu sein. Es steht für denjenigen, der sich keiner Partei, keiner Clique und keiner bestimmten Gruppe anschließt.“ Wenn man hierzu bedenkt, dass Pluto in der Auffassung der Astrologischen Psychologie all das, mit dem er im Horoskop in Berührung steht, intensiviert und geradezu bis ins Maßlose übersteigert, muss Chiron im Habitus und in der Arbeit Max Beckmanns besonders zum Ausdruck gekommen sein.
Die Chiron/Pluto-Konjunktion steht in reichhaltiger, ausschließlich blauer Aspektierung zu vielen anderen Planeten und deutet auf ein großes Maß an Substanz und Talent hin, die für den künstlerischen Selbstausdruck zur Verfügung stehen. Interessant ist das Sextil zur AC-Herrscherin Venus, die gleichzeitig mit dem sensitiven Punkt „Kunst“ in gradgenauer Konjunktion steht, sollte die Geburtszeit exakt sein. Venus, der Geschmack oder ästhetische Sinn, steht im Trigon zu Jupiter, dem Blick für stimmige Proportionen, und zu Uranus, der schöpferischen Intelligenz, die in ihrem Forscherdrang stets über den Rahmen des Altbekannten und Bewährten hinausgehen will.
„Meine Kunst kriegt hier zu fressen“, bemerkte Beckmann im Ersten Weltkrieg, den er für ein „nationales Unglück“ hielt. Der Künstler gab im Krieg keinen einzigen Schuss ab. „Auf die Franzosen schieße ich nicht, von denen habe ich so viel gelernt. Auf die Russen auch nicht, Dostojewskij ist mein Freund.“ (…) Seine Zeichnungen aus dieser Zeit spiegeln die ganze Härte des Krieges wider. Sie begründen Beckmanns neuen, hartkonturierten Stil. (…) 1915 erlitt der Künstler einen Nervenzusammenbruch. (…) Es zeigte sich nun, dass sein persönlicher Zusammenbruch zugleich ein Neuanfang sein sollte.
Der Alterspunkt trat in dieser Zeit gerade ins 6. Haus ein. Beim Nervenzusammenbruch stand er in Konjunktion mit dem aufsteigenden Mondknoten, was oft mit Wandel und Neuanfängen im Leben einhergeht, während der Nervenzusammenbruch wohl den Quadraten zu Merkur und Jupiter geschuldet ist. Kurz danach wechselte der Alterspunkt in das Zeichen Skorpion (August 1915).
Nach dem Krieg kam es zum kometenhaften Aufstieg in den 1920er Jahren (AP in Schütze im 7. und 8. Haus). Nach Hitlers Machtergreifung 1933 galt Beckmanns Kunst jedoch als „entartet“. Er war für die Nazis sogar einer der meistgehassten Künstler, passend zur Chiron/Pluto-Konjunktion am Aszendenten. 1937, als der AP im Zulauf zum MC und dem zweiten Kreuzungspunkt stand, emigrierte Beckmann zunächst in die Niederlande. Er erhielt erst zehn Jahre später unter AP Konjunktion Venus ein Visum für die Einreise in die USA, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Er starb dort am 27. Dezember 1950. Der Radix-Alterspunkt stand in Aspekt zu fast jedem Planeten des Geburtshoroskops, der Mondknoten-AP in Opposition zu Neptun.
Lese-Tipp:
Zane B. Stein: Chiron. Chiron-Verlag
Max Beckmann in WikiPaintings